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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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in das schlammige Wasser. Ferret sah genauer hin, methodischer. Es galt jetzt klar zu denken, nicht sich irgendwelchen Vermutungen hinzugeben.
    Tirdals Spuren waren älter und weicher. Vielleicht eine halbe Stunde alt, aber das hing natürlich von dem Schlamm hier ab. Daggers Spuren waren vielleicht fünf oder zehn Minuten alt. Sie strebten also beide auf einen Treffpunkt zu.
    Ferret konnte sie nicht überholen, aber sie an diesem Treffpunkt finden konnte er ganz sicherlich. Und Dagger war jetzt die primäre Zielperson, weil er eine Waffe mit größerer Reichweite hatte und auch bereit war zu töten. Seine Gedanken huschten kurz zu dem Schießwettbewerb zwischen Dagger und Thor zurück, und ein Frösteln überlief ihn. Ja, Dagger musste als Erster weg, und zwar schnell. Tirdal war eine unbekannte Größe, nur dass Ferret sich besser darauf verstand, sich zu verstecken und Spuren zu verfolgen.
    Die beiden rechneten ganz offenkundig nicht damit, dass jemand sie verfolgte, und deshalb war es jetzt höchste Zeit, ein bisschen Tempo zu machen. Er stemmte sich mithilfe seiner Krücke hoch und humpelte weiter.

    Die Hügel waren dicht mit Wald bewachsen, und Tirdal schritt so gut es ging in gleichmäßigem Tempo dahin. Die Bäume boten ihm gute Deckung. Zugleich stellten sie mit dem vielen Unterholz und den Wurzeln auch ein Hindernis dar. Sie waren völlig anders als die kultivierten Haine oder die halb wilde Prärie auf Darhel. Das hier waren dicke, ineinander verwachsene Wälder aus einer Frühphase der planetarischen Entwicklung. Und er wusste auch, dass er eine deutliche Spur hinterließ, der Dagger folgen konnte. Das war für den Hinterhalt, den er plante, nicht gerade hilfreich; es war besser, unsichtbar zu sein, um nicht ausmanövriert zu werden.
    Ein weiteres Problem, nachdem er die ganze Nacht in Wasser und einen halben Tag damit verbracht hatte, ein Artefakt auf dem Rücken herumzuschleppen, war das für seine Rasse typische Fehlen von Körperfett. Die Stärke und Ausdauer eines Darhel hatten ihren Preis. Obwohl das chemische Analogon, das sie anstelle von ATP benutzten, effizienter war, bedeutete doch das Fehlen langfristiger Energievorräte, dass ein Darhel nach ein oder zwei Tagen hohen Energieverbrauchs Muskelmasse abbaute. Und diese Masse brauchte er. Darüber hinaus verlangsamten das Fehlen von Fett und Blutzucker auch seine Reaktionen.
    Der Großteil der Nahrung, die aus seinem Konverter gekommen war, stammte aus pflanzlicher Materie, war also zwar reich an komplexem Zucker, dafür aber fast ohne brauchbares Protein oder Fett. Es gab in diesem Biotop einige Pflanzen, die beides lieferten, aber er hatte nicht die Zeit, sie zu suchen. Die unangenehme Tatsache war, dass er etwas Fleisch essen musste. Er hatte darauf trainiert, selbst wenn ihm das überhaupt nicht gefiel. Selbst wenn jede Faser seines Bewusstseins sich gegen die Vorstellung auflehnte.
    Vor ihm floss wieder ein kleines Flüsschen, grün und dicht an den Ufern und den bemoosten Felsen, über die es dahinplätscherte: eine gute Chance für leicht zu beschaffende Nahrung. Er beugte sich leicht zur Seite, um sie nicht zu verscheuchen, und konnte erfreut feststellen, dass dort unten zwischen den herunterhängenden Gräsern potenzielle Mahlzeiten herumkrabbelten und schwammen. Dankbar setzte er seine Last ab und ließ sich nieder.
    Sein Arm schoss vor, um eines der Lebewesen zu fangen. Dann musste er es erneut versuchen. Beim dritten Mal hatte er die Reaktionen seines Opfers richtig eingeschätzt und schaffte es immerhin, das Lebewesen am Schwanz zu packen, ehe es ihm wieder entglitt. Schließlich, beim sechsten Versuch, hatte er eine Hand voll einer wild um sich schlagenden Kreatur gefangen.
    Sie war glitschig und verfügte über außen liegende Kiemen, hatte aber Beine wie ein Reptil. Vermutlich handelte es sich um eine dritte Familie von Lebewesen, die den Forscher-Bots entgangen war. Vielleicht war das auch eine Larvenversion der »Säuger«-Typen. Doch was auch immer die Antwort war – diese Lebewesen würden für ihn eine gute Proteinquelle darstellen, und darüber hinaus zeigte sein einfacher Sensor auch an, dass sie essbar waren.
    Wenn er es jetzt nur fertig brachte, diese Kreatur auch wirklich zu essen!
    Das Problem war nicht etwa, dass ihm davor ekelte; das um sich schlagende, sich windende Ding in seiner Hand hatte vielmehr atavistische Sehnsüchte in ihm ausgelöst, von deren Existenz er selbst überrascht war. Aber sie lösten auch

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