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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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aufgefallen. Nach dem Krieg, wo überall, wo es noch Menschen gab, Amerikaner waren, fiel sie mit ihrem mausbraunen, kurz gestutzten Haar und dem roten Anorak überhaupt nicht auf. Und jetzt, im Haus, in einem abgedunkelten Schlafzimmer. Der ehemalige Parteifunktionär hatte die ursprüngliche Eroberung durch die Posleen um zwei Wochen beschleunigt und damit für sich zwanzig Jahre geborgter Zeit gewonnen. Eines seiner Kinder quietschte vor Vergnügen in einem anderen Zimmer über die Serie, die gerade im TV lief. Die Würgeschlinge arbeitete völlig geräuschlos.
    Irland . Ein amerikanischer Funktionär auf Urlaub. Wie es schien, hörte der Tourismus nie auf. Keine Zeugen, aber er ist ganz in Schwarz, ein Spieler? Sein Halswirbel bricht mit einem leichten Knacken, ohne Mühe, und er rollte beim Fallen, und es ist weiß und sollte doch nicht weiß sein, warum war er hier? Herrgott, nein. Nein.
    Das Licht ist rot und riecht nach Weihrauch und Büchern. Er bastelt in dem Zufluchtsort herum. Ein ereignisloser Tag. Father, sind Sie bereit, meine Beichte zu hören? Dort, ja, durch die Tür. Was? Draußen. Schnee fällt. Die Türen versperrt. Kann nicht rein. Immer das Gleiche. Kann nicht wieder rein.
    Florida . Mit Delfinen schwimmen. Mom ist bei mir. Sie ist stolz auf mich. Und das Wasser ist kühl und die Sonne heiß. Der alberne Herman. Heute Abend gibt’s Key Lime Pie und vor dem Zubettgehen nimmt Dad mich in die Arme.
    Sie wachte mit einem Lächeln im Gesicht auf, schaltete abwesend die Gegenmaßnahmen ab und griff nach dem Waschlappen, um sich das Gesicht abzutrocknen. In dreißig Jahren bin ich kein einziges Mal allein aufgewacht, ohne dass mein Gesicht triefend nass war. Aber Gott sei Dank schlafe ich wie ein Baby. Ich lebe gerne in einer Stadt am Strand. Sie setzte sich auf, stapfte zur Ankleide hinüber und öffnete mit einem Daumenabdruck die unterste Schublade. »So, wer möchte ich heute sein? Nicht Sarah. Mal sehen, hier am Ort, Spaß, ohne Hirn, aber kein Tunichtgut … Pamela. Ja, das sollte gehen. Sonnenbräune, perfekte Nägel. Eine Maniküre, eine Pediküre, gründliches Shopping am
Nachmittag und dann am Abend ausgehen.« Sie betrachtete ihr Bild im Spiegel. »Genau, was dir der Arzt verschrieben hat, Pamela.«
    Sie legte die rosa Handtasche auf die Kommode, schloss die Schublade, griff sich einen winzigen BH und dazu passende Höschen in silbergrauer Spitze. Sie duschte, wusch sich das Haar, färbte die Wurzeln ein wenig nach und dergleichen, da Pamela ja schließlich keine echte Blondine ist. Eine Flasche mit grauer Lotion benutzte sie bedächtig, spülte nach und überprüfte dann das Resultat. Wie immer: keine Flecken, keine Streifen und absolut keine Bräunungsspuren .
    Sie ging zum Kleiderschrank zurück, stand einen Augenblick davor, fand in ihre Rolle. »Pamela. Smart, locker. Mag Rosa und Grau.« Sie legte eine rosa Bluse mit einem V-Ausschnitt, graue Schuhe und eine Rupfenstrandtasche aufs Bett und holte flache braune Riemchensandalen aus einem der Fächer in der Wand ihres Kleiderschranks. »Uhr? Ja, braunes Armband, analog.« Sie legte sie zu der Strandtasche.
    Als sie dann angekleidet war, machte sie sich auf die Suche nach Frühstück. Pamela bedeutete Grapefruit, aber zuerst warf sie einen verweisenden Blick auf Sarahs Schuhe im Wohnzimmer und brachte sie dorthin, wo sie hingehörten.
    Nach dem Frühstück fuhr sie zur Mall. Bis jetzt gab es in New Charleston erst eine, aber sie war ständig überfüllt. Ehemalige Urbies, die sich allmählich wieder an das Leben an der Oberfläche gewöhnten, gingen gern hin, weil die Mall sie auf wohlige Weise an Zuhause erinnerte, und selbst die Teenager von Charleston fanden die Klimatisierung angenehm. Low Country Nails and Spa war in der untersten Etage, ganz am Ende, und sie ging mit einem strahlenden Lächeln hinein und auf die lockige Brünette zu, die hinter der Theke mit irgendetwas beschäftigt war.
    »Jeannie?«
    »Pamela!« Die junge Frau begrüßte sie mit einem strahlenden
Lächeln. »Wo hast du dich denn versteckt gehalten? Mädchen, das ist ja Wochen her!«
    »Ich habe meine Mom und meine Schwester in der Kairo Urb besucht. Mann, bin ich froh, wieder Tageslicht zu sehen! Hast du gerade Zeit? Meine Hände und meine Füße müssen hergerichtet werden, und dann sehne ich mich nach einer deiner Gurkenmasken.«
    »Wie in aller Welt hast du es geschafft, in einer Urb so braun zu bleiben?« Jeannie kam hinter der Theke hervor und

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