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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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nicht auf undichte Stellen gestoßen. Die drei Agenten, von denen sie vermutet hatten, dass sie in die Operation verwickelt waren, waren offenbar alle drei ausschließlich mit regulären CID-Ermittlungen beschäftigt.
    Das einzig Interessante, was sie bis jetzt gefunden hatte, war ein Plan im Datenspeicher von Corporal Anders, der die Bereiche in diesem Stockwerk aufzeigte, die zum Hauptquartier der 3rd gehörten. Meist handelte es sich um Räumlichkeiten, zu denen sie Generalzugang hatte.
Bei einigen war dies freilich nicht der Fall. Wenn man bedachte, dass das beste Versteck meist das offenkundigste war, musste sie natürlich alles durchsuchen. Mühsam, aber nicht zu vermeiden. Die Zusammenstellung der Präsentationsunterlagen lieferte ihr einen Vorwand, einen als Lagerraum gekennzeichneten Bereich ein Stück weiter unten am Flur aufzusuchen. Sie konnte immer behaupten, sie würde dort nach einer Schachtel mit geheimnisvollen Gegenständen suchen, die man als »Büroklammern« bezeichnete.
    Als sie sich genügend staubig gemacht und eine Anzahl Schachteln mit Sicherungswürfeln, einer alten Kaffeemaschine, Uniformstapeln und Uniformteilen, drei nagelneuen PDAs, ein paar Gummiknüppeln, Papiervorräten und kurioserweise eine uralt aussehende Schachtel mit silbernen Partyhüten für Kinder durchsucht hatte, fing ihr Magen heftig zu knurren an. Die Sicherungswürfel, mit Ausnahme der jüngsten, sahen so aus, als befänden sie sich schon seit ziemlich langer Zeit an ihrem augenblicklichen Ort. Sie würde nur dann ihre Zeit damit vergeuden, sie auszulesen, wenn sie sonst gar nichts fand.
    Mit der Zeit wurde es lästig, jede Mahlzeit im Lokal einzunehmen. Also kaufte sie sich zunächst in einem Café neben einer Transithaltestelle am Korridor eine Portion Hühnchensalat und eine Schale Gazpacho und fand nur wenig später einen Asienladen, wo sie einen ganzen Sack voll selbst erhitzender Fertigmahlzeiten kaufte. Hühnchen auf Zitronengras, Schweinefleisch Mu Shu, General Tsu’s süß-saure Suppe, Frühlingsrollen, Ente mit Pflaumensoße, Kaliforniarolle mit Sashimi … köstlich.
    Diese Packungen waren großartig. Die Heizeinheit befand sich im unteren Teil der Packung, man musste bloß an einem Streifen ziehen, worauf sich die Chemikalien vermischten und die Hitze durch das jeweilige Gericht aufstieg. Nun gut, für einige Spezialitäten wie etwa Frühlingsrollen steckte das Essen auf leitenden Metallzahnstochern, die im Boden der Packung verankert waren. Köstlich. Und man brauchte die Wohnung nicht zu verlassen,
um sie zu holen. So wie die Dinge standen, würde sie vermutlich nach wie vor die meisten Mahlzeiten in Lokalen einnehmen. Aber wenigstens hatte sie jetzt auch andere Möglichkeiten. Mikrowelle ging schneller, aber die selbst erhitzenden Sachen schmeckten besser. Schön, das war natürlich Geschmackssache. Und ob man lieber leere Packungen wegwarf oder einmal die Woche die Mikrowelle sauber machte, spielte da auch mit. Cally war wirklich nicht besonders scharf auf Hausarbeit.
    Donnerstag, 6. Juni
    Stewart forderte sein AID auf, das Hologramm abzuschalten, lehnte sich zurück und rieb sich die Augen. Das Problem bei derartigen Ermittlungen war, dass man wirklich niemanden von der Liste streichen konnte, solange man nicht fündig geworden war. Manche waren einfach nur wahrscheinlicher als andere.
    Bedächtig drehte er den Kugelschreiber zwischen den Fingern während er überlegte, eine Angewohnheit, die er sich in seiner ersten Stabsposition zugelegt hatte, lange bevor man das Papier als Medium der militärischen Bürokratie abgeschafft hatte. Er starrte ohne richtig hinzusehen auf das gerahmte Plakat, das er sich ausgedruckt hatte, um damit das fade Hellgrün der Bürowände etwas aufzulockern. Die Agenten hatten den Druck verständnisvoll gemustert, als er ihn aufgehängt hatte, und sich wahrscheinlich gedacht, dass er sich deshalb für Papier anstelle eines ein Fenster simulierenden Bildschirms entschieden hatte, um damit dem Chef in den Hintern zu kriechen.
    Tatsächlich handelte es sich aber um den Nachdruck eines Plakats, das in seiner Kindheit eine Wand in der Wohnung seiner Tante Rosita geziert hatte. Mit Ausnahme von Beed waren alle anderen zu jung, um sich an Malibu Beach aus der Vorkriegszeit erinnern zu können. Und Beed stammte aus dem falschen Landesteil. Was er besonders
an Sinda schätzte, war die Art und Weise, wie sie sein Plakat betrachtet hatte: ein wenig wehmütig. Er hatte dabei den Eindruck

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