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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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dagegen nichts einzuwenden.
    So viel Personal kam ihm für eine einzige Gefangene maßlos übertrieben vor und vermittelte ihm ein Gefühl von Unbehagen, aber sobald sie die Frau einmal mit Drogen voll gepumpt hatten, würde alles ohnehin vorbei sein, also hatte sich da wahrscheinlich bloß jemand ausgetobt, um die Rivalität zwischen den Waffengattungen wieder einmal auf die Spitze zu treiben.
    Die Abteilung hatte ihren eigenen Tee mitgebracht und der Lieutenant saß jetzt mit einer frischen Tasse da, während der Senior Chief und die SPs eine fahrbare Bahre heranrollten, um die Gefangene darauf für den Arzt anzuschnallen. Baker revidierte seine Meinung hinsichtlich der Notwendigkeit für so viele Leute, denn bis sie sie schließlich festgeschnallt hatten, lagen vier Männer auf dem Boden und zwei weitere wirkten ziemlich mitgenommen, und das, obwohl sie sie alle gleichzeitig angegriffen hatten. Er hätte niemals geglaubt, dass eine Frau, selbst eine mit Nahkampfausbildung, so stark sein könnte. Offen gestanden hätte er das nicht einmal von den meisten Männern erwartet, und dabei hatte er wochenlang neben ihr gearbeitet. Was zum Teufel war diese Frau?
    Ihre Reaktion auf die Verhördrogen, selbst die wirklich hässlichen, wirkte gelangweilt. Du lieber Gott. Vielleicht war das Team wirklich nicht zu groß. Schließlich verpasste ihr der Arzt eine letzte Injektion und machte sich nicht einmal die Mühe, auf deren Wirkung oder das Ausbleiben einer solchen zu warten, ehe er den Raum verließ und es den SPs überließ – denen, die noch auf den Beinen waren, und dem, der sich schließlich wieder aufgerappelt hatte –, ihre außer Gefecht gesetzten Kameraden hinauszuschleifen.
    Es verging beinahe eine Stunde, bis der Arzt wieder mit dem Chief und einer gemischten Gruppe SPs zurückkehrte. Der Chief nahm vor dem Lieutenant Haltung an.

    »Wir werden weitere fünf Männer brauchen, Sir. Zwei davon dauernd.« Das Gesicht von Senior Chief Yi Chang Ho war eine Studie der Teilnahmslosigkeit.
    »Die werden Sie bekommen.« Der einzige Hinweis auf irgendwelche Emotionen im Gesicht des Offiziers war ein leichtes Zucken in den Augenwinkeln, dann wurde es wieder starr.
    »Was haben Sie ihr als Letztes gegeben?« Baker musste das einfach wissen.
    »Ein wenig Provigil-C. Wenn Sie Superagenten bauen müssten, würden Sie sie dagegen immun machen? Teilen Sie Leute ein, um sie in der Nacht zu überwachen. Wenn sie nicht schläft, können wir weiter Schlafunterdrücker einsetzen, ohne ihre Wachsamkeit zu steigern. Vielleicht wirkt das. Jemand wird hineingehen müssen und sie losbinden. Das steigert die Genauigkeit der Beobachtung, ob sie schläft oder nicht.« Auf seinem Namensschild stand »PO1 Liao Chien«.
    Baker war danach, kräftig zu schlucken, aber er wollte nicht dafür verantwortlich sein, dass Fleet Strike vor diesen selbstgefälligen Mistkerlen von der Flotte und dem Darhel-VIP schlecht aussah. Er forderte ein Platoon Militärpolizei an, um die Fesseln der Gefangenen zu lockern und gegebenenfalls mit der fahrbaren Bahre einen taktischen Rückzug einzuleiten.
    Glücklicherweise schien sie nicht so sehr daran interessiert, Männern Schaden zuzufügen, die sie von ihren Fesseln befreiten, wie sie dies gegenüber Männern war, die sie festschnallten. Keine zusätzlichen Opfer. Sie fing nur sofort wieder an zu tanzen. Allmählich erkannte er den Tanz. Offenbar waren es immer wieder dieselben Bewegungen. Tartaglia war neben ihn an die Glaswand getreten und nahm jetzt nachdenklich einen Schluck aus seinem Kaffeebecher.
    »Ich frage mich, zu welcher Musik sie tanzt?«, sagte er.
    Basis Titan, Fleet Strike Militärgefängnis
Dienstag, 18. Juni, 21:30
    Sie werden mich nicht rausholen. Sie werden es wahrscheinlich nicht einmal versuchen. Ich werde hier sterben, unter der Folter. Die Erholungskräfte sind stark … gewöhnlich. Das Einzige, was ich nicht steuern kann, ist, wie lange es dauert – zumindest nicht, solange die so dämlich sind, mich hier drinnen loszulassen. Zu guter Letzt werden die Kraftreserven meines Körpers nachlassen, und ich werde sterben. Je geringer die Reserven sind, desto früher wird das der Fall sein. Früher ist gut. Damit wären wir hier wieder bei Schwester Dorcas und dem Überlebenstraining. Verdammt, was habe ich dieses sadistische Miststück gehasst. Ich muss einen Anker finden. Er lebt, als was auch immer er sich erwiesen hat, er lebt. Das ist einer. Das letzte Lied, bei dem wir uns geliebt haben.

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