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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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noch nie einen Toten gesehen, der so gesund aussieht wie du. Und dein Gesicht hat jemand offenbar so weit geändert, dass man damit einen Softwarescann täuschen kann. So. Würdet ihr mir wohl sagen, was da gespielt wird?« Er rollte zu einem Tisch, nahm ein Päckchen Zigaretten, das dort lag, bot an und zündete sich dann selbst eine an.
    »Das wird eine lange Geschichte. Zuerst wollen wir uns vorstellen. Stewart, Mike O’Neal senior, Papa O’Neal, General James Stewart. Wie du weißt, haben wir im Krieg beide unter deinem Sohn gedient«, sagte er.
    »Da nimmst du den Mund ganz schön voll. Und selbst, wenn das stimmt, würdest du eine verdammt gute Erklärung dafür brauchen, Mike so lange in dem Glauben zu lassen, dass sein Dad tot sei. Ich halte das nicht für möglich.« Er nahm einen langen Zug an seiner Zigarette und wartete.
    »Oh, ich habe mich natürlich runderneuern lassen. Und kosmetisch wesentlich aufwändiger behandeln lassen als Tommy. Bei jemandem, der so groß ist wie er, hat das ja wenig Sinn – man sorgt einfach dafür, dass ihn nicht zu viele zu sehen bekommen, und setzt ihn anderweitig ein. Und was das andere betrifft, würde Mike, wenn er es wüsste, sofort bestätigen, dass das notwendig war.«
    »Hör zu, ich habe einen schweren Tag hinter mir, also erspar mir all das verdrehte Gerede. Geht das?«
    »Okay, ich kenne O’Neal senior jetzt seit fünfundzwanzig Jahren. Es gibt dafür verdammt gute Gründe, aber ob du die zu hören bekommst, hängt davon ab, wie sich dieses Gespräch weiter entwickelt. Vertrau mir einen Augenblick lang, ja? Du hast eine Gefangene in deinem Gefängniskomplex.« Er wies auf den Rollstuhl und Stewarts nicht übersehbare Verletzungen. »Hat sie das getan?«
    »Nein. Was weißt du über sie?« Er beugte sich eine Spur zu schnell vor und zuckte zusammen, griff sich mit der Hand an den Bauch.
    »Sie ist die Tochter von Iron Mike.« Tommy war froh, dass Papa ihn reden ließ. Er würde Stewart einiges mehr
sagen müssen, ehe der ihnen vertraute, und das konnten sie erst tun, wenn sie eine bessere Vorstellung von seiner Reaktion hatten.
    »Verdammte Scheiße! Wollt ihr mich verarschen?« Das war offensichtlich ein weiterer Schock. Tommy hoffte, dass Stewarts Zustand stabil genug war, um der Belastung gewachsen zu sein. Andererseits – der Arzt hätte ihn wohl nicht allein gelassen, wenn das nicht der Fall gewesen wäre.
    »Cally O’Neal. Sie ist ebenfalls nicht tot.« Papa hatte sich gegen die Wand zurückgelehnt und gab sich offenbar alle Mühe, geduldig zu warten.
    »Cally. Augenblick mal, ihr wollt mir beide weismachen, dass der Dad des Alten und seine Tochter ihn vierzig Jahre in dem Glauben gelassen hätten, sie sei tot? Also, du solltest jetzt schleunigst damit aufhören, hier Blödsinn zu verzapfen und Klartext reden, meine Geduld geht nämlich jetzt ziemlich schnell zu Ende«, sagte er.
    »Also gut, weißt du, es gibt nämlich ein Problem mit den Darhel …«
    Basis Titan
Mittwoch, 19. Juni, 21:30
    Nachdem sie gegangen waren, saß Stewart auf dem Rollstuhl und starrte die Wand an. Ihm war einigermaßen klar, dass er sich in einer Art Schockzustand befand.
    Gewöhnlich hatte er den Bildschirm eingeschaltet, auch wenn er nur irgendein Holo zeigte. Das war meistens sein erster Griff, wenn er zur Tür hereinkam.
    Aber jetzt war er völlig aus dem Gleichgewicht geraten und saß einfach da und starrte vor sich hin. Die nackte Wand mit dem grauen Rechteck des ausgeschalteten Bildschirms vermittelte ihm den Eindruck, in einer der Zellen drüben im Gefängnis zu sitzen.
    Herrgott, Cally, was für ein schrecklicher Schlamassel! Okay, Tommy war ein Ersatzmann, aber verdammt noch mal, er war
einer von uns! Selbst wenn die zivile Kontrolle ganz oben an der Befehlskette zu der Zeit beim Teufel war, wie konnte ich – er – sich zum Verräter machen? Schön, es war eine schwere Entscheidung. Vielleicht hatte er sogar Recht. Es gibt tatsächlich keine wirksame Kontrolle mehr über das Militär – jedenfalls nicht menschlicherseits. Ich hatte gedacht, wenn man im System arbeitet … auch dann noch, als es beim Teufel war. Aber, du lieber Gott, wir haben den Krieg verloren und den Frieden auch, und das lässt sich nicht wieder herstellen. Scheiße. Vielleicht hat er Recht.
    Nein! Wie zum Teufel konnte er den Alten in dem Glauben lassen, seine Tochter sei tot? Und sein Vater? Unvorstellbar! Cally konnte ja nichts unternehmen, sie war damals ja noch ein Kind. Okay, also musste

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