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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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sich gewöhnlich zu zweit oder in kleinen Gruppen wohl fühlten, aber unglücklicherweise auf größere Ansammlungen negativ reagierten. Die wenigen Wissenschaftler, die die Geschichte der Menschen trotz einer natürlichen Abneigung für dieses von Gewalt durchsetzte Thema studiert hatten, waren, nachdem sie das Verhalten von Menschen in größeren Ansammlungen ihrer eigenen Spezies im Laufe ihrer Geschichte studiert hatten, zu etwa gleichen Teilen geteilter Meinung darüber, ob die Menschen nun pathologische Einzelgänger oder versteckte Xenophoben waren. Er neigte der ersteren Hypothese zu und verhielt sich auch dementsprechend. Für ihn hatte das bisher gut funktioniert. Ehrlich, solange man dafür sorgte, dass sie nicht in ein zu dichtes Gedränge kamen, waren viele Menschen im Grunde genommen gar nicht so übel.

    Im Augenblick bereitete er sich auf seinen häufigsten Besucher vor, Nathan O’Reilly, dem man die Sorge für die Hauptbasis der Bane-Sidhe-Operationen auf der Erde anvertraut hatte. Obwohl die Informationsgewinnung und auch andere Operationen am besten mit einem Zellensystem funktionierten, ließ sich doch eine gewisse Bürokratie nicht ganz vermeiden, sobald man ein gewisses Niveau der Komplexität überschritten hatte. O’Reillys ganz spezielle philosophische Disziplin erforderte es, dass er sich nicht verheiratete und auch keinen Nachwuchs hatte, und demzufolge verfügte er auch nicht über einen nennenswerten Clan, aber seine Position und seine hohe Bildung setzten ihn mit einer Art hochrangigem Ältesten gleich. Aelool empfand großen Respekt für den Monsignore. Sie teilten eine Leidenschaft für Logikspiele, und Father O’Reilly hatte ihn mit dem Schachspiel vertraut gemacht. Es ganz zu meistern würde zumindest ein Jahrhundert in Anspruch nehmen. Vielleicht würde er sich dann für den Gefallen revanchieren und seinen Freund Aethal lehren können.
    Die angemessene Gastfreundschaft gegenüber menschlichen Besuchern erforderte die rituelle Zubereitung einer Bohnenbrühe, die bei dieser Spezies in hohem Ansehen stand. Er hatte diese Kunst vom besten Experten gelernt, den er hatte ausfindig machen können. Ein perfekt sauberer Topf und die entsprechende Apparatur, eine winzige Prise Salz, dann die im Handel erhältlichen getrockneten und vorgerösteten Bohnen durch ein grobes Mahlwerk treiben, dazu Quellwasser aus Flaschen, dann die einzelnen Komponenten an den jeweils richtigen Stellen in die Maschine eingeben, und die Suppe wurde jedes Mal perfekt zubereitet. Er konnte nicht verstehen, wie es eine Saison für Wasser geben konnte, aber wenn er es bestellte, wussten die immer, was er meinte, und deshalb legte er sich auch nicht mit ihnen an.
    Aelool hatte gelernt, dass manche Schachspiele abstrakter als andere waren. Dasjenige, das er gewählt hatte, hatte Holzfiguren, die äußerst fein geschnitzt waren.
Das Pferd gefiel ihm besonders. Er war einige Male Pferden begegnet. Sie waren nicht gerade vernunftbegabt, aber dennoch hätte er gern einmal eines in seiner Wohnungsgruppe gehabt, falls man sie klein genug züchten konnte.
    Nachdem er alles für seinen Gast bereit gemacht hatte, saß er ein paar Minuten still da und arbeitete an der Konstruktion seines neuesten Projekts. Als das Licht leicht ins Gelbe umschlug und damit das Eintreffen des Gelehrten ankündigte, legte er das Projekt still beiseite und drückte den Knopf der Sprechanlage.
    »Es ist offen«, sagte er.
    »Aelool, wie geht es Ihnen heute Nachmittag?«
    »Gut«, erwiderte er in dem rituellen Gruß. »Darf ich Ihnen Kaffee anbieten?«
    »Ja, bitte. Schwarz.«
    Der Indowy stellte eine Tasse Kaffee und ein Glas Wasser mit einer Olive auf das Tablett. Tatsächlich war der Kaffee nicht schwarz. Er war dunkelbraun. Und wenn man mit Fett und Nährstoffen angereicherten Säugetierschweiß hinzufügte, machte ihn das nicht weiß, sondern eher hellbraun. Aber er hatte sich daran gewöhnt, dass Menschen in solchen Dingen zu übertreiben pflegten.
    Sie begannen ihr Schachspiel. Er hatte Weiß – was in seinem Fall tatsächlich weiß war –, also eröffnete er das Spiel. Zurzeit war er dabei, Variationen der Turmeröffnung zu lernen. Während sie spielten, brachte O’Reilly ihn auf den neuesten Stand hinsichtlich der Erdoperationen.
    »Denen wird es nicht leicht fallen, Worth zu ersetzen. Die meisten Kampfveteranen, die sie haben, sind es gewöhnt, Posleen zu töten, nicht Mitmenschen. Zugegeben, sie verfügen immer noch über die Profis,

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