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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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die er rekrutiert und ausgebildet hat, aber die Darhel haben schon immer mehr dazu geneigt, sich ihre Erkenntnisse durch Hacken und durch gründliches Aktenstudium zu beschaffen und sich weniger auf wirklich vernunftbegabte Agenten oder
Einsatzspezialisten zu stützen. Ihre Ausbildungssysteme sind schwach, und jeder Verlust tut ihnen weh.«
    »Die undichte Stelle macht mir mehr Sorgen. Wir brauchen Tarnung. Der Plan ist sehr langfristig angelegt, und wenn er vorzeitig bekannt würde, könnte ihn das zum Scheitern bringen.«
    »Team Isaac hat eine beeindruckende Erfolgsrate.«
    »Dann kann man ihnen nur Glück wünschen.«

4
    Charleston
Mittwoch, 15. Mai
    Es war wenige Minuten vor sechs, und die Ränder der über den Himmel verstreuten Wolken leuchteten in strahlendem Rosa, als Cally am Columbia-Tor des Walls aus dem städtischen Bus stieg. Sie hatte ihren Rucksack und einen Rollkoffer bei sich und trug ein altes Paar Shorts mit einem T-Shirt, dazu eine grell bunte Strandmütze und einen leuchtend gelben Folly Beach Visor. Ihr Gesichtsausdruck vermittelte an leichte Verzweiflung grenzende Hoffnung, als sie den Blick an den Fahrzeugen entlangwandern ließ, die sich für den morgendlichen Konvoi aufreihten. Sie ging auf einen ziemlich heruntergekommen wirkenden weißen Van zu, aber die finsteren Blicke der Frau hinter dem Steuer ließen sie nach einer anderen Fahrgelegenheit suchen. Ziemlich am Ende der Schlange entdeckte sie einen VW-Bus, der wahrscheinlich schon an die achtzig Jahre alt war. Die Malereien an den Seitenflächen waren unterschiedlich stark verblasst, aber offenkundig doch im Laufe der Jahre immer wieder mit Sorgfalt nachgebessert worden. Der Totenschädel mit den oben herauswachsenden Rosen war absolut perfekt, ebenso die liebevoll aufgemalte Schrift, die sie bereits kannte, ehe sie weit genug an den anderen Fahrzeugen vorbei war, um sie zur Gänze lesen zu können.
    Ehe sie näher trat, kümmerte sie sich um ihren Buckley, schaltete Stimmzugang und Antwort ab, reduzierte die Emulationen bis herunter auf zwei und stopfte das Ding dann in ihre Handtasche zurück. Das würde ja gerade noch fehlen, dass das Ding im falschen Augenblick das Falsche sagte.

    Der Fahrer des VW-Busses hatte langes, blondes Haar, einen buschigen Schnurrbart, doch einen gepflegten Bart. Er war gebaut wie ein kleiner Bär. Beim Näherkommen konnte sie einen schwachen Hauch von Eichenblättern und Patchouli wahrnehmen, das sich in den Salz- und Fischgeruch von den Tanks hinten mischte. Die Musik aus seinem Würfelspieler hallte aus dem offenen Fenster, und seine Finger klopften den Takt auf dem Fensterrahmen mit. »… gotta tip they’re gonna kick the door in again. I’d like to get some sleep before I travel …«
    »Hey, du da mit dem T-Shirt. Surfst du?« Er nahm sie zur Kenntnis, als sie den Koffer heranzog.
    »Na ja, ab und zu schon. Aber gewöhnlich gehe ich dazu nach LA. Für die Wellen hier habe ich nicht einmal mein eigenes Brett mitgebracht. Um so weit rauszugehen, hatte ich weder das Geld noch die Zeit.«
    »Mhm«, machte er. »Dass es auch ständig ums Geld gehen muss, Mann. Aber man muss ja leben, was bleibt einem da schon übrig. Fährst du mit dem Bus raus?«
    »Na ja, eigentlich hatte ich gehofft, dass mich jemand mitnimmt. Ich hab ein bisschen zu viel Geld ausgegeben, und um mir das Ticket leisten zu können, hätte ich wirklich mächtig am Essen sparen müssen.«
    »Oh, Mann, ich weiß, wie das ist.« Er beugte sich zur Seite und machte die Beifahrertür auf. »Ich bin übrigens Reefer. Reefer Jones.«
    »Marilyn Grant. Danke, Mann.« Sie zog den Koffer um den Wagen herum, verstaute ihn hinter dem Beifahrersitz, schob dann den Rucksack vor den Sitz und stieg ein, darauf bedacht, nicht wegen des salzigen Fischgeruchs die Nase zu rümpfen.
    »Oh, wir müssen uns überlegen, wie wir das mit dir in den Papierkrieg reinbekommen.« Er grinste. »Tut mir Leid, aber mein Boss kann richtig eklig werden, wenn’s um Tramper geht. Hey, du kannst nicht etwa schießen, oder?«
    Cally fummelte in ihrer Handtasche herum und reichte ihm eine durchaus authentische Schießplatzbestätigung
aus Charleston, die erst ein paar Tage alt war und in der Marilyn Grant, Nicht-Einwohnerin, als Expertin ausgewiesen war.
    »Bin da einfach hingegangen, ohne mir viel zu denken. Hab schon seit Jahren nicht mehr geschossen, aber meine Mom wollte, dass ich es lerne, du weißt schon«, sagte sie.
    »Yeah, die meine auch. Ich schätze, der Krieg

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