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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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heraus zu nehmen, und ihre Augen wurden allmählich glasig, als draußen Kilometer um Kilometer Fichtenwälder vorbeizogen, gelegentlich mit verbrannten Stellen oder Abat-Wiesen dazwischen.
    Erst als sie sich zwei Stunden später Columbia näherten, wichen die jetzt gemischten Wälder Getreidefeldern und Viehweiden, alle von Sensorstangen eingegrenzt.
    »Ich schätze, der Aufwand für die Sensoren und den Strom, den man ja dafür braucht, holen die sich aus ihren Prämien«, meinte sie.
    »Diese Prämienfarmer sind richtig komische Vögel. Wenigstens die Hälfte von ihrem Einkommen verdienen die sich mit Prämien, und die Hälfte davon geben sie dafür aus, gegen Abat und Grat zu kämpfen. Richtige Einzelgänger. Vor fünfzehn Jahren hat es da mal einen gegeben, der völlig durchgedreht hat und den sie dabei erwischt haben, wie er, ob du’s nun glaubst oder nicht, Posties gezüchtet hat. Das war vor meiner Zeit, aber er hatte neben seinem Land einen Postie-Gottkönig, mit dem er, so wie ich das mitgekriegt habe, einen Deal hatte, dass der ihm die Köpfe von Postie-Normalen gleich nach dem Nestlingsstadium geliefert hat und dafür mit der Hälfte
am Profit beteiligt war. Die haben dem wirklich übel zugesetzt, als sie ihn erwischt haben.«
    »Wie haben sie ihn denn erwischt?«, fragte sie höflich, weil Marilyn sich nicht an die Story erinnern würde.
    »Er hat ständig doppelt so viele Prämien geliefert wie die anderen Typen in seiner Umgebung. Ich schätze, da ist einfach einer argwöhnisch geworden. Als der Postie-Gottkönig das nächste Mal geliefert hat, hatten die ihn beobachtet und so.« Er schob sich einen frischen Streifen Kaugummi in den Mund. »Das wirklich Irre war, als die dann rauskriegten, wo dieser Postie gelebt hatte. Mann, das war das reinste Elsternnest. Stanniol, polierte Pennys, verchromte Fahrradlenkstangen, Autoteile und solches Zeug, sogar etwas Gold. Dieser Postie muss total durchgeknallt gewesen sein, ich meine, was hatte der schon für eine Chance?!« Er zuckte die Achseln, und dann fuhren sie eine Weile schweigend dahin, bis der Konvoi allmählich langsamer wurde, als die vordersten Fahrzeuge das Tor der Columbia-Handelsstation erreichten.
    Durch die Tore hineinzufahren ging wesentlich schneller, als die Abfahrt von Charleston gewesen war. Die Wachen von Columbia wollten die Tore offensichtlich so kurz wie möglich offen lassen, deshalb ließen sie den ganzen Konvoi hinein und schlossen dann das riesige Stahltor hinter ihnen, ehe sie mit dem Papierkrieg anfingen.
    Während Reefer darauf wartete, sich einzutragen, wies er mit einer weit ausholenden Handbewegung über den riesigen Parkplatz auf ein niedriges Gebäude mit Benzinzapfsäulen davor. Einer der Tanker ganz vorne war neben das Gebäude gefahren und hakte jetzt seine Schläuche aus.
    »Sobald ich hier durch bin, muss ich nachtanken. So läuft das hier mit dieser Konvoigeschichte. Die lassen dich nicht weg, wenn du nicht voll getankt hast. Falls du dir die Beine ein wenig vertreten oder was trinken willst oder sonst was – das hier ist die letzte Station vor Spartanburg in drei Stunden.«
    In ihrer Touristenrolle war es ganz normal, dass sie
Neugierde zeigte, also nutzte sie die Gelegenheit, sich alles gründlich anzusehen, während sie zum Stationsgebäude schlenderte, um sich dort in die Schlange an der Toilette einzureihen. In zehn Jahren hatte sich hier nicht viel verändert. Den Asphalt des großen Parkplatzes hatte man ein wenig ausgebessert, aber das lag auch schon eine Weile zurück. Die Mauern hatten sie nicht ausgeweitet – das hätte nur eine Vergrößerung der Verteidigungsmauern bedeutet, die sie im Notfall besetzen mussten. Oh, der Laden war ein wenig besser sortiert, und ein paar mehr Kinder wimmelten mit Frauen von den Farmen herum, die hier einkauften, aber im Großen und Ganzen war es einfach ein typischer General Store, wo es Futtermittel und Saatgut gab und ein Zentrum für die Prämienbearbeitung. Sie kaufte sich ein Glas Apfelsaft und ein paar Salzbrezeln und ging wieder auf den Parkplatz hinaus. Die einzige Mechanikerstation war heute mit einem Traktor beschäftigt. Zum Glück schien niemand im Konvoi entsprechenden Bedarf zu haben. Drüben bei der Verbrennungsanlage zahlte der Prämienagent für ein paar Postie-Köpfe. Sie rümpfte die Nase, als der Wind umschlug und ihr den unvergesslichen Gestank von toten Posleen herübertrug, in den sich Motoröl und Auspuffdämpfe mischten. Mit ihrem Imbiss ging sie zu

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