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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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wartete, bis sie seinen Wagen brachten. Eine Beförderung und eine Gehaltserhöhung. Gar nicht so schlecht. Wirklich nicht schlecht. Bis jetzt hatte er Worth nicht sehr gemocht. Jetzt mochte er ihn ein ganzes Stück lieber.
    »Oh, Leanne?«, fragte er das AID, »was heißt denn übrigens ›Manieren‹?«
    »Manieren: Höflichkeit, die Einhaltung des korrekten Protokolls oder der richtigen Etikette«, sagte es.
    »O-kay. Und was hat Marvin Smith getan, dass der Tir so sauer auf ihn ist?«
    »Martin Simpson. Angestellter von Terra Trade Holdings. Ich denke, das Vergehen bestand darin, dass er bei einer Mitarbeiterbesprechung einen Darhel-Witz erzählt hat.« Die Stimme des AID klang ungewöhnlich ausdruckslos.
    »Herrgott im Himmel! Was für ein Witz war das denn?«
    »Wie viele Darhel braucht man, um eine Glühbirne auszuwechseln?« Die Stimme aus dem AID war die eines jungen Mannes, reiner Chicago-Dialekt. »Einundzwanzig. Einen, um die Birne zu wechseln, und zwanzig, die sich in der Ecke krümmen und schließlich sterben, weil sie so teuer war.«

    »Okay.« Er schmunzelte. »Und was hat er sonst noch getan?«
    »Nichts. Nun ja, er hat einmal einen Kugelschreiber aus dem Büro mit nach Hause genommen.«
    »Und ich soll einen umbringen, weil er einen faulen Witz erzählt hat?« Plötzlich wurde er bleich. Armer Teufel. Aber immerhin, besser er als ich. Scheiße. Herr im Himmel, lass mich nie vergessen, dass ich mich nicht über einen Darhel lustig machen darf.
    »Das wäre eine Interpretation, die im Einklang mit der Forderung des Tir steht.«
    »Yeah. Okay. Er ist der Chef. Danke, Leanne.« Und ich hoffe, du berichtest deinem echten Chef bald über diese höfliche Antwort, du dreckiger Spitzel.
    Charleston
Dienstag, 14. Mai
    Cally verbrachte den Dienstagmorgen mit Besorgungen für die bevorstehende Reise. Der Großteil der Fischereiprodukte, die ins Landesinnere geliefert wurden, trat die Reise entweder in gefrorenem Zustand oder in Konservendosen aus der großen Fabrik von Greer’s an. Und dann gab es da noch eine kleine Flotte von Lieferwagen, die die Restaurants der gehobenen Einkommensklassen, die Wert auf wirklich frische Produkte legten, mit lebend frischen Delikatessen wie frischen Krabben, Jakobsmuscheln und Austern versorgte. Dieser Handel war nur aufgrund monopolistischer Preisgestaltung einigermaßen erträglich und stellte im formalen Sinn einen Verstoß gegen die Lebensmittelnotverordnungen dar. Dennoch überlebte dieser Handel, ja gedieh sogar, weil die Bundesinspektoren ebenso gern wie so mancher andere Feinschmecker gelegentlich frisches Seafood aßen. Ihr Anteil verteuerte die Ware auch nicht stärker, als die vor dem Krieg üblichen Gesundheitsinspektion zum Preis beigetragen hatte, und die Fahrzeuge, in denen die Waren
befördert wurden, boten ideale Möglichkeiten, anonym zu reisen.
    Sie hätte den Bus nehmen können, aber der mittlere Sitz in einem Lieferwagen für lebende Krabben war nicht nur diskreter, sondern würde auch billiger sein, ganz besonders für jemand, der jung, hübsch und freundlich war. Nicht dass Geld ein Problem gewesen wäre, es lieferte nur einen guten Vorwand dafür, einem von Fischgeruch durchtränkten Lieferwagen den Vorzug vor dem Bus zu geben.
    Die leuchtend bunten neuen Strand-T-Shirts und ein paar grell bunte Souvenirs ergänzten das Bild einer jungen Studentin vom Festland, die im Urlaub zu viel Geld ausgegeben hatte.
    Nach dem Mittagessen fand sie eine Telefonzelle und wählte dort die Nummer, die Shari ihr gegeben hatte.
    Am anderen Ende wurde beim ersten Klingeln abgehoben. »Cally?«
    »Hi, Grandpa.«
    »Du bist ein wenig spät dran«, kritisierte er. »Nicht gleich ein Telefon gefunden?«
    » Ich spät dran?«, stieß sie hervor. »Yeah, fünf Minuten, nicht drei Stunden und fünf und vierzig Minuten.«
    »Äh … na ja.« Er räusperte sich und blieb dann ein paar Augenblicke stumm. »Wir hatten keine Ahnung, dass die verdammten Elfen ihren Menschen die Art von Störgeräten verpasst hatten. Ich weiß, dass er sich bei der Befragung dazu ziemlich bescheiden geäußert hat, aber der Algorithmus, den unser größter Freund per Improvisation entwickelt hat, um die falschen Bilder auszufiltern, war in Wirklichkeit geradezu genial – bis wir den hatten, hättest du irgendwo in der Stadt sein können. Du hättest uns gefunden, ehe wir dich gefunden haben. Falls es ein Trost ist: Du hast geradezu brillant improvisiert.«
    »Damit verdiene ich mir eben meinen

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