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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Lebensunterhalt. Worüber wolltest du denn mit mir sprechen? Und warum ausgerechnet am Telefon?«

    »Na ja, die Leute benutzen die Dinger schließlich immer noch, weißt du«, meinte er. »Das ist nach wie vor die meist verbreitete Art, über größere Distanz zu reden.«
    »Aber verdammt unsicher. Und jetzt hör auf, um den heißen Brei rumzureden, Grandpa, was gibt’s?« Dann fügte sie argwöhnisch hinzu: »Das hat doch nicht etwa damit zu tun, dass Wendy und Shari mir so zugesetzt haben und mich verkuppeln wollen, oder?«
    »Na ja, genau genommen …« Er hielt inne und fing dann von vorne an. »Ich denke, es ist ja nichts daran auszusetzen, wenn ich noch ein paar Urenkel erleben möchte, bevor ich sterbe.«
    »Sprich mit Michelle.«
    »Du weißt verdammt gut, weshalb ich das nicht kann.« Er seufzte. »Ich weiß einfach nicht, worin das Problem liegt. Eine Weile habe ich gedacht, wenn ich einfach bloß warte … und du scheinst ja Kinder zu mögen. Honey, ich habe nicht mehr so schrecklich viel Zeit.«
    »Nun, da kann ich nur sagen, es tut mir Leid.« Sie klang eher, als wäre sie indigniert und nicht so sehr, als ob es ihr Leid tun würde, »aber ich habe einfach nicht den richtigen Mann gefunden. Dafür habe ich einen Job, einen recht wichtigen sogar, den nicht jeder machen könnte. Und auf den verstehe ich mich verdammt gut.«
    »Ein Job ist doch kein Ersatz für ein Leben!« Sie konnte hören, wie er tief durchatmete und dann seufzte. »Dieser Job frisst dich auf, und er ist auch nicht gut für dich. Dort draußen gibt es eine Menge guter Männer und auch viele Orte, wo man sie kennen lernen kann, nicht bloß Bars.«
    »Jetzt Augenblick mal, ich mag vielleicht aussehen wie zwanzig, aber ich …«
    »Cally, ich will mich nicht mit dir streiten«, fiel er ihr ins Wort. »Ich weiß, dass du eine erwachsene Frau bist. Denk einfach darüber nach, ja?«
    »Okay, meinetwegen.« Sie holte tief Luft und ließ den Atem dann langsam entweichen. »Damit du’s nur weißt, ich nehme gerade eine Woche Urlaub. Ich habe die
Unterlagen für unseren nächsten Einsatz, darf aber nichts darüber sagen. Nach meiner Reise werden wir jedoch mehr als genug Zeit haben, um das alles auf die Reihe zu kriegen. Du solltest alle zusammentrommeln, und wir treffen uns dann am dreiundzwanzigsten um zwanzig Uhr auf der Windfarm. Ich melde mich wieder, okay?«
    »Urlaub? Wird auch langsam Zeit. Wohin geht’s denn?«
    »Ich habe mich noch nicht entschieden. Ich werde das von Tag zu Tag unterwegs tun«, meinte sie. »Wenn ich alles planen müsste, wäre es kein Urlaub. Geht das klar mit unserem Treffen?«
    »Ja, ja, zwanzig Uhr, dreiundzwanzigster. Du wirst mir also wirklich nicht sagen, wo du hingehst, wie?« Er klang leicht verstimmt.
    »Nee. Alles Liebe, Grandpa. Wiedersehen.«
    Sie legte auf und grinste das Telefon ein paar Augenblicke lang an, ehe sie ihre Taschen vom Gehsteig aufhob und sie zum Wagen trug. Einen Augenblick lang wirkten ihre Züge angespannt. Okay, dann ist’s eben ein Arbeitsurlaub. Ich kann einfach nicht glauben, dass die diesen Mistkerl geschützt haben. Verdammt, doch, ja, ich kann es. Beschissene Pragmatiker . Okay, ich bin ja auch keine Idealistin mit verträumten Augen, aber gewisse Maßstäbe muss es doch geben.
    Den Rest des Nachmittags und Abends verbrachte sie damit, die öffentlichen Unterlagen von Sinda Makepeace zu knacken – Führerschein, Kreditkarten, Einkaufskarten, die Grundbucheintragungen für ihren Apartmentblock, Spuren im Internet. Jay und Tommy würden das nächste Woche sehr viel gründlicher machen, aber da sie sie jetzt noch nicht informieren durfte, würde sie sich auf die Weise wenigstens einen kleinen Vorsprung verschaffen.
    Nach zwei Stunden, in denen der Buckley Musteranalysen durchlaufen ließ, hatte sie ein vorläufiges Profil, um anfangen zu können, die Rolle aufzubauen.
    »Meinst du, du könntest einen kompletten Backup für
mich vornehmen, ehe wir auf diesen Einsatz gehen? Gibt schließlich keinen Grund, dass wir beide sterben, oder?«
    »Halt die Klappe, Buckley.«
    »Geht in Ordnung.«
    Dann kamen die Vorbereitungen für ihren Urlaubseinsatz. Die Zielperson war keine große Nummer, also sollte das nicht schwer fallen, aber Cally war beim Vorbereiten eines Einsatzes gewohnheitsmäßig gründlich. Das war auch der entscheidende Grund dafür, dass sie noch am Leben war.
    Da sie sich Petanes Gesichtszüge schon vor Jahren eingeprägt hatte, als sie noch jung und eifrig und davon

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