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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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mampfte das Zeug, während sie die Kameraausbeute mit ein paar Suchfiltern auf Szenen einkürzte, auf denen Menschen oder fahrende Fahrzeuge zu sehen waren. Das Ergebnis sah sie sich auf dem Fernseher in ihrem Zimmer an und gab unterdessen eine Mustergrafik auf ihrem PDA ein. Unglücklicherweise war das System zu lange eingeschaltet gewesen und stürzte deshalb ab. Sie fand irgendwo eine Büroklammer und bog sie auf, um an den Resetknopf zu kommen, schnitt dem schreienden Gesicht auf dem Bildschirm eine Grimasse, als das System bootete, und wartete dann ungeduldig, während das Gesicht erstarrte und nach einer Weile verschlafen die Augen aufschlug. »Guten Morgen … okay, dann eben schönen Nachmittag … ich bin dein Buckley, und ich weiß jetzt schon, dass das ein schlimmes Ende nehmen wird.«
    »Okay, Buckley, Stimmzugang abschalten.«
    »Was? Dann bin ich doch stumm! Du würdest mir doch das nicht antun, oder?«
    »Buckley, Stimmzugang abschalten.«
    »Ich sehe schon, du verstehst keinen Spaß. Pfft!« Das Gesicht verabschiedete sich mit einem unflätigen Geräusch von ihr, ehe es verstummte und in die Leiste unten am Bildschirm einschrumpfte. »Okay, ganz wie du willst, lässt dir ja doch nichts einreden. Was nun?«
    Sie kritzelte in das Eingabefeld und sah, wie ihre Befehle unter der Bildschirmausgabe des PDA auftauchten. »Gesichtssimulation abstellen.«
    »Yeah, na ja, bist ja selbst auch nicht so hübsch«, huschte es über den Bildschirm, sichtlich verärgert, zuckte dann aber ganz oben auf den leeren Bildschirm.
    »KI-Emulation auf Level zwei einstellen.«
    »Was? Hör zu, du Schlampe, als ob ich nicht schon genug Ärger hätte! Zuerst hängst du mir einen Maulkorb um, dann knallst du mir die Tür vor der Nase zu und dann noch eine Lobotomie … bereit zur Befehlseingabe.«

    Sie tippte den Okay-Button und rief dann wieder das Video auf, um es über die improvisierte Labelverbindung auf den Fernseher zu übertragen, schob es dann in den Hintergrund, rief ihr Musterprogramm auf und seufzte. »Ich hasse Booten.«
    » Du hasst Booten!«, scrollte es unten über den Bildschirm.
    »Klappe halten, Buckley.« Sie griff sich wieder eine Hand voll Studentenfutter und fuhr fort, die Leerstellen auszufüllen. Die simulierte Persönlichkeit würde Tage brauchen, bis sie wieder schlafen konnte.
    In gewisser Weise waren die Samstagsdaten der Kamera nicht sonderlich nützlich, da die Leute am Wochenende gewöhnlich ihre Verhaltensmuster gründlich ändern. Trotzdem musste es sein. Ihre Zimmerkollegin auf der Schule hatte eine Übung geschmissen, bloß weil sie bei ihrer Überwachungsaufgabe nicht aufgepasst und deshalb nicht bemerkt hatte, dass die Zielperson einen Hausgast hatte. Die achtzigjährige, blauhaarige Mutter der Zielperson war plötzlich ins Zimmer geplatzt, als sie gerade damit beschäftigt war, einen Haufen schmutziger Unterwäsche und Socken zu durchwühlen, und hatte sie anschließend die Treppe hinunter und nach draußen geprügelt und ihr dabei lautstark eine Predigt über verkommene Schlampen gehalten. Bei der Abschlussbesprechung hatte sie dann erfahren, dass die Mutter eine verjüngte Agentin mit einem kosmetischen Alterungspaket gewesen war, was die ungewöhnliche Lebhaftigkeit der alten Dame erklärte. Cally sah immer noch Cheryls entsetzten Gesichtsausdruck auf dem Bildschirm der Überwachungskamera, als sie aus dem Haus geflohen war und mit beiden Händen versucht hatte, die Stockschläge der alten Dame abzuwehren.
    Die Lektion hatte sie sich gemerkt.
    Diese Videos hier zeigten einen äußerst beruhigenden Mangel an Überraschungen, und als sie zum Mittagessen ging, fühlte sie sich einigermaßen sicher, dass diese Solooperation recht glatt ablief.

    Den Rest des Sonntags gab sie sich alle Mühe, nicht zu sehr unter den Nachteilen jeglicher Art von Überwachungstätigkeit zu leiden – nämlich der Langeweile. Glücklicherweise hatten ihr die Kameras so viel Arbeit abgenommen, dass sie wesentlich mehr Freiheiten hatte, als das in der Zeit vor dem Krieg der Fall gewesen wäre. Sie sah sich einen Film an und verbrachte einige Stunden in einem Fitnessstudio mit Hip-Hop.
    Nach dem Abendessen legte sie sich schlafen. Es gab eine Unzahl chemischer Ersatzmöglichkeiten für Schlaf, und für einige davon war sie nicht einmal immun, aber keine davon war so wirksam wie das einzig Wahre. Morgen würde es ein langer Tag werden.
    Montag, 20. Mai
    Um vier Uhr morgens kämpfte sie immer noch mit der

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