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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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trotz ihrer gesteigerten Kräfte nicht vernachlässigen.
    Petane war ganz offensichtlich runderneuert, also hatte er Nanniten, die möglicherweise etwaige Reste von Äther oder Chloroform wirksam beseitigen würden, ehe sie mit ihrer Befragung fertig war. Vielleicht aber auch nicht. Und dann war auch möglich, dass er immun war. In seinen Unterlagen war nichts über nennenswerte Ausbildung in Nahkampftechniken zu finden gewesen, nichts über das hinaus, was er bei der Grundausbildung mitbekommen hatte, aber man konnte das nie genau wissen. Schließlich hatte sie sich dafür entschieden, dass sie ihn festhalten und würgen musste, aber dazu würde sie eine auf Knopfdruck reagierende Injektionsspritze mit dem am wenigsten leicht nachweisbaren Betäubungsmittel für alle Fälle bereithalten, falls er sich im Nahkampf erfahrener zeigen sollte, als dies aus seinen Akten hervorging.
    »Okay, Buckley, aufwachen.« Sie tippte den Bildschirm an. »Du kannst jetzt aufhören, irgendwelche Kameras zu
überwachen, an denen er bereits vorbeigefahren ist. Beobachte die Kamera, die ich dort draußen auf dem Parkplatz platziert habe. Wenn er parkt, dann sag mir … äh … warte, nein, sag es mir nicht . Lass einfach den Bildschirm blau werden.« Wenn ich ihm sage, dass er mir irgendetwas sagen soll, dann wette ich darauf, dass er exakt im falschen Augenblick zu tönen beginnt und ich wieder einmal einen PDA in den Müll kippen muss. Und ich brauche ihn, um die Befragung aufzuzeichnen.
    »Du hast Angst, dass ich zum falschen Augenblick etwas Falsches sage und das dann für uns beide der Tod ist, nicht wahr?«, klagte der Buckley sie an.
    »Nein, ich würde es bloß vorziehen, in dieser Phase unseres Einsatzes keine unnötigen Geräusche zu haben.«
    »Doch, du hast Angst. Du brauchst mich nicht anzulügen, um meine Gefühle zu schonen.«
    »Halt die Klappe, Buckley.«
    »Geht in Ordnung.«
    Sie sah stumm zu, wie der Punkt auf der Straße näher kam. Der Bildschirm wurde blau, und sie schaltete das Gerät auf stimmaktivierte Aufzeichnung, klappte es zu, richtete sich auf, streckte sich kurz und lehnte sich dann gelockert hinter der Tür an die Wand. Für gute Aufnahmequalität musste der PDA sich in weniger als dreißig Prozent Abstand des Subjekts zum Dämpfer befinden.
    Das Warten kam ihr länger vor, als es wirklich dauerte. Das Adrenalin in ihrem Kreislauf wirkte bereits und dehnte die Zeit. Sie konnte ihr Herz in der Brust schlagen spüren und verspürte bereits jenes ganz spezielle Einsatzgefühl, bei dem sie sich eine Extraportion lebendiger fühlte. Die Farben im Raum waren voller und intensiver als noch vor ein paar Minuten. In die Katzen- und Luftauffrischergerüche des Apartments mischte sich jetzt der Geruch des Tees, den die Freundin in der Küche getrunken hatte. Sie konnte den leicht hohlen Klang ihres eigenen Atems hören, während der Schalldämpfer versuchte, den Lärm zu kompensieren.
    Es dauerte gar nicht lange, bis sie den Schlüssel in dem
altmodischen Schloss hörte. Sie zwang sich, gelockert und völlig ruhig zu bleiben, als der Türknauf sich drehte und die Tür nach innen schwang.
    Er betrat den Raum mit noch weniger Bewusstsein der Lage als ein Zweijähriger, der sich wenigstens für seine Umgebung interessiert hätte. Als er die Tür mit einer Hand hinter sich schloss, drehte er sich erwartungsvoll in Richtung Küche herum. Cally bezweifelte, dass er sie auch nur aus dem Augenwinkel sah, als sie hinter ihn trat, ihn bei den Haaren packte, ihm den Kopf nach hinten zog und ihm in die Kniekehle trat.
    Als ihm die Knie einknickten und so sein Kopf tiefer war als der ihre, schlang sich ihr anderer Arm um seine Kehle und drückte gegen seine Luftröhre, während die Hand in seinem Haar nach hinten glitt und seinen Hinterkopf festhielt, sodass er keine Chance hatte, nach Luft zu schnappen.
    Unglücklicherweise setzte in diesem Augenblick sein Überlebenstrieb ein, und er begann wild um sich zu schlagen und versuchte, ihren Griff zu brechen.
    Die einfachste Reaktion darauf wäre gewesen, sich fallen zu lassen und ihm das Genick zu brechen. Eine zum Kampf fähige Person, und als solche war Petane marginal anzusehen, lebend zu nehmen, war immer schwieriger als eine schlichte Tötung.
    Schwer zu sagen, ob er absichtlich oder instinktiv versuchte, gegen einen Beistelltisch voll zerbrechlich wirkenden Nippesgegenständen zu treten, aber es wäre definitiv schlecht, in dem Apartment Spuren eines Handgemenges zu

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