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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Soldat einfach sterben kann«, sagte sie kalt.
    »Yeah, das dürfen Sie meinetwegen mal versuchen.« Seine Stimme klang bitter und rau.
    »Also, fangen wir ganz am Anfang an.« Sie setzte sich auf die Couch und machte eine beiläufige Handbewegung. »Fangen wir einfach da an, als Sie ›in diesen Schlamassel‹ geraten sind, wie Sie es formuliert haben. Fangen Sie dort an. Lassen Sie nichts weg. Das meiste wissen wir. Also brauche ich wohl kaum zu sagen, dass Sie wirklich, ganz wirklich nichts weglassen sollten. Wenn ich sauer bin, bin ich nämlich nicht besonders nett.« Sie klappte den PDA auf und tippte den Knopf, unter dem Record stand. Der Abstand zu ihm stimmte ziemlich genau.
    »Okay, der Anfang also. Ich war Major, als man mich bei Kriegsbeginn aus der Reserve einberufen hat. Ich hatte ein paar Jobs bei … na ja, Chefs, die meine Leistung nicht zu würdigen wussten. Vor dem Krieg war ich bei Beförderungen übergangen worden und deshalb in den Ruhestand getreten. Aber für eine Kommandostelle stand ich auf der Verjüngungsliste nicht weit genug oben, und die Präparate dafür fingen auch an, knapp zu werden, ehe sie zu mir kamen. Aber ich stand auf der Liste, verdammt.« Er rieb sein Kinn am Hemd, weil es ihn offenbar juckte.
    »Hören Sie, muss ich das wirklich noch einmal alles runterhaspeln? Ihr wisst das doch alles. Ich war in meiner Loge ziemlich weit oben. Ich war Freimaurer, mein Dad war ebenfalls Freimaurer gewesen und sein Dad auch. Und das waren anständige Leute, ich habe ihnen vertraut und sie haben mir vertraut, aber dann seid ihr Typen von der Abwehr aufgetaucht …«
    »Und haben Sie gekauft.«
    »Na ja, ihr habt nach Clubs und nach Verbindungen und Geheimgesellschaften und all dem gefragt, und ich wollte helfen und alles …«
    »Im Austausch für …«, lieferte sie ihm das Stichwort.
    »Na schön, ja, ich war euch Typen ja dankbar, dass ihr
ein Unrecht ausgeglichen habt, indem ihr die Beurteilung dieses selbstgerechten Arschlochs habt verschwinden lassen, okay? Und ihr wolltet auch ständig alle möglichen Albernheiten wissen, und jeder weiß, dass dieses paranoide Gerede, die Freimaurer seien eine Geheimgesellschaft, absoluter Quatsch ist. Jedenfalls wolltet ihr dann wissen, wo denn auswärtige Logenmitglieder unterkämen, wenn sie in die Stadt kamen. Und ich wusste das nicht, bloß dass ein jüngeres Logenmitglied glaubte, ich sei bereits so weit oben, dass ich es bereits wüsste, und sich verplappert hat. Na ja, und dann war ich schon ziemlich sauer, als ich hörte, dass da in meiner eigenen Loge unsaubere Dinge im Gange waren, von denen mir keiner etwas gesagt hatte.«
    »Und was, dachten Sie, dass wir mit dieser Information anfangen würden?«
    »Hören Sie, ich habe darüber nicht nachgedacht, falls Sie das meinen. Ging mich ja schließlich nichts an. Was hatte die Loge denn schon für mich getan? Als ob die mir die Verjüngung für mich und meine Frau angeboten hätten, und außerdem hatten wir damals zuhause ziemlichen Ärger, und ich sollte sie ohnehin kriegen, jedenfalls war ich dankbar, dass ihr das Ganze beschleunigt habt. Aber über eure Beweggründe große Spekulationen anzustellen stand mir ja schließlich nicht zu, oder?« Einen Augenblick lang wirkte er verwirrt, und er verstummte, blinzelte ein paarmal.
    »Hey, wie kommt es, dass Sie einen Buckley haben und nicht etwa ein AID?«, fragte er.
    »Die Verjüngung wäre doch für dieselbe Frau, die Sie jetzt gerade betrügen, oder?« Ihre Handbewegung bezog das ganze Apartment ein.
    »Hey, ich liebe meine Frau«, protestierte er, »aber aktive, dominante Männer waren nie für Jahrhunderte der Monogamie geschaffen. Das ist etwas, was Frauen einfach nicht an uns Männern verstehen, falls Sie begreifen, was ich damit meine. Wir Männer sind schließlich das, was wir sind. Aber ich liebe meine Frau. Und Sie haben
mir immer noch nicht gesagt, weshalb Sie kein AID haben.« Das sagte er mit der selbstgefälligen Miene eines Menschen, der es raffiniert geschafft hat, plötzlich die Oberhand zu bekommen.
    »Sie sind schon wirklich ein armseliger Wicht, oder? Ich stelle hier die Fragen.«
    »Augenblick mal, da brauchen Sie nicht gleich pampig zu werden. Ihr habt mir immer den Ausweis gezeigt, ehe …«
    Sie sah, wie seine Gesichtszüge erstarrten, als schließlich der Groschen fiel und seine Lippen sich zusammenpressten. Was für ein totaler Schwachkopf. Ein ganzes Team wegen dieses Idioten verbrannt, wegen ihm und den anderen

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