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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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verdammt – er hatte ja keine Ahnung, welche Richtung er zu den Ereignisräumen einz uschlagen hatte.
    Wo kamen all die nebulösen Gestalten her? Es schien, als fol gten sie trotz des Durcheinanders einer bestimmten Richtung. Benno sah staunende, entsetzte, orientierungslose Gesichtszüge in Kopfhöhe der grauen, schwarzen und weißen Geisterwesen, und er wusste auf einmal, was passierte. Ein Tor war aufgegangen, und alles, was durch diesen Riss zwischen zwei Welten herüber strömte, wusste selbst nicht, wie ihm geschah, war keine Gefahr, sondern sah sich Gefahr ausgesetzt.
    Ein schwarzer Schatten raste plötzlich aus dem Chaos verirrter Seelen auf ihn zu. Er sah die Nüstern eines Pferdes vor sich, ein rotes, flammendes Auge dahinter und als Reiter einen g esichtslosen Kuttenträger mit Sense über sich, schwarz wie eine Gewitterwolke bei Nacht. Das Pferd sprang über ihn hinweg, und Benno meinte, von einem nach Schwefel stinkenden Feuerhauch gestreift zu werden. Er hatte als Verteidigungsreaktion den Feuerlöscher hochgerissen, strauchelte und kippte nach hinten. Das Pferd bäumte sich auf, der Schatten riss die Zügel nach links, und mit einem Sprung verschwand die Erscheinung aus Bennos Blickfeld.
    Dem Brandgeruch nach eine Ausgeburt von Ereignisraum 2. Von dort, wo der Schwarze Re iter hergekommen war, meinte Benno auch Rauch heranziehen zu sehen. Er sprang auf und folgte der Richtung.
    Der Gestank wurde intensiver, der Tumult nebulöser Gestalten nahm zu, je weiter Benno dem Gang folgte. Die Wände der Flure waren jetzt getäfelt, Ahnengemälde starrten ihn an. Er kannte diesen Bereich des Schlosses.
    Er rannte nach links, und seine Lunge begann zu kratzen. Er hustete im Laufen, zerrte sein Hemd aus der Hose hoch zu Mund und Nase, aber der dünne Stoff taugte kaum als Luftfilter. Sein Husten zwang ihn zum Stehenbleiben. Das Donnern und Krachen ringsum war ohrenbetäubend geworden. Er spürte die Hitze der Flammen, die aus einer Tür vor ihm in den Gang schlugen.
    Schon halb unbewusst stellte er den Feuerlöscher ab, zog sein Hemd aus und band es sich vor Mund und Nase um den Kopf. Rauch und Geistergestalten waren hier kaum auseinander zu halten, ein Nebelstrang waberte in den anderen, und Gesichter darin waren nur noch zu ahnen.
    Benno sah sich den Flammen entgegentreten und hörte den Schaum aus dem Schlauch des Löschgerätes zischen. Eigentlich hatte er so ein Ding noch nie bedient und hatte keine Ahnung, wie das ging.
    Vielleicht konnte man im Notfall so was instinktiv?
    Ihm war auf einmal so heiter zumute, so beschwingt und sorgenfrei. Wird schon alles gut werden. Bennokörper löschte fleißig und erfolgreich, während Bennogeist daneben her schwebte und die Gefahren der Feuersbrunst leichtnahm. Verbrennungen verunzierten Bennokörper, sei’s drum. Dafür wurde er wenigstens nicht vom herabstürzenden Leuchter getroffen – der schlug mit seiner halben Tonne Gewicht auf die brennende Tafel des Rittersaals und zertrümmerte sie zu rauchenden Holzfetzen.
    Die Hologramm-Projektoren waren in der Hitze explodiert, was keine Rolle spielte, denn der Baron hatte u nterdessen den Strom abgestellt. Das Tor in die andere Welt war geschlossen, der diesseitige Brand nur noch zu löschen, dann war die Aufgabe erfüllt.
    Bennokörper ging die Luft aus. Er schwankte, sein Feuerlöscher war leergespritzt. Ein herabstürzender Ba lken traf ihn, aber der Baron nahte mit einem zweiten Feuerlöscher. Bennogeist sah ihn noch durch den Qualm heranstürmen, Mund und Nase mit einem feuchten Lappen geschützt, da zog es ihn irgendwohin, vielleicht zu Bennokörper zurück, vielleicht ohne Wiederkehr ins Nirgendwo der anderen Dimension, wo sich seine eigene, ganz private Tür für ihn öffnete, und dort fand er Ruhe vor Bildern von Feuer, Rauch und Chaos.
     
    „Martina ist verschwunden!“
    „Wie – verschwunden?“
    Benno starrte dem Baron ins Gesicht und hielt sich selbst für verschwunden. Keine Ahnung, wo er war und wer er war und was passiert war. Eine Szene mit Dialog, kurz mal eingeblendet zwischen Schwarz und Schwarz. Er hockte auf dem Boden, mit dem Rücken irgendwo gegen gelehnt, und der Baron schien vor ihm zu kauern auf einem Knie, die Arme auf dem anderen angewinkelten Bein aufgestützt, und ihn sorgenvoll anzuschauen. Seltsamer Traum.
    „Ich habe Hilfe gerufen“, sagte der Baron eindringlich. „Ve rstehst du mich? Es dauert nur noch einen Moment. Ich bin gleich wieder bei dir.“
    „Wer...

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