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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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einer Brusttasche, wählte eine Nummer und wandte ihnen den Rücken zu.
    „Stimmt denn das?“, fragte Cora und runzelte die Stirn. „Ich dachte, du schreibst nur für das Anzeigenblatt.“
    „Es ist nicht direkt gelogen“, raunte Benno zurück. „Als freier Journalist könnte ich allen Ze itungen der Welt meine Beiträge anbieten. Ob sie die Texte dann drucken, kann ich natürlich nicht beeinflussen.“
    Der Typ steckte sein Handy zurück und winkte, während er sich schon in Bewegung setzte.
    „Kommen Sie bitte mal mit.“
    Benno jubilierte innerlich. Er nahm Cora bei der Hand und zog sie bergauf Richtung Haup tgebäude der Burg.
    „Ich heiße Maurice Müller und bin hier der stellvertretende Geschäftsführer. Tut mir leid, wenn ich unhöflich war“, sagte der verhinderte Rausschmeißer und sah überhaupt nicht aus als täte es ihm leid. „Das ist nur jetzt nicht die Zeit für Pressetermine. Wir sind ziemlich unter Druck.“
    „Kein Problem“, antwortete Benno. „Tut mir auch leid, wenn wir ungelegen kommen.“
    „Ich bringe Sie zum Geschäftsführer des Projektes, Baron Ehrenfried von Wensel zu Obe rkranstein.“
    Der letzte Teil des Namens ging in einem spitzen Schrei Coras unter. Sie war stehengeblieben und starrte entsetzt in den Winkel zwischen Pflaster und Burgmauer.
    „Keine Angst, die ist nicht echt.“
    Erstmals sah Benno den T ypen die Mundwinkel nach oben verziehen - wenn auch nicht zu einem Lächeln, so doch zu einem ziemlich fiesen Grinsen. Benno ging die paar Schritte zu Cora, um erkennen zu können, was sie so entsetzt hatte. Als er es sah, erschrak er selbst ein bisschen. Zwischen Pflaster und Mauer waren, einem Lüftungsschacht ähnlich, fingerdicke rostige Gitterstäbe eingelassen, und zwischen diesen Gitterstäben ragte eine haarige, dreckverschmierte Hand heraus. Der Daumen sah aus wie frisch abgehackt, und aus dem Stumpf quoll Blut.
    „Wie gesagt, das wird ein Gruselpark.“
    Maurice Müller winkte, und als sie ihm folgten, stieg er weiter bergauf.
    „Wenn alles fertig ist, wird das Ganze natürlich mit flehenden Rufen unterlegt. Der Arm kann sogar zucken.“
    Benno nahm Cora bei der Hand und zog sie weg von dem schaurigen Anblick. Sie gingen etwas schneller, um ihren Führer einzuholen. Die Auffahrt zum Hauptgebäude lief in eine Haarnadelkurve und stieg danach steil an.
    „Wie kommt eigentlich der Laster aufs Gelände?“, fragte Benno. „Doch nicht über die Zu gbrücke, oder?“
    „Nein, wir haben einen hinteren Zufahrtsweg für Lieferanten.“
    „Lieferanten?“
    „Na ja, für die Gastronomie, das Merchandising... Heutzutage wirft ein Erlebnispark mit den Nebennischen oft mehr ab als im Hauptgeschäft.“
    „Und das Hauptgeschäft wäre?“
    „Wie bitte?“
    „Na, was wird denn so geboten in Ihrem Gruselpark? Spukt es hier womöglich wirklich?“
    Benno versuchte ein scherzhaftes Grinsen. Der Typ blieb ernst.
    „Ich dachte, Sie hätten eine Einladung bekommen?“
    „Das war der Kollege. Ich bin kurzfristig eingesprungen, deshalb auch der vorgezogene Te rmin.“
    Maurice warf ihm einen misstrauischen Seitenblick zu.
    „Und wie war noch mal die Hausanschrift Ihrer Zeitung?“
    „Ich bin, wie gesagt, freier Journalist und schreibe für viele Zeitungen, vor allem ausländ ische.“
    „Und im Inland?“
    „Auch.“
    „Zum Beispiel?“
    „Den Generalanzeiger.“
    „In?“
    „Bremen.“
    „Nie gehört. Wüsste nicht, dass wir diese Zeitung eingeladen hätten.“
    „Haben Sie auch nicht.“
    „Ach nein?“
    Der Typ war mit einem schnellen Schritt vorausgegangen, hatte sich in der Bewegung umgedreht und versperrte Benno und Cora jetzt den weiteren Weg. Sie waren auf Höhe einer Eckbastion gegenüber dem Haupttor der Innenburg angekommen, und jenseits der Einfriedung bot sich ein phantastischer Rundblick über weitgeschwungene Hügelketten mit altem Mischwaldbestand.
    Benno schaute ihm ruhig in die Augen und verfluchte sich i nnerlich, schon hier draußen mit seiner Fragerei angefangen zu haben.
    „Wie gesagt, ich habe ein eigenes Pressebüro und bin damit der ideale Multiplikator für Ihre PR-Kampagne. Glauben Sie denn, dass eine Neuigkeit wie Ihre Eröffnung im Internetzeitalter nicht sofort über den Kreis der geladenen Presseleute hinau sdringt?“
    „Was ist, gibt’s Probleme?“
    Benno und Cora fuhren herum. Hinter ihnen hatte sich ein mittelgroßer, kräftiger Mann in Turnschuhen, Jeans und Jeanshemd genähert und lächelte sie freundlich an. Seine

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