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Invasion der Fliegen

Invasion der Fliegen

Titel: Invasion der Fliegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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durch das Eingangstor radeln.
    Bald darauf traf auch Peter ein. »Ihr habt wohl gedacht, ich lass mir das entgehen«, grinste er und lehnte sein Rennrad an die Veranda.
    Justus sprang vom Schaukelstuhl hoch und holte den Rucksack. »Natürlich wusste ich, dass ihr kommen würdet«, lachte er. »Und darum hab ich vorsorglich ein paar Sachen aus der Kaffeekanne geholt. Für jeden eine Taschenlampe, ein dickes Seil, mit dem wir uns zusammenbinden können, und eine Rolle Bindfaden, um wieder zurückzufinden.«
    Alle drei hatten vorsorglich Gummistiefel angezogen und gingen mutig zu dem großen Gebüsch. Das Brummen der Fliegen wurde wieder lauter.
    »Wir müssten etwas haben, um den Gullideckel anzuheben«, erklärte Bob und blickte über den Schrottplatz. Hinter einer alten Waschmaschine fand er eine stabile Eisenstange. »Ich glaube, damit wird es funktionieren.«
    Kurz darauf standen sie um den Gullideckel herum. Unablässig strömten die Fliegen heraus und verschwanden im Dickicht.
    Bob steckte die Eisenstange in eins der Löcher. »Wir müssen jetzt zusammen den Deckel weghebeln. Wenn wir mit der Hand unterfassen können, haben wir es geschafft.«
    Mit vereinten Kräften stemmten sie sich gegen die Stange. Langsam knirschte die schwere Eisenplatte über den Rand und eine dunkle Wolke aus Fliegen nutzte den Spalt, um nach draußen zu gelangen.
    »Ist ja widerlich«, stöhnte Peter. »Aber jetzt können wir den Deckel ganz beiseite schieben.«
    Nach einigen Anstrengungen war es geschafft. Unter ihnen lag ein tiefes dunkles Loch.
    »Dann mal los«, sagte Justus und knipste seine Taschenlampe an. »Ach ja, ich hab uns noch Tücher besorgt. Die sollten wir uns vor den Mund binden, damit wir keine Fliegen verschlucken.«

    Mutig steckte er ein Bein in den Schacht und ertastete eine Stahlsprosse. Stück für Stück verschwand er und dann guckte nur noch sein Kopf heraus. »Jetzt lasst mich hier nicht allein hängen. Und vergesst nicht, das Seil und den Bindfaden mitzunehmen!«
    Peter und Bob waren erstaunt über Justus’ Mut. Entschlossen kletterten sie ihm hinterher.
    Die Sprossen waren angerostet und feucht. Neben dem bekannten Gebrumme der Fliegen hörten sie gleichmäßig Wassertropfen auf dem Boden aufklatschen. Jedes Geräusch wurde mehrfach aus den unterirdischen Gängen zurückgeworfen.
    »Siehst du was?«, flüsterte Peter von oben.
    Justus stieg die letzte Stufe hinab und stand jetzt sicher auf nassen Steinplatten. »Ich bin unten angekommen. Es sind ungefähr drei Meter bis hierher!«, rief er zurück.
    Wenig später standen alle dicht gedrängt nebeneinander und leuchteten mit ihren Taschenlampen.
    »Puh, das stinkt hier wie in meinen Turnschuhen«, bemerkte Bob und hielt sich die Nase zu.
    Justus knotete den Bindfaden an einer Sprosse fest. »Das hier ist unsere Lebensversicherung. Wenn der Faden reißt, finden wir vielleicht nicht mehr zurück.«
    »Und wenn er durchgebissen wird?«, stöhnte Peter und sah sich ängstlich um. »Auf jeden Fall geh ich nicht als Erster.«
    »Dann geh ich eben vorweg und du gehst als Letzter!«, entschied Bob. Peter schien auch damit nicht sehr zufrieden zu sein.

    Sie nahmen die dicke Schnur und seilten sich hintereinander an. Bob und Justus leuchteten mit den Taschenlampen den Weg vor ihnen ab und Peter musste hinter ihnen den langen Faden abwickeln. Sie blickten in einen finsteren Tunnelgang. Am Boden floss eine dreckige braune Brühe, doch an der Seite konnte man auf einer schmalen Kante entlanglaufen. Hier unten kamen die Fliegen eindeutig aus einer Richtung, bemerkte Justus. Schritt für Schritt gingen sie den Fliegen entgegen. Nach ungefähr dreißig Metern verzweigte sich der Kanal.
    »Links oder rechts?«, fragte Bob.
    »Die Fliegen kommen von rechts«, stellte Justus fest und leuchtete in die Richtung. Dieser Gang mündete in einer Art Halle. Darüber stülpte sich wie in einem Gewölbe eine gemauerte Kuppel und die drei ??? blieben erstaunt stehen. Von allen Seiten gingen weitere Gänge ab.
    »Das scheint mir so etwas wie eine Kanalkreuzung zu sein«, bemerkte Bob und seine Stimme hallte von den Wänden. Sie folgten dem Fliegenstrom in einen der Gänge.
    Plötzlich vernahm Justus ein leises Quieken. Er nahm seine Taschenlampe und leuchtete in die Richtung. Der Strahl reflektierte auf dem trüben Wasser und endete im Nichts. »Seid mal still! Ich glaube, hier vorn ist irgendwas«, flüsterte er.
    »Ich mag den Begriff ›irgendwas‹ nicht, Just. Kannst du nicht

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