Invasion der Fliegen
für seinen Fotoapparat drin. Die Dosen sind klein und unsinkbar. Und das Beste ist: Man kann sogar etwas hineinpacken.«
Bobs Idee wurde begeistert aufgenommen. Am nächsten Morgen wollten sie unter einem Vorwand noch einmal die Fabrik besuchen.
Peter hatte einen Vorschlag: »Wir sagen einfach, dass wir was vergessen haben. Eine Tasche oder so. Dann muss einer plötzlich auf die Toilette und die anderen beiden halten Wache. Jetzt braucht derjenige nur noch die Filmdosen im Klo runterzuspülen.«
Bob und Justus fanden den Plan ausgezeichnet, doch dann schlug sich Bob an die Stirn. »Die Filmdosen können wir vergessen. Habt ihr mal versucht etwas Schwimmbares runterzuspülen? Keine Chance. Es sei denn, derjenige drückt sie einzeln mit der Hand durch die Toilette.«
Die drei ??? sahen sich betont unbeteiligt an. Sich freiwillig zu melden, dazu hatte keiner Lust – besonders nicht nach den heutigen Erlebnissen. Lange Zeit sagte niemand ein Wort.
»Na schön«, verkündete Justus schließlich.»Dann muss wohl unser Schicksalswürfel entscheiden.« Er kramte in seiner Hosentasche und beförderte einen Würfel heraus. Dieser hatte statt Zahlen jeweils Farbpunkte auf den Seiten. Zwei weiße für Justus, zwei blaue für Peter und zwei rote für Bob.
Justus schüttelte ihn zwischen seinen Händen. »Ihr wisst: Wessen Farbe kommt, der muss es machen.«
Peter und Bob kannten die Spielregel. Justus holte tief Luft und ließ den Würfel über den Boden kullern: blau.
»Tja, Peter«, grinste Bob. »Vielleicht ist es am besten so. Du hast immerhin den längsten Arm.«
Durchgespült
Am nächsten Morgen trafen sie sich wie verabredet in der Kaffeekanne.
»Hast du die Filmdosen?«, fragte Justus.
»Natürlich. Ich habe einen ganzen Rucksack voll mitgebracht«, grinste Bob. »Und guck mal, was ich in jede reingesteckt habe!«
Peter öffnete eine der Dosen und zog einen gefalteten Zettel heraus. Als er ihn ausbreitete, entdeckte er darauf drei Fragezeichen – das geheime Symbol der Detektive.
»Okay, dann können wir losfahren«, sagte Justus und kletterte die Sprossen hinunter.
Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis sie mit ihren Fahrrädern die Fabrik erreicht hatten. Sie fuhren durch das große Firmentor mit dem Schwein und dem Rind aus Stein. Dann schlossen sie ihre Fahrräder an und gingen über das Gelände. Zurzeit herrschte reger Betrieb bei Bocks Wurstwaren.
Viele Lastwagen standen auf dem Hof oder rangierten gerade an die Laderampen.
»Wir müssen zum Haupteingang!«, rief Justus und ging voran.
Sie liefen die Stufen hoch und betraten die große Empfangshalle. Am Ende des Raumes stand ein langer Tresen und dahinter lächelte eine junge Frau. »Guten Tag. Womit kann ich dienen?«, fragte sie freundlich.
Justus räusperte sich und schritt entschlossen auf sie zu. »Hallo, wir sind vor zwei Tagen schon mal hier gewesen.«
»Verstehe, zur offiziellen Einweihung?«
Justus nickte. »Genau. Und da haben wir was vergessen. Und zwar meinen Rucksack. Ich glaube, irgendwo auf dem Weg durch die Hallen habe ich ihn liegen gelassen. Ist er vielleicht hier abgegeben worden?«
Die Frau schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid. Hier ganz bestimmt nicht. Solche Dinge werden immer sofort zu mir gebracht.«
»Könnten wir denn mal danach suchen?«, fragte Bob dazwischen.
»Das geht leider nicht. Ohne Begleitperson darf kein Betriebsfremder hier herumlaufen. Aber ich kann mir eure Telefonnummer aufschreiben. Falls der Rucksack gefunden wird, rufen wir an.«
Justus verknotete nervös seine Finger und diktierte: »Eins, zwei, drei, vier, fünf und die Sechs«, stotterte er und bekam einen roten Kopf.
»Na, das ist ja endlich mal eine Nummer, die man sich gut merken kann«, lachte die Frau. »Kann ich sonst noch etwas für euch tun?«
Jetzt machte Peter entschlossen einen großen Schritt nach vorn. »Ja, ich muss mal auf Toilette.«
»Kein Problem. Gleich da vorn auf der rechten Seite befindet sich das Besucher-WC«, erwiderte sie freundlich. Als sie sah, dass alle drei dorthin gingen, schmunzelte sie und widmete sich wieder ihrer Arbeit.
»Verdammt«, flüsterte Bob. »Die kann uns die ganze Zeit beobachten. Los, Peter, mach schnell! Justus und ich warten hier.«
Peter verschwand in der Toilette. Innen war alles sehr modern und blitzte vor Sauberkeit. Er öffnete eine der Türen und hob den Klodeckel an. Dann krempelte er die Ärmel hoch und holte eine Filmdose aus dem Rucksack. Als er mit seiner Hand in die
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