Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion der Götter

Invasion der Götter

Titel: Invasion der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
Vom Netzwerk:
Jamie! Hör zu! Ich versuche alles mir Menschenmögliche, um dich zu deinem Vater zu bringen, aber vorher müssen wir dich da rausholen, und dazu benötige ich deine Hilfe. Da die Tür nach innen aufgeht, könnte ich versuchen, sie aufzubrechen. Dafür darf sich jedoch nichts vor deiner Türseite befinden – schau bitte, ob dort Steine oder andere Sachen liegen, und versuche sie aus dem Weg zu räumen.«
    »Da ist ein Stein, aber der ist riesig. Dafür bin ich nicht stark genug – ich glaube, das schaffe ich nicht«, antwortete er schniefend.
    »Du bist doch ein starker, großer Junge, oder? Wenn du nur halb so stark wie dein Daddy bist, dann kannst du sicherlich einen Stein wegschieben, der doppelt so groß ist wie der«, versuchte Iris ihn zu ermutigen.
    »Woher wollen Sie das wissen, Lady? Sie können den Stein doch gar nicht sehen. Aber ich werde es trotzdem versuchen.«
    Iris war überrascht, wie clever der Junge war, und musste schmunzeln.
    »Da hast du sicherlich recht, Jamie, ich wollte nicht deinen Intellekt beleidigen. Aber ich finde es sehr lobenswert, dass du es dennoch versuchst.«
    »Lady ...«, erklang Jamies Stimme gequält, von ruckartigen Schleifgeräuschen begleitet. »Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie zu viel reden? Ich bin erst fünf Jahre alt und habe kein Wort verstanden.«
    Iris machte ein leicht pikiertes Gesicht. Wer rechnet schon damit, etwas Derartiges von einem fünfjährigen Kind an den Kopf geworfen zu bekommen! Wahrscheinlich lag es nur an ihrem angekratzten Stolz, dass sie nun den Eindruck hatte, die kleine Kimi, die sie vorher immer nur regungslos mit ihren großen blauen Kulleraugen angestarrt hatte, lache sie wegen Jamies Aussage an oder vielmehr aus.
    »Fertig!«, informierte Jamie sie.
    »In Ordnung. Geh von der Tür weg.«
    Iris setzte das Baby an die Wand und machte sich daran, mit einem Fuß fest gegen die hölzerne Tür zu treten. Außer einem leichten Knacken im Rahmen und Schmerzen in ihrem verletzten Fußgelenk erreichte sie nichts. Daraufhin versuchte sie es mit vollem Körpereinsatz. Auch wenn es nicht sonderlich viel Gewicht war, das sie aufbringen konnte, musste sie es versuchen.
    Sie richtete ihre rechte Schulter in Richtung des verschlossenen Zugangs und nahm Anlauf. Hart prallte sie auf das Holz auf. Qualvoll durchzog ein Stechen ihre Schulter, das den Schmerz ihres Fußes sogleich nichtig erscheinen ließ – die Zimmertür blieb jedoch gänzlich unversehrt. Im Zorn trat sie mit voller Wucht gegen die Tür, knapp unterhalb des Schlosses. Das Geräusch von zerberstendem Holz war zu vernehmen, und einen Augenblick später stand Tylers fünfjähriger Sohn mit zusammengekniffenen Augen vor ihr.
    »Wow, Lady. Ich dachte schon, Sie bekommen die Tür niemals auf. Der letzte Rums hatte es aber in sich«, sagte er begeistert, während er sich die Lider rieb.
    Iris sah den Jungen mit schmerzverzerrtem Gesicht an. Sie tat sich sichtlich schwer damit, ein freundliches Lächeln zu zeigen.
    »Ist alles in Ordnung bei Ihnen, Lady? Haben Sie Schmerzen?«, fragte Jamie ernsthaft besorgt. Iris antwortete mit einem unglaubwürdigen Kopfschütteln.
    »Ich würde gerne noch in den Raum und nach deiner Großmutter sehen. Würdest du so lange auf die kleine Kimi achten?«, fragte sie ihn.
    Erst jetzt fiel Jamie das Kind auf, das noch immer dort saß, wo Iris es abgesetzt hatte und von wo aus es die beiden interessiert beobachtete. Jamies Augen begannen zu leuchten, und er lief ohne Scheu auf das Mädchen zu. Mit einem strahlenden Lächeln hob er Kimi auf Augenhöhe. Sofort begann auch Kimi zu lächeln und zu brabbeln.
    »Du bist ja ein süßer Knirps.«
    »Sie ist ein Mädchen, und ihr Name ist Kimi«, informierte Iris den Jungen. Dann wandte sie sich ab und verließ die beiden für einen Moment.
     
    Dr. Iris Decall durchleuchtete das Zimmer, das wie fast alle anderen Räume erheblich beschädigt war. Jamie war sich wahrscheinlich nicht darüber im Klaren, was für ein Glück er hatte, nicht auch von einem herabfallenden Stück von der Decke erschlagen worden zu sein. Von Granny Grand waren nur noch die Beine zu sehen. Alles andere lag unter einem gewaltigen Haufen aus Geröll und Erde. Iris machte sich erst gar nicht die Mühe, die Wadenbein-Arterie nach einem Puls zu fühlen. Jamies Großmutter konnte dies auf keinen Fall überlebt haben.
    Das Gewicht, das auf ihren Oberkörper drückte, musste so gewaltig sein, dass es schon beinahe den Ober- vom Unterleib trennte. Wenn

Weitere Kostenlose Bücher