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Invasion der Götter

Invasion der Götter

Titel: Invasion der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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geführt. Doch nun waren all die Menschen, die sich in diesem Raum befunden hatten, tot – einfach aus dem Leben gerissen. Vielleicht hatte Iris schlicht nur Glück, dies alles nahezu unbeschadet überstanden zu haben. Wahrscheinlich war die Mannschaftsmesse einfach zu groß, sodass die Deckenkonstruktion diesen enormen Erschütterungen nicht standhalten konnte. Der Raum hingegen, in dem sie sich befunden hatte, war um ein Vielfaches kleiner, und sie war sich beinahe sicher, nur aus diesem Grund noch am Leben zu sein – ebenso Kimi.
    Es half alles nichts, sie musste einen Ausweg finden. Plötzlich fiel Iris ein, dass sie ein Schott mit der Aufschrift »Notausgang« gesehen hatte. Und wenn sie sich recht entsann, war dies sogar hier ganz in der Nähe, im Südflügel, unweit des Generalliftes.
    Das Mädchen, das Iris fest mit einem Arm an sich presste, schlief selig, während sie einen Weg zum Aufzug suchte. Viele der Korridore waren durch Trümmerstücke versperrt. Als sie schon beinahe die Hoffnung aufgeben wollte, entdeckte sie einen nahezu unbeschädigten Flur. Wenn sie sich nicht völlig täuschte, müsste dieser Gang sie geradewegs zu dem Korridor mit dem Aufzug führen.
    Unachtsam und eilig lief Iris den Flur entlang, voller Anspannung, ob sich hinter der nächsten Ecke ihr Weg in die Freiheit befinden mochte. Dabei beachtete sie nicht den mit starken Rissen durchfurchten Boden.
    Plötzlich brach sie mit einem Bein in die stark beschädigte Betonplatte ein, unter der das Beben im Erdreich eine große Spalte hinterlassen halte. Iris schrie vor Schmerzen auf und riss damit Kimi aus dem Schlaf. Wäre sie nicht Herrin ihrer Sinne gewesen, wäre ihr das Mädchen aus dem Arm gefallen. Stattdessen fiel die Taschenlampe zu Boden, landete gut zwei Meter von ihr entfernt, wo sie ein kleines Stück rollte und dann zum Liegen kam. Zum Glück erlosch ihr Licht aber nicht. Sanft wog Iris das Mädchen in ihren Armen und sprach mit sanfter Stimme zu ihr, um sie wieder zu beruhigen. Gleichzeitig versuchte sie ihren Fuß aus der Spalte zu ziehen. Ihr Schuh blieb darin zurück, so zog sie kurzerhand auch den anderen aus. Die Schmerzen, die von ihrem Knöchel auszugehen schienen, versuchte sie, so gut sie konnte, vor dem Mädchen zu verbergen, das sich gerade wieder ein wenig beruhigt hatte.
    Behutsam massierte sie ihren Knöchel, der bis auf ein paar Hautabschürfungen und einer leichten Verstauchung in Ordnung zu sein schien, als sie plötzlich glaubte ein Geräusch zu hören – es klang beinahe wie das Weinen eines Kindes. Sie sah Kimi an, obgleich sie wusste, dass nicht sie es war, die diese Töne von sich gab. Aber ebenso wenig konnte sie Iris versichern, dass sie sich dies nicht nur einbildete. Iris versuchte die Herkunft des Weinens auszumachen und glaubte, es müsse hinter einer der beiden Türen rechts von ihr sein.
    »Hallo? Ist da jemand?«
    Niemand antwortete ihr. Sie begab sich wieder auf ihre Beine und lief zur ersten Tür. »Hallo?«, wiederholte sie. Dann ging sie weiter, zur nachfolgenden Tür. Das Heulen war nun deutlich zu hören.
    »Hallo! Bist du da drin?«
    Iris versuchte die Tür nach innen zu öffnen, doch als sie den Knauf drehen wollte, brach er ab.
    »Die Tür ist kaputt, ich kann sie nicht öffnen. Da ist kein Griff mehr!«, vernahm Iris eine weinerliche Stimme.
    »Keine Sorge. Ich versuche dir zu helfen. Wie ist dein Name?« »Jamie! Mein Name ist Jamie Grand.«
    »Jamie Grand?«, fragte Iris überrascht. »Du bist doch nicht etwa der Sohn von Major Tyler Grand?«
    »Ja!«, sagte er mit verheulter Stimme. »Der Major ist mein Daddy.
    Kennen Sie denn meinen Daddy?«
    »Ja, ich kenne deinen Dad. Er ist ein guter Freund von Jonathan, meinem Mann. Mein Name ist Iris.«
    »Lady, können Sie mich hier herausholen? Hier ist es ganz furchtbar dunkel. Ich habe schreckliche Angst.«
    »Bist du ganz alleine da drin? «
    Jamie brach in Tränen aus.
    »Ich habe versucht meine Granny zu wecken, aber sie antwortet mir nicht. Ich dachte, sie macht nur ein Nickerchen, aber jetzt denke ich, dass sie tot ist, genau wie meine Mommy. Sie wird nie wieder zurückkommen. Ich will zu meinem Daddy – bringen Sie mich bitte zu meinem Dad. Bitte!«
    Iris spürte die Verzweiflung in seiner Stimme. Es musste traumatisierend für ein Kind seines Alters sein, erst vor kurzem auf dramatische Weise seine Mutter verloren zu haben und sich nun ganz alleine mit seiner toten Großmutter in einem stockfinsteren Raum zu befinden.
    »Okay,

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