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Invasion der Götter

Invasion der Götter

Titel: Invasion der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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Dinge.
    In Situationen wie dieser verspürte Jonathan das Verlangen, Prof. Mortymer Hall für seinen geradezu überschäumenden Optimismus einfach zu erwürgen. Es gab offenbar nichts, was diesen Mann aus der Ruhe bringen konnte.
    »Du verstehst es einfach nicht, oder?«, sagte er griesgrämig. Doch der Professor verstand sehr wohl.
    »Jona, so kenne ich dich gar nicht. Auch wenn wir gehofft haben, die geheime Kammer aus der Legende zu finden, waren wir uns von Anfang an im Klaren darüber, dass wir scheitern könnten. Doch wir fanden das, was tausend andere Forscher vor uns nicht finden konnten. Wir sollten uns glücklich schätzen, so weit gekommen zu sein. Wenn uns das Glück bis jetzt gewogen war, warum sollten wir dann nicht einen Weg finden? Nach allem, was wir bislang über die Anunnaki in Erfahrung bringen konnten, können wir uns sicher sein, dass sie mit allen Mitteln zu verhindern versuchten, dass eine unberechtigte Person den Raum betritt. Es muss eine Art Kontrollmechanismus geben, und da wir nicht wissen, wie dieser aussieht, bleibt uns nichts anderes übrig, als jeden Mann, den wir zur Verfügung haben, vor diese Pforte zu führen und zu hoffen, dass sie sich uns öffnet. Dein verletzter Stolz darüber, dass sie sich nicht bei dir geöffnet hat, ist hier vollkommen fehl am Platz. Du solltest dich wie ein Mann der Wissenschaft verhalten und dich zusammenreißen.«
    Jonathan blickte seinen ehemaligen Dozenten reumütig an, da er wusste, dass dieser recht hatte. Beinahe hätte er das Ziel aus den Augen verloren. Es ging nicht um seinen persönlichen Erfolg! Es ging um das Ganze, um die Korrektur eines Irrglaubens, dem die Menschen jahrhundertelang verfallen waren.
    »Auch wenn eine Million Menschen an eine törichte Sache glauben, bleibt es dennoch eine törichte Sache«, sagte Jonathan lächelnd. Mortymer nickte und erwiderte das Lächeln.
    »Du hast diesen Satz also nicht vergessen. Ich bin heute noch immer davon überzeugt, dass du der Einzige warst, der den wahrhaften Sinn darin erkannte. Ich kann mich noch daran erinnern, als ob es gestern gewesen wäre, als du zum ersten Mal meinen Hörsaal betreten hast. Mein Gott, wo ist die Zeit hin?«
    Dr. Blanchard zog eine Augenbraue nach oben und sah Mortymer kritisch an. Der verstand sofort.
    »Verflucht! Wir wollten dieses G-Wort doch nicht mehr im Singular verwenden«, entgegnete der zerstreute Professor lachend.
    »Wie wollen wir nun weiter verfahren?«, fragte Jonathan Morty, der daraufhin kurz überlegte.
    »Ich würde sagen, dass wir uns noch einmal in den Oktogon-Gang begeben und alles in Ruhe ansehen.«
    »Und was denkst du dort zu finden? Ebenso gut kannst du dir die Camcorder-Aufnahmen ansehen. Ich bin mir nahezu sicher, dass die Lösung nicht im Gang selbst zu finden ist. Das wäre zu offensichtlich.«
    Professor Mortymer Hall rümpfte die Nase, so wie er es immer tat, wenn sein Gegenüber nicht der gleichen Meinung war.
    »Das ist nicht dasselbe. Ich jedenfalls werde noch einmal hinuntergehen, ob du nun mitkommen möchtest oder nicht«, erwiderte er pikiert.
     
    Wenig später fanden sich die beiden vor der verschlossenen Pforte wieder, um diese nochmals genauer unter Augenschein zu nehmen. Morty rückte sich seine rahmenlose Lesebrille zurecht, um die Seitenleisten der Tür besser sehen zu können, während Jonathan die eingravierten Keilschriftzeichen betrachtete.
    »Das ist ja eigenartig«, murmelte Mortymer leise vor sich hin. Die Wand rechts neben der Pforte sah anders aus als die gegenüberliegende. Dass ihm dies nicht schon früher aufgefallen war! Es schien so, als habe jemand etwas dahinter verbergen wollen, indem er eine lehmartige Masse darübergestrichen hatte. Im Laufe der Jahre war diese jedoch so sehr ausgetrocknet, dass sie beinahe von alleine abblätterte. Professor Hall zog einen kleinen Pinsel, wie ihn jeder gute Archäologe stets bei sich trug, aus seiner Tasche und begann den ausgetrockneten und rissigen Lehm zu beseitigen. Die Arbeit war noch nicht ganz beendet, als er bereits andeutungsweise eine Vertiefung, die eine Hand zu symbolisieren schien, erkennen konnte. In der Mitte der handförmigen Senke war ein winziges Loch oder vielleicht sogar eine Beschädigung. Ganz nah musste er sich mit seinem Gesicht an die Wand bewegen, um sich dessen sicher zu sein. Seine Nasenspitze berührte beinahe die Oberfläche der Vertiefung, als er blitzartig erschrocken zurückwich.
    »Verdammt noch mal!«, schrie er auf und rieb sich seine

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