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Invasion der Götter

Invasion der Götter

Titel: Invasion der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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mussten.
    Dr. Decall konnte nicht fassen, was sie da gerade erlebte. Fest entschlossen, aus diesem Wagen zu entkommen, drehte sie sich mit dem Rücken zu Walters, legte sich halb auf seinen Schoß und rammte mit aller Kraft, die ihr zur Verfügung stand, ihre in hochhackigen Schuhen steckenden Füße gegen die bruchsichere Fensterscheibe. Vom Schmerz, der ihre Beine durchfuhr, schrie sie auf.
    Bevor sie ein weiteres Mal zutreten konnte, packte sie der Offizier an den Handgelenken und riss sie unsanft zu sich.
    »Hören Sie augenblicklich auf mit diesem Unsinn! Sonst sehe ich mich gezwungen, Ihren Geisteszustand überprüfen zu lassen!«, fuhr er sie an.
    »Ich glaube eher, dass der Ihre mal überprüft werden sollte, Sie kleiner, impertinenter, abgefuckter Militärroboter! Und jetzt lassen Sie mich los, bevor ich Ihnen meine Stöckelschuhe sonst wo reinramme.«
    Walters zeigte sich wenig beeindruckt von ihren Worten, und Iris erkannte, dass sie keine Chance hatte, den Lieutenant zu überwältigen, um aus dem Wagen zu den Menschen zu kommen.
     
    Wenig später saß Iris Decall in einem kleinen Raum, der aussah, als würde er sonst als Verhörzelle genutzt, und versuchte das Erlebte zu verdauen, als sich plötzlich die Tür öffnete und ein hagerer Mann in einem schwarzen Anzug das Zimmer betrat. Seine Augen waren strahlend blau und seine Haare so schwarz wie Ebenholz. Er stellte ihr ein Glas Wasser vor die Nase.
    »Hier Ihr Wasser, Dr. Decall«, sagte er freundlich zu ihr.
    Iris sah das Glas an und blickte dann zu ihm auf.
    »Ich wollte aber einen Kaffee«, entgegnete sie bestimmt.
    »Ich weiß. Aber glauben Sie mir, den Kaffee hier wollen Sie nicht wirklich trinken. Sparmaßnahmen, wenn Sie verstehen!«, erwiderte er weiterhin freundlich.
    »Okay! Dann sagen Sie mir doch wenigstens, was ich hier soll und wer Sie sind«, sagte sie harsch.
    Der Mann setzte sich vor sie an den metallenen Tisch und legte seine Aktenmappe ab.
    »Sie haben recht. Aus diesem Grund bin ich hier. Mein Name ist Jake Sullivan. Ich bin Special Agent und führender Linguist der CIA.«
    Sogleich unterbrach ihn Iris.
    »Führender Linguist der CIA? Dafür sind Sie aber ganz schön jung. Wie alt mögen Sie sein, fünfundzwanzig, sechsundzwanzig? Und wie viele Sprachen sprechen Sie, fünf oder sechs?«, fragte sie skeptisch.
    Jake Sullivan kräuselte seine Stirn etwas genervt, was erahnen ließ, dass er öfter mit derartigen Vorurteilen zu kämpfen hatte.
    »Ich denke zwar nicht, dass meine Person etwas zur Sache beiträgt, aber wenn Sie es genau wissen wollen: Ich bin dreiundzwanzig und habe meinen Abschluss beim MIT mit sechzehn Jahren gemacht. Ich beherrsche acht lebende und fünf tote Sprachen fließend. Haben Sie noch weitere Fragen? Vielleicht mein mageres Sexualleben oder wann ich entjungfert wurde?«, sagte er entnervt.
    Iris schüttelte konfus den Kopf, zugleich war sie jedoch mehr als nur beeindruckt von dem kurzen Einblick in den Werdegang des Mannes, der vor ihr saß.
    »Gut! Ihr Wissensdurst, was mich angeht, ist also erst mal gestillt? Dann können wir nun zum Wesentlichen übergehen.«
    Jake schlug seine Mappe auf, und Iris erkannte sofort, dass das Geschriebene auf dem Papier eindeutig sumerische Keilschriftzeichen waren. Ohne eine Erklärung abzuwarten, zog sie die Mappe an sich heran und begann die Zeichen zu betrachten. Darunter befand sich auch die Übersetzung.
    »Wer hat diese Texte übersetzt?«, fragte sie nach ihrem ersten schnellen Eindruck empört.
    »Mein Team, und ich prüfte es abschließend. Wieso? Stimmt damit was nicht?«, fragte er, während er auch einen Blick darauf warf.
    »Allerdings! Offenbar haben Sie die topologischen Strukturen der akkadischen Sprache verwendet. Die sumerische hat allerdings veränderte Wortstellungen. Sie haben das Subjekt vor das Prädikat gesetzt – das ist falsch, das Prädikat steht immer vorn. Daher sind dramatische Fehler in der Übersetzung zustande gekommen. Zudem ist Ihnen ein Irrtum in der Syntax unterlaufen. Daher schließe ich, dass Sumerisch nicht zu den fünf toten Sprachen gehört, die Sie fließend beherrschen«, schlussfolgerte sie keck.
    Der Linguist wirkte ein wenig eingeschüchtert und gekränkt über die Tatsache, dass ihm und seinem Team derart gravierende Fehler unterlaufen waren.
    »Ist das der vollständige Text? Denn das ergibt keinen Sinn, hierbei handelt es sich nur um Fragmente. Damit kann ich absolut nichts anfangen«, sagte sie nach einem weiteren kurzen Blick

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