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Invasion der Götter

Invasion der Götter

Titel: Invasion der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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stehen.«
    Iris sah zu dem Mann in dem ausgeblichenen karierten Hemd und den abgetragenen Jeans, der ihr zuwinkte. Schnell verstand sie, dass er seinen Spitznamen »Donkey«, zu Deutsch »Esel«, zu Recht trug. Sein weit hervorragender Oberkiefer wurde kaum von seiner Oberlippe bedeckt, was ihm ein leicht dümmliches Aussehen verlieh. Die Brille mit ihrem dicken schwarzen Gestell, hinter deren Gläsern seine Augen riesig aussahen, tat ihr Übriges. Donkeys nussbraune Haare waren kurz und strubbelig. Iris nickte dem jungen Mann freundlich zu, blickte dann jedoch wieder Jake an.
    »Danke, aber ich denke, ich komme sehr gut alleine zurecht. Sie haben ja bereits alles Erdenkliche getan, um mir die Arbeit zu erleichtern.«
    »In Ordnung, dann lasse ich Sie mal Wunder vollbringen. Zumindest sagt man in Fachkreisen, dass Sie das können«, sagte Jake hoffnungsvoll. Iris lächelte daraufhin ein wenig verlegen.
    »Und du sieh zu, dass Dr. Decall alles hat, was sie benötigt, hörst du, Donkey!«, ermahnte er den jungen Mann und verließ den Raum.
    »Mache ich, Mr Sullivan, Sir«, rief Donkey Jake hinterher und spuckte dabei versehentlich in seine Kaffeetasse, die vor ihm auf dem Schreibtisch stand. Der junge Computerfreak sah, wie Iris seine Tasse anstarrte. Ihren angewiderten Gesichtsausdruck missinterpretierte er allerdings.
    »Wollen Sie auch einen Kaffee?«, fragte er.
    »Nein danke. Wie ich hörte, soll der hier nicht sonderlich gut sein.«
    »Ja, das stimmt. Die kaufen hier nur billiges Zeug, das schmeckt ziemlich wässrig«, antwortete er, wobei immer wieder Speicheltropfen in seiner Tasse und auf dem Schreibtisch landeten.
    »Kochen Sie den Kaffee selbst?«, fragte sie ihn mit unveränderter Miene.
    »Ja, ständig. Ich denke, dass ich am meisten von allen trinke.«
    »Das erklärt so einiges«, sagte sie und wandte sich ihrem Monitor zu, während Donkey ein wenig verwirrt dreinblickte.
     
    An irgendeinem Ort, irgendwann
     
    Verängstigt kauerte ein kleiner, etwa zehnjähriger Junge an einer der kurios geformten Wände. Beinahe trichterartig schwangen sich die von der Natur geschaffenen Mauern empor, hinauf zu einer langgezogenen Spalte im Erdreich. Wasser und Wind hatten im Laufe von Jahrmillionen die schmale und tiefe Schlucht in dem roten Sandstein auf bizarre und zugleich wundervolle Weise charakterisiert. Dadurch waren sowohl sanft geschwungene als auch scharfkantige Formationen in dem feinkörnigen Gestein entstanden. Nur wenig Licht drang durch die engen Öffnungen in die Schlucht, was einem das Gefühl gab, sich in einer vollkommen anderen Welt zu befinden. Egal zu welcher Tageszeit man sich an diesem wundersamen Ort befand, der Sandstein präsentierte sich in allen nur erdenklichen Schattierungen, von Rot über Orange bis hin zu sämtlichen Brauntönen. Wenn die Sonne jedoch am höchsten stand, gelang es vereinzelten Strahlen, als Lichtsäulen den Boden zu erreichen. Diese Momente liebte der Junge, und er genoss sie in vollen Zügen. An diesem Ort konnte er gänzlich ungestört sein, denn niemand außer ihm war dieser grandiose Fleck bekannt. Und nur einem Kind seiner Statur war es möglich, ihn zu betreten.
    An Tagen wie diesem zog es ihn noch mehr als sonst zu seinem geheimnisvollen Platz. Es war ihm unverständlich, wie grausam die Welt doch sein konnte. Kleine Tränchen kullerten unter seinen Handflächen hervor, die er sich auf die Augen presste.
    »Habe keine Angst, kleiner Benu. Keiner wird dir je mehr ein Leid zufügen«, sprach eine tiefe, sanfte Stimme zu ihm. Benu blickte verwundert auf, und das Erste, was er sah, war eine große Hand, die sich ihm entgegenstreckte. Dann schaute er in ein leicht fremdartig wirkendes Gesicht, das ihn freundlich anblickte. Er fragte sich, wie dieser Mann an diesen mehr als nur schwer zugänglichen Ort gelangen konnte. Kannte er einen Zugang, der dem Jungen bislang verborgen geblieben war? Noch eigentümlicher als die Tatsache seiner Anwesenheit war die Farbe seiner Augen. Nie zuvor hatte Benu andere als braune gesehen, doch diese waren blau – so tiefblau wie der Himmel an einem gänzlich wolkenlosen Tag. Die Haare und vor allem die Haut des Mannes waren sehr hell, und anders als der Junge es von den Männern seines Dorfes gewohnt war, trug er keinen Bart. Noch nicht einmal Stoppeln waren in seinem Gesicht zu erkennen. Sein Gewand war bunt, beinahe königlich. Doch was hatte ein König hier verloren, inmitten der Wüste, fernab jeglicher Zivilisation?
    Der Junge

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