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Invasion der Götter

Invasion der Götter

Titel: Invasion der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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leider noch sehr viele Generationen entfernt. Deine Spezies hat sehr viel Potenzial, doch ich befürchte, dass es sehr viele geben wird, die den falschen Pfad gehen werden. Kriege, Hunger und der Tod werden über die Deinen kommen, doch dies wird etwas sein, was die Menschen selbst ausfechten müssen. Entweder sie kommen zur Besinnung, bis der Tag der Tage gekommen ist, oder es wird ihnen das Geschenk, das wir euch einst machten, wieder genommen. Jene, die das Geschenk jedoch sinnvoll nutzten, haben sich somit bewiesen und werden in unsere Gemeinschaft eingegliedert«, offenbarte Enki dem Jungen. Dieser jedoch hatte nichts von dem verstanden, was ihm der Gigant eigentlich hatte vermitteln wollen. Er tätschelte den Jungen am Kopf.
    »Auch wenn du jetzt noch nicht dazu in der Lage bist, dies auch nur annähernd zu verstehen, so wird die Zeit kommen. Betrachte dies als ein Geschenk zum Pfad der Offenbarung und lasse dich nicht durch einen falschen Schein von der Wahrheit ablenken, denn der Verstand versucht alles zu vergöttlichen, was er nicht versteht. Das All ist voll von Scharlatanen, und es ist nicht undenkbar, dass andere kommen werden, die auf irgendeine Art und Weise einen Nutzen aus der Menschheit ziehen wollen. Unsere Arbeit hier ist verrichtet, und wir werden so bald nicht wiederkehren. Es gibt Dinge im Universum, die sich auch uns noch nicht erschlossen haben, doch wir haben gelernt, alles nüchtern und klaren Verstandes zu betrachten. Dies jedoch wird nur der Weg weniger Einzelner sein. Ich schenke dir zudem Mut – Mut, dich gegen deine Widersacher durchzusetzen und ihnen die Stirn zu bieten.«
    Mit diesen Worten schwand das Bild von der Stadt Ans, und auch Enki war schließlich nicht mehr da. Als Benu sich umsah, fand er sich in seinem Zimmer wieder. Er saß in seinem viel zu kleinen Holzbett, in einem Raum, der nicht größer als eine Abstellkammer war. Der starke Geruch von vermodertem Holz, den er kannte, seit er denken konnte, ließ ihn alles, was er vor noch wenigen Momenten zu erleben glaubte, plötzlich wie einen Traum erscheinen. Durch die Holzbretter der Tür schimmerte das Kerzenlicht aus der Wohnstube.
    »Benu!«, vernahm er das wütende Organ seines Vaters. »Bist du hier, du verzogenes Balg?«
    Der Junge begab sich in die Wohnstube, und da stand er, wieder einmal mit einem leeren Krug in seiner Hand, der am Morgen noch bis oben mit Wein gefüllt war. Auf seiner Stirn pochte, wie Benu es schon Hunderte Male gesehen hatte, eine Ader, was nichts Gutes verhieß.
    »Hatte ich dir nicht befohlen, mir Wein zu holen? Das ist deine einzige Aufgabe hier, und nicht einmal das bekommst du hin«, schrie er ihn an.
    »Nein!«, sagte der Junge. Sein Vater war verwundert über die Reaktion seines Zöglings und dachte sich verhört zu haben.
    »Was hast du gerade gesagt?«
    Benu fühlte auf einmal eine Stärke in sich, wie er sie nie zuvor verspürt hatte. Er hatte zum ersten Mal in seinem Leben den Mut, seinem Vater ohne Furcht gegenüberzutreten. War es nicht das, was Enki ihm zuletzt versprochen hatte?
    »Essen zu stehlen, um meinen und deinen Hunger zu stillen, ist falsch, aber beim Winzer um die Ecke heimlich die Fässer anzapfen, dass soll richtig sein? Ich werde nicht mehr derjenige sein, der für dich stehlen wird. In Zukunft werde ich nur noch für mich selber sorgen«, sagte Benu und blickte seinem Vater dabei fest in die Augen. Der sah ihn zuerst ungläubig an, und Benu erwartete schon, sich eine Ohrfeige für die Frechheit einzufangen, doch sein Vater begann plötzlich zu lachen.
    »Sind dir über Nacht Eier gewachsen, Junge, oder hast du dein erstes Schamhaar entdeckt und meinst dich mit mir messen zu können? Dich selbst versorgen, dass ich nicht lache«, sagte er und setzte sich dabei, immer noch herzhaft lachend, auf den alten, knarrenden Stuhl am Esstisch.
    »Eigentlich finde ich das nicht zum Lachen, denn seit Mutter tot ist, tue ich nichts anderes, als mich selbst zu versorgen. Du hingegen sitzt nur da und lässt dich volllaufen und bemitleidest dein jämmerliches Dasein.«
    Benus Vater konnte es zuerst nicht fassen, wie sein Sohn plötzlich mit ihm sprach. Das Lachen wich jäh aus seinem Gesicht. Wutentbrannt hieb er den leeren Krug auf den massiven Holztisch, sodass er in Scherben zerbrach. Er schnellte in die Höhe und lief mit hochrotem Kopf auf den Zehnjährigen zu, packte ihn am Hinterkopf an den Haaren, ballte seine Hand zu einer Faust, zog diese wie beim Spannen eines Bogens hinter

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