Invasion der Götter
US-Präsidenten gerichtet.
»Das ist nicht möglich!«, sagte er mit erstaunter Stimme und machte erneut eine Pause. »Nein, General, auf keinen Fall wird irgendjemand das Feuer eröffnen. Tun Sie nichts, bevor ich nicht eingetroffen bin«, dann legte er den Hörer auf die Gabel. Geradezu verstört blickte er in die Runde und sagte: »Wir haben Besuch bekommen.«
Allesamt marschierten sie dem amerikanischen Präsidenten hinterher. Obwohl das Pentagon gigantisch war in seinen Ausmaßen, waren sie dennoch sehr schnell aus dem innersten Ring ins Freie gelangt.
Es war wie ein unklares, zerrendes Gefühl in der Magengrube, als Tyler in den Himmel emporblickte. Genau wie in seinem Traum, den er erst vor kurzem hatte. Tausende von Raumschiffen, die sich dicht gedrängt am Firmament befanden. So viele, dass man den Eindruck hatte, dass das Himmelszelt plötzlich gänzlich aus Metall bestehe. Das dumpfe Dröhnen ihrer Motoren, obwohl sie noch Kilometer weit entfernt zu sein schienen, ließ nicht nur die Erde beben, sondern auch des Majors Innerstes. Dieses Gefühl der Unklarheit und der Leere, während er wartete auf das, was geschehen mochte, verursachte bei Tyler Gänsehaut am gesamten Körper. Alle um ihn herum hielten den Atem an und sahen himmelwärts. Deutlicher als in seinem Traum konnte Tyler die Unterschiede der verschiedenen Raumschiffe erkennen. Einige von ihnen sahen aus wie gewaltige fliegende Städte, mit meterhohen Türmen, die wie Stacheln aus ihnen herauswuchsen. Dann die ›gewöhnlichen‹ Kreuzer, die wirkten, als wären sie aus der Fantasie eines Menschen entsprungen – mehrstöckig und nicht minder imposant. Die gesamte Palette metallischer Farben war vertreten. Vom edelsten goldenen Schiff über kupferfarbene, reflektierende bis zu trist grauen. Kleine schwarze bumerangförmige Kampfgleiter schwirrten um die größeren wie Fliegen um den Speck.
Menschliche Fluggeräte stiegen auf und gesellten sich zu denen der fremden Besucher. Es waren die Helikopter der lokalen und überregionalen Fernsehsender.
Erst jetzt fiel Tyler auf, was vor den Toren des Pentagon los war. Auch hier standen Massen von Menschen, die aufwärtsschauten, und gut ein Dutzend Übertragungswagen verschiedener TV-Anstalten. Angezogen wurden sie wahrscheinlich ursprünglich von den Tumulten, die sich am Rande des G8-Gipfels ereigneten.
Bereits seit Jahren folgte eine Katastrophe auf die andere, Naturkatastrophen wie von Menschen verursachte Desaster, wie zum Beispiel gewaltige und für die Tierwelt todbringende Ölteppiche. Und tagtäglich geschahen gesellschaftliche Tragödien wie Vergewaltigungen, Missbrauchsfälle, Morde und Selbstmorde. Für die Medien war jede Art von Unheil ein gefundenes Fressen, und die Welt war inzwischen mehr als voll davon.
Und jetzt eine Invasion von außen.
New York City, New York
Vereinigte Staaten von Amerika
[11 Stunden, 12 Minuten]
»GNN Breaking News mit Marc Walsh.«
Eine knappe, prägnante Melodie erklang, und kurz darauf flimmerte der allseits beliebte Nachrichtensprecher über die Bildschirme des Landes. Jedoch schien der sonst so coole und lässige Mann, der es sogar schaffte, über den Tod vieler zu berichten, ohne dass man ihn als Überbringer des Unheils ansah, zu diesem Zeitpunkt nicht ganz so locker wie gewöhnlich. Stumm blickte er in die Kamera und zögerte einen Moment, den Menschen vor den Bildschirmen die wohl schlimmste Nachricht seiner Laufbahn zu überbringen. Schließlich wusste auch er nicht, was ihnen nun bevorstand, und obwohl der Text über den Teleprompter vorgegeben war, wusste er nicht, wie er die Hiobsbotschaft übermitteln sollte.
»Guten Tag, meine Damen und Herren. Soeben erreichten uns erschreckende Bilder von unserem Reporter, der über die Ausschreitungen am Rande des G8-Gipfels am Pentagon in Washington D.C. berichten sollte. Eine Armada an fremdartigen Raumschiffen hat den Luftraum weitläufig um unseren Regierungssitz eingenommen.«
Luftaufnahmen eines Kamerateams aus dem Helikopter und eines Bodenteams werden abwechselnd gezeigt, während der smarte Anchorman sprach, um den Menschen an den Geräten den Ernst der Lage zu verdeutlichen.
»Unseren Informationen nach hat noch keiner der Fremden versucht, Kontakt mit uns aufzunehmen. Unser Kamerateam im Helikopter hat zudem Aufnahmen machen können, die den Präsidenten und die Führungsoberhäupter der anderen Länder zeigen, die zum Zwecke des Gipfels in unserem Land zu Gast sind. Auch sie
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