Invasion der Götter
entgegnete Benu rätselhaft.
»Was meinst du damit? Und überhaupt, woher kennst du meinen Namen?«, fragte Tyler verwirrt.
»Wie sollte ich deinen Namen nicht kennen, da ich doch ein Teil von dir bin? Du hattest bereits viele Namen, und jeder Einzelne davon ist mir bekannt. Horche in dich hinein, und du wirst Antworten finden, die vor dir kein Mensch erhalten hat«, fuhr Benu fort.
»Wie soll ich Antworten finden, wenn ich noch nicht einmal die Fragen kenne?«
»Die Fragen kennst du bereits sehr gut, da ich bereits eine der vielen Antworten bin«, erwiderte der Junge.
»Würdest du bitte aufhören, in Rätseln mit mir zu sprechen! Ich verstehe kein Wort von dem, was du sagst. Ich bezweifle, dass du ein Teil von mir bist, denn keiner der mir bekannten Facetten würde etwas Derartiges von sich geben«, stellte Tyler klar.
»Du siehst nur das, was immer du auch sehen möchtest. Öffne deine Augen und sei wachen Verstandes, wenn es zur Begegnung mit dem Vater kommt. Du bist der Führer, der das Schicksal der Menschen in seinen Händen hält. Vater ist nicht leicht zu überzeugen, dass unsresgleichen zu ihnen gehört, doch du wirst Hilfe durch einen Bruder erhalten. Sei ihm gewogen, und er wird dich an der Hand nehmen, wie er es einst schon einmal tat vor Tausenden von Jahren«, sagte der Junge und wurde eins mit dem Nebel.
»Benu?!«, sagte Tyler und sah sich um, nachdem der Junge verschwunden war. »BENU!«, rief er lauter, doch er erhielt keine Antwort mehr.
»Tyler, wach auf!«, sagte Iris und rüttelte den Major an der Schulter. Verstört sah er die junge Frau an, die vor seinem Sessel stand und ihn verständnislos anblickte.
»Eben war jemand da, der uns Bescheid gab, dass die G8 uns jetzt sehen wollen.«
Er rieb sich verschlafen die Augen. »In Ordnung.«
Als der Major den Konferenzsaal betrat, konnte er bereits in den Augen der Vertreter der Nationen sehen, dass sie sich nicht einigen konnten, wie sie in diesem Falle weiter verfahren sollten.
»Sie sind zu keiner Einigung gekommen?«, fragte Tyler spöttisch. Iris stieß ihn mit ihrem Ellbogen in die Seite.
»Lass den Präsidenten doch erst mal zu Wort kommen, bevor du voreilige Schlüsse ziehst«, wies sie ihn zurecht. Der US-Präsident jedoch neigte ein wenig den Kopf und setzte einen mitleidigen Blick auf.
»Major Grand hat recht. Wir sind in der Tat zu keiner endgültigen Entscheidung gekommen. Drei Nationen sind für militärische Maßnahmen und drei sind für einen diplomatischen Weg. Eine Stimme enthielt sich«, verriet er.
»Und wer war dieser eine?«, fragte Tyler neugierig.
»Das kann ich Ihnen leider nicht sagen, da dies der Geheimhaltung unterliegt«, entgegnete der charismatische Politiker freundlich, dennoch bestimmt.
»Wir haben keine Zeit für derartige Spielchen, Mr President. Sie werden schon bald hier sein, und sollte bis zu diesem Augenblick nicht entschieden sein, wie wir den Anunnaki gegenübertreten, ob als Freund oder Feind, könnte sich das für jeden Einzelnen als fatal herausstellen. Ich bin mir darüber im Klaren, dass Sie die Geschichte der Menschen zu dieser Zeitepoche nicht kennen, da sie durch das Christentum verfälscht wurde, aber damals lehnten sich die Vorfahren gegen unsere Erschaffer auf und versuchten zu rebellieren, was eine Sintflut zur Folge hatte. Hätte Enki den Menschen Ziusudra, der in der Bibel Noah genannt wurde, nicht über das Vorhaben der restlichen Anunnaki informiert und ihn in der Kunst des Schiffsbaus unterrichtet, würden wir unter Umständen gar nicht existieren. Sie sind durchaus in der Position, uns auf die ein oder andere Weise zu zerstören. Sicherlich hat der Mensch auch gute Dinge hervorgebracht, doch die schlechten überwiegen eindeutig, und wie soll man da ein über uns stehendes Wesen von den guten Seiten überzeugen?«, führte Jonathan Blanchard in leicht gereiztem Ton aus.
»Ich weiß es nicht!«, gab der Präsident zu. »Ist es denn nicht vollkommen egal, was wir jetzt noch tun? Wir können nun mal die Vergangenheit nicht ungeschehen machen.«
Plötzlich klingelte das Telefon, das abseits des Konferenztisches auf einem kleinen Beistelltisch an der Wand stand. Der Präsident nahm den Hörer ab.
»General Lang! Schön, mal wieder Ihre Stimme zu hören. Was ist der Grund Ihres Anrufes?«, begrüßte er den Mann am anderen Ende der Leitung. Dann schwieg er und lauschte, während seine Augen immer größer und erstaunter wurden.
Die Blicke aller Anwesenden waren auf den
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