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Invasion der Götter

Invasion der Götter

Titel: Invasion der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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dem zu werden, worüber man heute nur noch spekulieren konnte. Keiner konnte tatsächliche, stichhaltige Beweise für das plötzliche Verschwinden der Sumerer liefern oder gar etwas Gegenteiliges bezeugen. Die Sumerer selbst hatten behauptet, von einer Rasse erschaffen worden zu sein, die einst von dem Sternensystem Aldebaran kamen. Sie behaupteten ebenfalls, dass die Bewohner Aldebarans, die tatsächlichen Erschaffer der Menschheit, schon bald in unser Sonnensystem zurückkehren würden, um den letzten Überlebenden der Nachkommen eine Heimkehr zu ermöglichen. Sollte dies alles der Wahrheit entsprechen, so stellte sich die Frage, ob das bereits zu Zeiten der Akkadier geschehen war oder, wie Dr. Jonathan Blanchard hoffte, in zwei Tagen eintreffen würde. Wenn dem so sein sollte, dann hatten sie nicht mehr viel Zeit, diesen verborgenen Raum zu finden – so er denn überhaupt eine tiefere Bedeutung in diesem jahrtausendealten Puzzle hatte.
     
    Südöstlich von Al-Khidr
    Expeditionscamp/Irak
    [46 Stunden, 55 Minuten]
     
    Als alle im Camp tief und fest schliefen, schlich sich einer der einheimischen Expeditionshelfer aus seinem Zelt, um einem dringenden Geschäft nachzugehen. Obwohl speziell hierfür Chemietoiletten eingeflogen worden waren, weigerten sich einige der Arbeiter, diese zu benutzen, da sie diese keinesfalls mit nichtmuslimischen Kollegen teilen wollten. Daher zogen sie es vor, ihre Geschäfte im Schutze der Dunkelheit an einem Platz ihrer eigenen Wahl zu verrichten.
    Nur das schummrige Licht des Mondes wies dem jungen Arbeiter Kaan seinen Weg, und schon bald stand er am Rande der Ruinenstadt. Für gewöhnlich vermieden sie es, sich dort zu erleichtern, wo man bei den Ausgrabungen auf die Exkremente stoßen konnte, doch der Druck war bereits so groß, dass er sich nicht mehr dazu in der Lage sah, sich nach einem geeigneteren Ort umzusehen. Schnell hatte Kaan einen annehmbaren Platz an einer nahezu vollständig erhaltenen Wand einer Gebäuderuine gefunden. Nachdem er ein kleines Loch in den Sand gehoben hatte, legte er eilig seinen Burnus ab, um eine Verschmutzung des monochrom gestreiften Überwurfes zu verhindern. Dann öffnete er den Gürtel, der die Tücher seines traditionellen Gewandes zusammenhielt. Achtsam blickte sich der junge Arbeiter noch einmal um, um sich zu vergewissern, unbeobachtet zu sein, bevor er sich in die Hocke begab. Um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, stützte er sich mit seiner rechten Hand an der Wand ab, wobei er, ohne es zu bemerken, einen der Steine nur wenige Millimeter in die Mauer hineinschob. Sogleich ertönte ganz in der Nähe ein dunkles Grollen, das den jungen Mann aufschrecken ließ. Er wusste, was ihm blühen würde, sollte man ihn dabei erwischen, seine Notdurft hier verrichtet zu haben. Rasch legte er seinen Gürtel und den Burnus wieder an und spitzte seine Ohren. Er wagte kaum zu atmen, so sehr hatte er Angst vor den möglichen Konsequenzen seines Tuns. Auch wenn das Geräusch, das er eben noch vernommen hatte, verschwunden war, verharrte er völlig bewegungslos. Minuten vergingen, in denen er in die Dunkelheit starrte, bis er schließlich den Mut fasste, sich auf den Rückweg ins Lager zu begeben. Er war froh darüber, das Feuer erkennen zu können, das noch auf dem Zeltplatz auf der kleinen Erhöhung unweit seines derzeitigen Standpunkts loderte. Mit dem Blick darauf gerichtet lief er los und trat mit seinem rechten Fuß unvermittelt ins Leere. Flink wollte er sich noch mit dem linken Bein das nötige Gleichgewicht zurückerkämpfen, doch sein Körper wurde bereits zum Opfer der Schwerkraft. Ehe er sich’s versah, wurde er innerhalb von Sekundenbruchteilen von vollkommener Finsternis eingehüllt – die selbst den Mond vor seinen Augen verschlang. Er versuchte zu schreien, doch aus seinem weit aufgerissenen Mund drang kein einziger Ton. Der tiefe Fall, der dem jungen Mann wie eine Ewigkeit vorzukommen schien, endete mit einem dumpfen Aufprall – ein kurzer heftiger Schmerz drang durch seinen kleinen schlanken Körper, dann spürte er, wie die Qual langsam verging, bevor sein Bewusstsein für immer dahinschwand.
    Mit einem Mal schoss eine gewaltige Lichtsäule aus der kreisrunden Öffnung empor, weit über die Stratosphäre des Planeten hinaus, in die Weiten des Alls.

Kapitel 2
     
    US-Militärlager – westlich von Bagdad/Irak
    [41 Stunden, 32 Minuten]
     
    Major Tyler Grand meldet sich wie befohlen, Sir«, sagte der salutierende junge Offizier.
    »Major

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