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Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Titel: Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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man darauf am besten den Schmutz sah, bezweifelte aber, dass in dem antiseptischen Geruch, der hier allgegenwärtig schien, irgendwelche Bakterien gedeihen konnten. Vermutlich würden sie ersticken. Auch dann, wenn Cally selbst einen Großteil dieses antiseptischen Geruchs verbreitete. Sie hatten ihr eine antiseptische Dusche verpasst, ihr irgendetwas Übelriechendes gegeben, um sich den Mund damit auszuspülen, und ihr dann eine Maske und einen Umhang aus Papier gegeben. Der war hinten so offen, dass die halbe Welt ihren Hintern sehen konnte. Aber das war jetzt gleichgültig.
    Im Augenblick galt ihre Sorge mehr Mary Lynn Stuart, die auf dem Operationstisch aus rostfreiem Stahl lag. Das Mädchen war über und über mit verkrustetem Blut bedeckt, nur dort nicht, wo man ihr die Kleider weggeschnitten hatte. Und dazwischen waren überall die blauen Schmierer des Lieblingsantiseptikums dieser Anstalt zu sehen.

    »Wie lange wird es denn dauern, bis sie sich erholt hat?«, fragte sie den Arzt, der dem Mädchen unbegreiflicherweise immer noch nicht das Hiberzine-Gegenmittel verpasst hatte. Neben dem Tisch stand auch kein Regenerationstank, und auch nicht zwei Praktikantinnen im ersten Jahr, um sie hineinzuheben. Bloß ein einsamer Arzthelfer stand da, behielt aber seine Hände für sich. Cally hatte schon früher mäßige bis ernsthafte Wunden gesehen und fing nun an, unruhig zu werden. Die Prähiberzin-Untersuchung war gewöhnlich Routine und ging schnell vorbei, es sei denn, es galt Schrapnellteile zu entfernen. In solchen Fällen lief die komplette OP-Routine. Aber im Augenblick war Dr. Dingsbums viel zu lang mit dem Scanner zugange.
    »Ich fürchte, es geht hier nicht um das Wann , Miss O’Neal. Es geht um das Ob und um das Wie sehr .«
    »Was? Sie hat doch bloß ein paar Bauchwunden. Das sollte doch gar nichts sein. Was soll das?«, fragte sie. Dann erinnerte sie sich an ihre guten Manieren.
    »Sehen Sie sich doch die Eintrittswunde an.« Der Arzt hob das verklebte Haar des Mädchens und schob es auseinander. »Das hat sie getroffen. Es hatte nicht genug Wucht, um durch den Schädel auszutreten.« Er ließ ihren Kopf sanft sinken, das Gesicht war vom Hiberzine immer noch geschwollen. »Also ist es hin und her geprallt. Und dann, um es noch schlimmer zu machen, hat Hiberzine den Hirnkern getroffen. Und alles konnte noch ein wenig bluten.«
    »Was bedeutet das laienhaft ausgedrückt? Hat sie eine Chance und wie groß ist die ohne die verdammte Platte?«
    »Ich kann vielleicht vierzig Prozent retten. Das liegt über der Fünfundzwanzig-Prozent-Schwelle. Zufälligerweise habe ich ein anderes Kind, das knapp unter der Schwelle liegt, und wenn wir Glück haben, könnte ein Teil des verwendbaren Materials für die Patientin brauchbar sein. Ansonsten müssen wir weibliche Patienten finden, die einigermaßen gleichaltrig sind. Aber die werden alle unter der Schwelle liegen, also brauchen wir mehrere. Zum Glück, wenn man
es so nennen will, haben wir im Laufe der Jahre einige davon bekommen. Ich werde nachsehen müssen, was wir retten können, und dann das Ganze im Computer abgleichen.« Er zuckte bedrückt die Achseln. »Vor zwanzig Jahren hätten wir das ohne die Platte nie schaffen können. Zum Glück hat sich die Gentherapie draußen in der Welt so weit entwickelt, dass wir Blut- und Gewebetypen für alle Spender in vitro neu darstellen können. Oder, falls die Verwaltung der Ansicht ist, dass wir die Platte in nächster Zeit wiederbekommen, legen wir die Kleine einfach auf Eis und stellen die Kombination mit der Platte her. Ohne Platte hat sie eine Fifty-fifty-Chance. Wenn wir die Platte einsetzen, steigt die Chance auf über fünfundneunzig Prozent.« Er malte Anführungszeichen in die Wand. »Praktisch gesehen bedeutet das, dass sie eine lange Reha haben wird, mit psychiatrischen Schwierigkeiten, vergleichbar denen der frühen Plattenpatienten. Am Ende wird man sie wieder integrieren, aber das wird ein sehr langer, traumatischer Prozess voller Frustration sein.« Er sah Cally lange und nachdenklich an. »Wahrscheinlich wissen Sie besser, wann oder ob wir damit rechnen können, die Platte je wieder zu bekommen.« Sein Gesichtsausdruck sagte deutlich, dass das erheblichen Einfluss auf seine ärztlichen Entscheidungen haben würde, selbst wenn er nicht für solche Informationen freigegeben war.
    Cally zuckte zusammen, als das Buckley an ihrer Hüfte vibrierte.
    »Ich soll dir sagen, dass du diesen Anruf in deinem Quartier

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