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Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Titel: Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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annehmen sollst«, meldete das Gerät.
    »Legen Sie sie zunächst auf Eis. Ich muss diesen Anruf sofort annehmen.« Die Art und Weise, wie sie ihn dabei ansah, verriet mehr, als sie eigentlich verraten durfte. »Unser diesbezüglicher Kenntnisstand könnte sich innerhalb weniger Tage verändern. Aber halten Sie den Mund.« Sie deutete mit dem Daumen auf den Helfer. »Und ihn hier lassen Sie schrubben. Sie sind ein reifer, verjüngter Arzt. Er sieht jung aus, weil er das ist.«

    Der Praktikant fuhr zusammen. Mit Schrubben bezeichnete man eine verbreitete Verhördroge, deren Nebeneffekt in einigen Tagen Gedächtnisverlust bestand. Cally begriff, welche Folgen es für ihn haben würde, die letzten achtundvierzig Stunden zu vergessen, und das musste in seinem Fall wehtun.
    »Tut mir leid, Junge«, sagte sie und wandte sich wieder dem Arzt zu. »Ich weiß, dass Sie das ohnehin tun würden, aber bitte geben Sie ihm rückwirkenden Urlaub ohne Verrechnung und tun Sie alles in Ihrer Macht Stehende, um die Folgen zu mildern.« Wieder sah sie den jungen Mann an. »Ehe er Ihnen das Zeug verpasst, nimmt man in solchen Fällen allgemein eine gründliche Informationsanalyse vor, um alles Wichtige zu bewahren, auch etwaige Verabredungen.«
    Der junge Mann entspannte sich sofort, und Cally vermutete mit ihrer reichen Erfahrung, dass seine Sorge einem Mädchen galt. Sie unterdrückte ein Lächeln.
    »Ich sage Ihnen sofort Bescheid, wenn ich etwas erfahre«, versprach sie dem Arzt. »Und jetzt muss ich gehen.«
     
    Cally war in einem anderen Raum als dem, den sie auf dem Stützpunkt gewöhnlich bezogen hatte. Ihr alter war größer und hatte eine Verbindungstür und war deshalb einer der Angehörigenfamilien zugeteilt worden. Sie hatte bloß Zeit gehabt, die Zimmernummer von ihrem Buckley abzurufen, aber natürlich hatte jemand ihren Schiffskoffer mit den Sachen, die sie auf dem Stützpunkt verwahrte, hingeschafft.
    Das Zimmer roch staubig, obwohl es natürlich gereinigt worden war; auf dem Teppichboden konnte man noch die Staubsaugerspuren sehen. Wahrscheinlich hatte das den Staub nur noch schlimmer gemacht. Sie musste niesen, als sie das Zimmer betrat und das Licht anknipste. Mit Stimmsteuerung hatte sie hier nicht gerechnet.
    Die Bettdecke war unversehrt, aber angegraut, als hätte man sie schon lange nicht mehr gegen eine neuere ausgetauscht,
und die Möbel wirkten recht altmodisch – aufgemotzter Bane-Sidhe-Stil. Kein Holoprojektor, in dem man Würfel abspielen konnte. Das war nicht schlimm; ihr Buckley war voll geladen und konnte einen Würfel mit 0,75 Meter Seitenlänge anstelle der üblichen zehn Zentimeter projizieren. Das Ärgerliche daran war nur, dass Buckley die lästige Angewohnheit hatte, während der Holoprojektion zu quatschen – und dass sie es meist nicht schaffte, es zum Mundhalten zu bewegen.
    Im Augenblick brauchte sie kein Holo, weil ihre Schwester mitten im Raum stand.
    »Tag, wie geht’s dir?«, fragte sie Cally, weil sie das an dem gelassenen Äußeren der Mentat mit Sicherheit nicht erkennen konnte: makelloser, wenn auch langweiliger brauner Umhang, kein Härchen, das nicht in dem Knoten hinten an ihrem Kopf an Ort und Stelle gewesen wäre, nur dass in besagtem Knoten zwei in Rotgold lackierte Essstäbchen steckten, die ihm Halt gaben. »Hübsche Frisur«, meinte sie und wies dabei mit einer Kopfbewegung auf Michelles Haar. An ihrer Schwester war alles, was eine irgendwie persönliche Note oder Farbe zeigte, ein regelrechter Modegag.
    »Gefallen sie dir wirklich? Die waren ein Ge…« Sie seufzte. »Ich hatte viel zu tun. Sehr viel sogar, deshalb habe ich bis jetzt nicht über Dinge gesprochen, für die ich dir eigentlich Zeit zur Vorbereitung hätte geben sollen. Ich hatte wirklich keine Ahnung, wie weit sich die Pogrome gegen die Indowy-Bane-Sidhe ausgebreitet haben. Offenbar haben eine ganze Menge Darhel gleichzeitig denselben Schluss gezogen. Die Zahl der Flüchtlinge, die zur Erde kommen, ist wesentlich größer, als ich ursprünglich angenommen hatte.«
    »Wie viel größer?«, wollte Cally wissen. »Unsere Mittel sind nicht unbeschränkt.«
    »Einige Tausend«, antwortete Michelle. »Einschließlich bedeutender Clanoberhäupter.«
    »Michelle«, sagte Cally verärgert, »das können wir nicht unterstützen. Ganz besonders nicht in Anbetracht der Tatsache,
dass dieselben Indowy uns vor nicht einmal zwei Monaten völlig abgeschnitten haben! Wir bekommen von ihnen Unterstützung, nicht etwa

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