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Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Titel: Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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hätte. Und das war ein weiterer Grund, weshalb jedes Team, wenn irgendwie möglich, ein weibliches Mitglied hatte. Natürlich, man konnte sie bedarfsweise einsetzen, aber damit ging die Teamintegrität
verloren, und das wog alle anderen Vorteile auf. Möglicherweise würde sich das jetzt ändern, da sie doch die Platte nicht mehr hatten und deshalb weibliche Agentinnen nicht länger auf ein Niveau aufwerten konnten, das dem von Männern gleichkam. Und deshalb galt für den Augenblick die Regel, an der bisherigen Praxis festzuhalten und dabei jede Chance zu nutzen, die Platte zurückzubekommen.
    Harrison lenkte den Wagen mit knirschenden Reifen über eine Salzschicht, als er vor dem grauen Bau an den Randstein fuhr. Die Beleuchtung im unteren Bereich des Gebäudes flammte auf und hüllte es in weiches Licht.
    Cally und Sands stiegen aus, beide trugen ihre großen Schultertaschen. Unter ihren Mänteln konnte man dunkel gemusterte Netzstrümpfe und hohe Absätze sehen, wie sie im winterlichen Chicago niemand, der auch nur einigermaßen bei Verstand war, tragen würde. Niemand außer Prostituierten. Und wie Edelnutten waren sie gekleidet. Angehörige dieser Berufsgruppe fielen überhaupt nicht auf, solange sie nicht zu dick auftrugen.
    Cally dankte im Stillen der Gebäudeverwaltung, die entweder zu bequem war, den Zugangscode zu ändern oder die Bewohner dazu aufzufordern, und tippte die Zahlenkombination für die Tür ein. Die Gebäudeverwaltung hätte ein höherwertiges Zugangssystem installieren können, aber das taten nur wenige. Je komplizierter es für die Bewohner war, ihre Bekannten und die Pizzalieferanten ein und aus zu lassen, umso geringer war die Wahrscheinlichkeit, dass potenzielle Mieter sich für die jeweilige Wohnung entschieden. Da das Angebot die Nachfrage erheblich überstieg, waren die Vermieter auf jeden Vorteil angewiesen, den sie sich verschaffen konnten. Und die Bewohner wollten ja schließlich nur ein Gefühl der Sicherheit.
    Erstaunlich, dass jemand wie Johnny Stuart keinen besser ausgeprägten Selbsterhaltungstrieb hatte und trotzdem so lange in seinem Job überlebt hatte. Aber seine Glückssträhne neigte sich dem Ende zu, und er würde die Folgen seiner
Dummheit selber tragen müssen. Noch bevor sie die erste Treppenstufe betraten, entledigten sich Cally und Sands ihrer unpraktischen Schuhe und verstauten sie in den Taschen; die gummierten Sohlen ihrer Strumpfhosen machten sie auf dem glatten Boden viel sicherer. Die Treppen hatten natürlich einen aufgerauten Gummibelag – Vermieter ließen sich ungern in Schadenersatzforderungen verwickeln -, aber die Treppenabsätze und der Boden unter dem Gummiüberzug bestanden aus denselben rohen ziegelroten Fliesen wie der Eingangsflur. Die Wände waren hier ebenso wie im Eingangsbereich nicht aus Galplast. Doch in dem Bemühen, es aufwendiger erscheinen zu lassen, hatten die Erbauer des Gebäudes versucht, Galplast wenigstens vorzutäuschen. Sämtliche Kanten, wo Wände aufeinander oder auf Fußboden oder Decke trafen, waren leicht abgeschrägt, wie das bei Galplast meist der Fall war. Der Streifen oben an den Wänden und Treppen, der bei Galplast geleuchtet hätte, bestand hier aus Milchglas, mit diffuser Beleuchtung dahinter. Albern, aber wahrscheinlich konnte man auf diese Weise eine höhere Miete verlangen.
    Im zweiten Stock angelangt, huschten die beiden Frauen lautlos durch den Flur, bezogen dann schnell Stellung und legten ihre lästigen Mäntel auf dem Boden ab. Cally brachte die Haftladung selbst an. Ob man es ihr nun in der Schule beigebracht hatte oder nicht, Sands war noch verdammt grün und, sorry, würde nicht mit dem Zeug spielen dürfen, das dann Wumm machen sollte.
    Sands drückte sich einen Hörschutz in die Ohren, als Cally zurücktrat, dann zogen sich beide ein Stück in den Flur zurück. Die ältere Agentin zuckte Nachsicht heischend die Achseln. Sie brauchte das Zeug nicht. Natürlich würden Körpernanniten ihre Ohren reparieren, aber Amy war noch jung und ganz Natur, und falls sie sich das Trommelfell verletzte, würde dies Regenerierung erfordern. Die Erbsenzähler konnten da recht knickerig sein, insbesondere wenn es sich um vermeidbare Schäden handelte.

    Der Zünder lief schnell ab, während die beiden Frauen mit aufgerissenen Mündern und den Händen an den Ohren dastanden. Kein vermeidbarer Schaden. Außerdem war die Druckänderung ohnehin unangenehm.
    Ehe der Staub angefangen hatte sich zu senken, waren beide schon

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