Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan
ermöglichen.
Die Jungs, die die Nachhut bildeten, waren ebenfalls vorbereitet, aber nicht so vollständig. Eine teilweise Zerstörung würde im Falle einer gründlichen Untersuchung das getürkte Genom erkennen lassen, und wenn das gesamte Team verbrannt war, würde das Genom ja nicht mehr benötigt werden. Sie hatten die Risiken für den Fall ausgewogen, dass Paces Wohnung zu viele Fallen enthielt. Schließlich war es ja nicht nötig, eine davon zufällig auszulösen und sie alle umzubringen.
Grannis seufzte resigniert. Die Konkurrenz war gut. Zu gut. Ebenso schnell wie ihre Maßnahmen Sicherheitslücken für ihr Team erzeugten, fand der oder die andere diese Lücken und schloss sie wieder. Kein AID verfügte über die Intuition, mit einem erstklassigen Hacker ihrer Qualität – oder ihrer Konkurrenz – Schritt zu halten. Auf ihrem Niveau war das ein strikter Wettstreit von Profis. Sie schaffte es, dass der Rest des Teams rauskam, wenn auch knapp. Aber dann gingen ihr die Tricks aus.
»Joseph, über Stimme senden und dann komplette Löschung«, wies sie das AID an und zog sich dabei in eine Galplast-Ecke zurück, die so weit wie möglich von anderen Leuten entfernt lag und über der ein Entlüftungsschacht zu erkennen war. Auf diese Weise würde die Wucht der Explosion in der Lounge nur teilweise wirken. Falls das etwas nützte.
»Ganz sicher?«, fragte das Gerät.
»Asherah«, antwortete sie.
»Bereit«, antwortete das AID. So loyal sie auch der Bane Sidhe war, das AID klang trotzdem leicht bedauernd.
»Adieu, Leute«, sagte sie schlicht. Niemand hatte je behauptet, dass ein »Ich bin erledigt«-Code ohne Bedeutung sein musste.
Als aus dem Lüftungsschacht ein Mann auf sie herunterplumpste, zündeten Kacey Grannis letzte Worte ihre Implosion und vereinten sie damit auf eine Art und Weise mit ihrem Feind, die dieser nie erwartet hatte.
Das AID landete geschmolzen auf den Überresten der Granitbodenfliesen. Joseph hatte sich bereits in jenes Leben nach dem Tod verabschiedet, das zum Märtyrer gewordene KIs vielleicht irgendwo erwartete.
Team Jacob verfügte über eine jahrelange Erfahrung in der Kunst, nach einem Einsatz unterzutauchen. Nicht einmal Hunde oder deren technologisches Äquivalent konnten ihnen folgen. Sie rochen alle gleich. Ihre Sachen lagen schon in einem überfüllten und sehr großen Klub in der Innenstadt bereit. Ein Klub mit vier bequemen Ausgängen, die alle von der Allgemeinheit benutzt wurden.
Der Fahrer stellte den Wagen einfach am Randstein ab, ignorierte den Einspruch des Türstehers und der Schlange, die sich gebildet hatte, indem er dem Typen ein Bündel Geldscheine in die Hand drückte.
»Für die Leute in der Schlange übernehmen wir den Eintritt«, verkündete Stephanie.
Das Murren verstummte trotzdem nicht ganz. Doch als sich ihre Ankündigung nach weiter hinten durchsprach, wurde es leiser.
Die Überlebenden von Team Jacob befanden sich im Klub, ehe ihre Verfolger aus den Fahrzeugen gestiegen waren. Sie hatten sich nicht mit Geldbündeln vorbereitet, aber das war eigentlich ohne Belang, ein zweites Mal hätte derselbe Trick ohnehin nicht funktioniert.
Drinnen verteilten sich die fünf Männer und die eine Frau in der Menge und nahmen Kurs auf Toiletten in verschiedenen Bereichen des dreistöckigen Gebäudes, wo jedes Stockwerk sein eigenes Thema hatte: Himmel, Hölle und Fegefeuer. Jacob hatte sich gut vorbereitet. In weniger als zehn Minuten, von denen sie den größten Teil dazu benötigten, sich ihren Weg durch die Menge zu bahnen, trugen die fünf Klubkleidung und hatten völlig anderes Haar. In weniger als fünfzehn Minuten hatten sie ihre bereitstehenden Partner getroffen und Kaceys Partner eröffnet, dass sie doch nicht kommen würde, und hatten angefangen, zu Paaren unter verschiedene Gruppen gemischt, das Lokal wieder zu verlassen.
Die Partnerinnen und der eine Partner waren von einem Escort Service engagiert worden, dem man eingeschärft hatte, dass sie wie echte Partnerinnen aussehen mussten – ein Wunsch, der in diesem Gewerbe nicht selten geäußert wurde. Alle waren damit höchst zufrieden, dass sie ihr volles Honorar dafür bekamen, jedes Teammitglied an verschiedenen Orten bei einem dort bereitstehenden Motorrad abzuliefern. Motorräder waren kleiner und beweglicher als Autos und konnten, solange sie nur schnell genug sein würden, jeden Beschatter abschütteln.
Nach einer hübschen Verfolgungsjagd wanderten die Motorräder in den Laderaum
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