Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan
sollte es schneien, deshalb nämlich hatte man sie alle jetzt schon ausgeschickt, um die Dinger zu platzieren.
Das war nicht etwa, wie Mrs Mortenson glaubte, deshalb dringend, weil der Schnee die Minen zudecken sollte. Das würde er zwar tun, aber man konnte sich nicht darauf verlassen, dass der Schnee nicht zum unpassendsten Zeitpunkt schmolz. Der Grund war vielmehr, dass sie nicht überall im Schnee Spuren hinterlassen würden, die am Ende nicht schmelzen würden, und das würde dann auffallen. Schließlich umgaben die konzentrischen Ringe den Stützpunkt wie eine große Zielscheibe. Eine sehr große Zielscheibe. So ziemlich jeder im Stützpunkt, der nicht mit ganz wichtigen Dingen beschäftigt war und den man nicht schon evakuiert hatte, war draußen und folgte den Anweisungen eines Buckley, wo eine Mine nach der anderen platziert werden sollte.
Dabei war es hilfreich, dass das Buckley einen leuchtend roten holografischen Ball an die Stelle projizieren konnte, wo die Mine angebracht werden sollte. Aber obwohl sich das Buckley alle Mühe gab, ihr zu sagen, wie sie sie ausrichten sollte, schaffte Mrs Mortenson das nicht. Sie langweilte sich offensichtlich und konnte sich nicht vorstellen, dass die Orientierung der Mine wichtig war, weil ja von den Bane Sidhe oder den DAG-Leuten keine draußen sein würden und so auch nicht getroffen werden konnten. Praktisch nahm sie einfach nur eine Mine nach der anderen aus ihrem Wagen und setzte sie auf die rote Lichtkugel, so wie sie gerade kamen. Sie war wirklich dämlich.
Es war auch dumm, einen Fünfjährigen mit diesen hochexplosiven Dingern spielen zu lassen. Nicht dass er sie ohne eine Batterie oder so etwas hätte auslösen können, aber man hatte die Frau gewarnt, dass er schlau war. Und offensichtlich war ihr nie in den Sinn gekommen, über kleine Jungs und Dinge nachzudenken, die laut knallen konnten. Dass er mehr als nur klug genug war, um so etwas nicht zu tun, hatte ihm wahrscheinlich gerade das Leben gerettet. Und das ihre. Hoffentlich fiel ihr etwas ein, um sich verjüngen zu lassen, denn das einzig Positive an ihr war im Augenblick, dass sie hübsch war. So viel stand für Pinky fest.
Er hatte sich aufgerichtet und sah zu, wie Lish den neu beladenen Wagen heranzog, und hatte gerade ihre letzte Mine neu positioniert, als er sah, wie die Himmit-Landungsfähre sich enttarnte und zwei Leute absetzte – menschliche Leute -, die kaum Zeit hatten, sich aus der unmittelbaren Umgebung des Schiffes zu entfernen, ehe es schon wieder verblasste. Er sah, wie das Gras wogte, als die Fähre gleich darauf wieder abhob. Vermutlich flog es zu seinem Mutterschiff zurück, dachte er, als sich die Grashalme wieder beruhigten.
Pinky dämmerte, dass er seinen »Babysitter«, ob nun hübsch oder nicht, bis zum Abend von Herzen hassen würde. Er fragte sich, ob Mrs Mueller klar war, dass er zu schlau und auch ein zu geübter Schauspieler sein würde, um sich das anmerken zu lassen. Wenn man ein Kind nicht mochte, dann war es ungefährlich, es das auch merken zu lassen, es sei denn, das betreffende Kind war größer als man selbst. Einen Erwachsenen nicht zu mögen war etwas ganz anderes – es war besser, es ihn nie, aber auch gar nie merken zu lassen. Aber so zu tun, als würde man jemanden mögen, fiel wesentlich leichter, als so zu tun, als wäre man normal.
Er wunderte sich wirklich darüber, dass man Lish Mortenson zum Stützpunkt gebracht hatte, während man alle anderen evakuierte.
Papa O’Neal freute sich darüber, den Geruch von braunem Gras zu riechen, eben den Geruch von Indiana im Winter, und dabei meilenweit über sich blauen Himmel zu haben, statt bloß Schottenwände, immer dieselben Schottenwände Tag für Tag, und dabei den Geruch von Himmits einzuatmen. Nicht dass die Himmit gestunken hätten, aber sie hatten einen ganz besonderen, eher schwachen Eigengeruch, der ihm inzwischen auf den Geist ging. Auf den meisten Schiffen waren vermutlich viel zu viele andere Rassen unterwegs oder zu viele Leute oder sonst etwas, sodass der Geruch die Mannschaft und die Nasen der Passagiere hätte verwirren können.
Alan, der neben ihm stand, schien sich derselben Dinge zu erfreuen.
»Ist Ihnen je aufgefallen, dass die Himmit irgendwie wie Traubensaft riechen?«, fragte er den PA.
»Ich hätte eher gesagt wie Kirsch-Cola, aber dazu kommt noch dieser schwache Chemiegeruch«, sinnierte der andere.
Papa klopfte sich aus alter Gewohnheit an die Hemdtasche, ehe er sich wieder
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