Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

also das Kommando?«, fragte Jake.
    »Sieht so aus«, nickte sie.
    Mosovich’ Gesichtszüge veränderten erneut den Ausdruck, wurden undurchdringlich, nicht zu deuten.
    »Jetzt tu nicht gleich so begeistert, Jake. Der Großteil der DAG ist hier auf der Insel, aber wir können sie da nicht behalten. Im Augenblick, während der Feiertage, mag das ja noch angehen, da sieht es wie eine große Familienzusammenkunft aus.«
    »Was ja zu unserer Überraschung auch der Fall zu sein scheint«, meinte Mueller. »Irgendwann wirst du mir bestimmt mal erklären, wie du es geschafft hast, eine der geheimsten Gruppen für Sondereinsätze auf der ganzen Welt mit deinem halben Clan zu besetzen.«
    »Eher ein Drittel«, grinste Cally. »Und der Grund ist ganz einfach: Wir sind gut. Sehr gut sogar. Aber im Augenblick sind wir ein wenig … überdehnt. So nennt man das, glaube ich. Und der Support, den wir bekommen, ist nicht … also ist nicht ganz ausreichend.«
    »Ihr habt also größere Logistikprobleme«, meinte Mosovich. »Und worin besteht unsere Rolle?«
    »Im Augenblick seid ihr in Warteposition«, erklärte Cally. »Nach den Feiertagen werden wir ein paar von den Männern, insbesondere Angehörige, auf Stützpunkte und in einzelne
Safe Houses verteilen. Und dann befassen wir uns damit, wie die DAG langfristig eingesetzt werden soll.«
    »Nämlich wie?«, wollte Jake wissen.
    »Im Augenblick unterliegt das noch der Geheimhaltung«, erklärte Cally mit einem Achselzucken. »Aber ich sage euch sobald wie möglich Bescheid.«
    »Dann war das also doch ein Höflichkeitsbesuch«, sagte Mueller.
    »Nein«, widersprach Cally. »Das hieß einfach: ›Tag, Jungs, ich bin euer neuer Boss. Genauso wie der alte Boss.‹ Und dass ich euch, sobald ich nur kann, komplett informieren werde.«
    »Okey, dokey«, nickte Jake. »Ich war schon früher ein Pilz und kann auch wieder einer sein. Eine Weile wenigstens.«
    »Sorg dafür, dass deine Leute nichts anstellen, dann wird das ohne Probleme ablaufen«, sagte Cally und stand auf. »Fragen?«
    »Wie hast du …?«, sagte Mueller.
    »Wir sind sehr gut«, meinte Cally und seufzte. »Das ist ziemlich kompliziert. Irgendwelche richtigen Fragen?«
    »Welche Größe sind die?«, fragte Mueller.
    »Irgendwelche richtigen und relevanten Fragen?«, fragte Cally und schüttelte den Kopf.
    »Nö«, kam Jake Mueller zuvor, der schon zum Reden angesetzt hatte.
    »Bis bald, dann«, erklärte Cally und ging hinaus.
    »Geht es dir auch so wie mir?«, fragte Mosovich, als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte.
    »Du meinst, dass das ziemlich scheiße ist?«
    »Du hast’s erfasst«, nickte Jake.
     
    In der nackten, charakterlosen und grauen Messehalle mit ihren Galplastwänden war ein rundes Dutzend Männer verteilt. Sie saßen entweder auf Tischen, lehnten irgendwo oder standen einfach herum. Ein Schweinehund von einem Alien, mit silbernem, schwarz durchsetztem Pelz, stand vor ihnen,
die Kapuze seines Umhangs so zurückgeschoben, dass man seine spitzen Ohren sehen konnte, die beim Reden immer mal wieder zuckten, und zwar in einer Art und Weise, dass es nicht etwa nervös wirkte, sondern eher wie ein unergründlicher Gesichtsausdruck. Seine Augen waren von so hellem Smaragdgrün, dass sie zu glühen schienen, besonders vor dem leicht purpur getönten Weiß seiner Augen.
    Die Tische waren vor Ort von Menschenhand gefertigt und sahen wie Cafeteria-Tische auf der Erde aus. Die Tischplatten aus Plastik waren von rosafarbenem Braun und von einem Aluminiumrand gesäumt. Der hauptsächliche Unterschied bestand darin, dass der Unterbau ebenfalls aus Galplast bestand, weil es auf Prall keine Stahlwerke gab und so etwas auch nicht in die Entwicklungspläne der Indowy gepasst hätte. Galplast war einfach billiger. Die Stühle bestanden aus demselben hässlichen Kunststoff wie die Tische, nur dass sie an Aluminiumrahmen festgeschraubt waren.
    Garth Karnstadt hörte sich unverhohlen skeptisch an, was der Darhel zu sagen hatte. Die Sache musste einen Haken haben. So war das immer. Dieser Typ da versuchte ihnen den Job so zu verkaufen, als wäre er die größte Errungenschaft seit der Erfindung des Biers, und er trug das mit seiner sanften Stimme vor, die die meisten Idioten immer wieder täuschte. Garth verfügte selbst über einen gewissen Charme, bewunderte den Alien in professioneller Hinsicht und versuchte, ihm Tricks abzuschauen. Aber das war auch alles. In einer von Spielern und Tölpeln bevölkerten Welt war