Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan
Karnstadt einer von den Spielern und wusste das auch.
Sein gerades, blondes Haar kräuselte sich an den Enden ein wenig, das kam von dem Wasserstoffsuperoxid, mit dem er es aufhellte. Aber den Frauen gefiel das, weiß der Geier warum. Er hatte große, kobaltblaue Augen, die auf Frauen so ähnlich wirkten wie Schokolade auf ein fettes Huhn. Bei der Arbeit holte er sich immer die schwersten Lasten und meldete sich freiwillig für die anstrengendsten Einsätze. Das und auch die Disziplin, die er bei der beschränkten Auswahl
walten ließ, die es in der Kantine gab, sorgte dafür, dass sein Körper das Versprechen erfüllte, das seine Augen gaben – wenn er es wollte.
Damit kam er ganz gut zurande und trieb es die Woche über mit einigen Frauen, die nicht ganz seinem Maßstab entsprachen. Auf die Weise holte er sich seinen Anteil an den Leckereien und sonstigem Zeug, das ihre regulären Liebhaber oder Ehemänner aus der Stadt mitgebracht hatten. Die meisten von ihnen hatten etwas übrig für ein wenig guten Sex nebenbei, und zwar von jemandem, der es gern hart hatte, der aber immer sorgfältig darauf achtete, dass sie wie die Jungfrau Maria rochen und auch so aussahen, wenn er sie verließ. Er hatte sich einen Ruf erworben, Frauen in den Kleinigkeiten zu beraten, mit denen sie sich sonst hätten verraten können. Das stellte sicher, dass sein Leben in glatten Bahnen verlief. Und alle waren glücklich und zufrieden. Einschließlich der Ehemänner und Liebhaber, denen das, was sie nicht erfuhren, schließlich nicht wehtat. Und an den Wochenenden gab er dann den Nutten in der Stadt seine kleinen Mitbringsel für deren Dienste. Und bekam daher all seine sexuellen Bedürfnisse erfüllt, gratis und – was das Wichtigste war – ohne irgendwelche Verpflichtungen. Das Lustige daran war, dass die Ehemänner das Zeug wahrscheinlich ursprünglich von den Nutten gekauft hatten. In den zweieinhalb Jahren, die er jetzt schon auf Prall war, hatte ihn das oft amüsiert.
Alles war ganz gut gelaufen, bis eine der Schlampen in den Baracken Mist gebaut hatte und schwanger geworden war, und zwar dem Zeitablauf nach höchstwahrscheinlich sogar von ihm, zumal der Bankert überhaupt keine Ähnlichkeit mit dem Mann oder der Frau hatten, die beide rothaarig waren. Was konnte er da schon sagen? Er mochte eben Rothaarige. Und für eine Schlampe aus den Baracken war sie wirklich ganz niedlich. Sie brauchte Garth bloß deshalb, weil ihr Mann die Libido von einem Stück Scheiße hatte. Wenn man sich unter diesen Hühnern den Ruf für
Diskretion erwarb, so zahlte sich das aus. Was dieser Alien da vorschlug, und was auch immer der Haken daran sein mochte, jedenfalls war es vielleicht seine Chance, hier zu verduften, ehe der Zahltag kam.
Wenn ein paar von diesen grünen Knirpsen schnell und ein wenig blutig abkratzten statt langsam zu verhungern – was zum Teufel machte das schon für einen Unterschied? Tot war tot, und so wie dieser beschissene Elf das darstellte, würden alle, die auf der Liste standen, pronto sterben, so oder so. Wirklich komisch, mit welcher Sorgfalt dieser Dreckskerl um den Begriff Töten herumtänzeln musste, wobei er hier und da innehielt, um tief durchzuatmen, genauso wie diese Yoga-Fanatikerin, mit der Karnstadt es immer mittwochs trieb. Achtunddreißig, bis jetzt nicht runderneuert – und das sah man ihrem Gesicht auch an. Richtig heiß würde die werden, sobald sie erst mal runderneuert worden war. Für ihn war dann freilich Schluss mit lustig, falls er nach wie vor auf Geld aus war. Bloß dass die Runderneuerung bei den Weibern die Libido so in die Höhe jagte, dass sie dann vielleicht trotzdem noch zu haben war. In dem Fall könnte er sogar auf einen seiner Termine bei den Nutten verzichten. Gelernt hatte die Schlampe schon eine ganze Menge von ihm. Verdammt, er würde dann ja nicht mehr hier sein. Wenn Claire bloß in die Stadt gegangen wäre, um abtreiben zu lassen, ehe die Schwangerschaft bei der Untersuchung rausgekommen war. Dann würde er nun nicht so in der Scheiße sitzen. Jetzt durfte die blöde Schlampe natürlich den Stützpunkt nicht verlassen. Der Vertrag ließ Abtreibungen nicht zu, und diese Scheiß-Elfen auf Prall nahmen so was sehr ernst.
Nicht dass es geholfen hätte. Garth musste innerlich lachen. Für eines musste er die Weiber hier bewundern: Die waren verdammt geschickt, wenn es darum ging, ihre Babys aus der Schuldknechtschaft rauszuhalten. Es funktionierte nicht immer, aber die Darhel
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