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Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Titel: Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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fressen dich.« Das brachte ihn zum Schweigen, Pinkys pummeliges Gesicht und seine großen, braunen Augen, beides unter den seidigen schwarzen Locken, denen eines Hündchens nicht unähnlich, starrten sie an, und seine Stirn runzelte sich besorgt leicht. »Kann ich jetzt spielen gehen?«, fragte er ernsthaft. Manchmal konnte es einem Angst machen, wie klug der Kleine war.

    Kerrie klappte das Messer zu und schob den Sicherheitshebel vor. »Gib das Joey zurück, wenn du bei ihm vorbeikommst«, sagte sie. Darüber, dass sie dem kleinen Jungen das Messer gab, machte sie sich keine Gedanken. Nicht nur, weil er wusste, wann er gehorchen musste, sondern auch, weil Bane-Sidhe-Kinder schon mit zwei Jahren in Waffensicherheit ausgebildet wurden. Solange ihm ein Erwachsener das nicht ausdrücklich befahl oder er in eine echte Notlage geriet, würde er dieses Messer nicht aufklappen.
     
    Pinky achtete darauf, nicht erregt zu wirken, als Mommy ihm das Messer gab. Es war Joeys ganzer Stolz; Pinky hatte oft darum gebeten, es sich ansehen zu dürfen, aber Joey war da geizig und ließ andere nicht ran. Sobald er seiner Mutter aus den Augen war, rannte er so leise und so schnell seine Beine ihn trugen den Korridor hinunter. Es gab da eine Stelle, wo ihn niemand stören würde und er sich diesen Schatz gründlich ansehen konnte, ehe er ihn Joey geben musste.
    Die Kellertreppe ächzte immer, genauso wie die Treppe zu Hause. Mommys Zimmer war weit genug weg, sodass sie nichts hören würde. Aber er wusste nicht genau, wo Joey war. Also nahm er seinen gewohnten Schleichpfad, indem er sich ganz dicht an der Wand entlangzwängte, über den Nägeln in den Stufen. Nur die dritte Treppenstufe von unten ächzte, wenn man dort auf die Nägel trat. Pinky wusste, dass es die dritte war, er war nämlich ein besonders kluger Junge. Alle sagten das, weil er schon bis zehn zählen konnte und auch wusste, was die Zahlen bedeuteten. Er hatte noch ein kleines Geheimnis. Pinky mochte Geheimnisse, sie waren eine gute Übung für später, wenn er einmal groß war. Er würde Spion werden. Die Erwachsenen glaubten zwar, er wüsste das nicht, aber er hatte den Verdacht, dass Onkel Neddie ein Spion war, weil er manchmal mit Daddy geheime Sachen besprach. Das machte ihn nicht zu einem besonders guten Spion, aber cool war das.

    Wenn er zeigte, dass er eine Menge gute Geheimnisse für sich behalten konnte, dachte er, würde ihm Onkel Neddie vielleicht, wenn er einmal groß war, dabei helfen, auch einen Job als Spion zu bekommen. Eines der wertvollsten Geheimnisse, die Pinky hatte, war, dass er nicht bloß bis zehn zählen konnte. Er konnte nämlich bis hundert zählen. Und er hatte mehr als nur einen Grund, diese Fähigkeit für sich zu behalten. Einer davon war, dass Joey ihn boxte, wenn Mommy oder ein anderer Erwachsener nicht hinsah, weil das »Angabe« war. Aber in erster Linie hielt er sein Wissen geheim, weil er festgestellt hatte, dass Geheimnisse auf anderen Geheimnissen aufbauten. Das zweite Geheimnis war, dass Onkel Caspar, in dessen Haus sie wohnten, während Daddy mit den anderen Soldaten weg war, diesen schönen, riesengroßen Koffer im Keller hatte, eigentlich eher eine Truhe. Er war nur zum Teil voll alter Kleider und Papiere und Kram und bot genügend Platz, dass sich ein sehr kleiner Junge dort richtig bequem verstecken konnte. Er hatte in dem Koffer unter dem anderen Zeug eine Taschenlampe, Malstifte und Papier versteckt. Wenn er ganz für sich allein sein wollte, um irgendeinen Schatz zu untersuchen, den er eigentlich nicht haben durfte, oder wenn er es leid war, dass Joey ihn herumschubste, dann schlich er sich zu dem großen Koffer und versteckte sich drinnen, solange er wollte.
    Einer der Gründe, weshalb dort niemand nach ihm suchte, war, dass der Koffer ein Kombinationsschloss hatte. Joey hatte ihm einmal – recht pampig, wie Pinky fand – erzählt, was Komibinationsschlösser wären und dass er wüsste, wie sie funktionierten, und hatte dabei ständig versucht, das Schloss aufzubekommen. Pinky machte nichts mehr Spaß als insgeheim Dinge zu tun, die Joey nicht schaffte. Joey hielt sich für so schlau, bloß weil er sechs war. Innerlich machte sich Pinky darüber mächtig lustig, er kannte Sechsjährige, die nicht so schlau waren wie er . Schön, Pinky war so schlau gewesen, um dreimal hinter Onkel Caspar zu stehen, während der Mann das Schloss einstellte. Und während
er ihn dabei beobachtet hatte, hatte er eine Menge Fragen über

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