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Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Titel: Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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konnte. Schließlich hörte er, wie irgendein Typ von oben brüllte: »Statusbericht!«
    »Eine Zielperson getroffen, hier unten. Das jüngere Kind erwischt«, brüllte der braunhaarige Mann die Treppe hinauf.
    Pinky dämmerte, dass sie glaubten, Jenny sei er. Als sie dann wieder die Treppe hinaufstampften, wusste er, dass sie nicht länger nach ihm Ausschau halten würden, weil Jenny tot auf dem Boden lag, dort drüben. Erst jetzt kam ein leises Wimmern über seine Lippen, aber niemand kehrte zurück.
    Zu verängstigt, um aus dem Koffer zu klettern und darüber tief beschämt, weinte sich Pinky in den Schlaf. Und dort fand ihn Onkel Caspar vier Stunden später, als er von der Arbeit nach Hause kam.
     
    »Du großer Gott! Pinky!« Caspar Andreotti starrte voll ungläubigen Entsetzens auf den Fünfjährigen, der in seiner Dokumententruhe schlief. Sie enthielt ausschließlich alte Sachen, Papier oder Textilien, und war daher von relativ geringer Bedeutung. Aber vieles davon bezog sich auf die generationenlange Tätigkeit seiner Familie in der Bane-Sidhe-Organisation und hatte daher hohen sentimentalen Wert. Der Uringestank, den Umständen nach nicht sonderlich bemerkenswert, machte ihm klar, dass alles, was er dort aufbewahrte, restauriert werden musste. Aber er verdrängte den Gedanken gleich wieder, irritiert darüber, dass einem unter so schrecklichen Umständen immer solche Belanglosigkeiten in den Sinn kamen.

    Und »schreckliche Umstände« waren es, wenn man nach Hause kam und das ganze Haus bildlich gesprochen eine einzige Blutlache war und dazu noch jemand mit schwarzer Farbe ein paar geballte Fäuste an seine Wohnzimmerwand gemalt hatte. Die Leute, die die ganze Daseinsberechtigung seines Safe House darstellten – fast hätte er über diesen paradoxen Begriff gelacht -, sie alle lagen in den Pfützen ihres eigenen Blutes auf dem Boden. Dass jemand das Rachesymbol der Mafia benutzt hatte, war eine Ironie, die in die Irre führen sollte. Die Darhel-Kollaborateure benutzten die Legenden seiner eigenen Vorfahren, um ihre Botschaft für alle sichtbar zu verstecken. In einem Vorort von Chicago würde die Andeutung, dass er und die Mörder in Verbindung mit einem so altmodischen organisierten Verbrechen standen, die Garantie dafür bieten, dass die Polizei den Vorfall nur höchst oberflächlich untersuchen mochte. Das war zwar gut für alle Beteiligten – nämlich die Polizei außen vor zu lassen -, aber er hätte sich am liebsten übergeben. Als ob nicht schon die Leichen zählten.
    Doch jetzt, Wunder über Wunder, hatte der Jüngste seiner Schützlinge irgendwie überlebt. Die nächste Frage war: Wer war das andere Kind im Haus? Er schüttelte den Kopf und hob den Jungen aus der Truhe. Der Kleine erwachte, zuckte zusammen und wimmerte kläglich: »Mommy …«
    »Schsch. Pinky, ich weiß, aber du musst noch eine Weile ganz ruhig sein. Du kannst doch ruhig sein, oder?« Im gleichen Augenblick ärgerte er sich über sich selbst – wie man nur etwas so Dummes sagen konnte. Natürlich wusste der Junge, wie man ruhig war – schließlich lebte er noch. Nun ja, wahrscheinlich war das seiner Angst zuzuschreiben, aber trotzdem war von entscheidender Wichtigkeit, dass er jetzt ruhig blieb. Er zog ein PDA aus der Tasche. »Rafael«, sprach er in das Gerät: »Sendung, Lissabon, Berlin, Caracas, Taipeh, Bristol, Paris.«
    Die Codewörter hatten keinerlei symbolische Bedeutung und wechselten regelmäßig. Sie gehörten zu einem Menü
einfacher Codewörter, die bei irgendwelchen Übungen nie benutzt wurden. Diese spezielle Folge von Wörtern bedeutete »Sicherheit kompromittiert, Todesfälle, Feind nicht in Kontakt, beobachtet aber vermutlich noch, Überlebende, aber keine Verletzten, nachrichtendienstliche Erkenntnisse, erbitte sofortige Evakuierung mit maximalem Ausweichmanöver.« Nun, der letzte Code mochte vielleicht gewisse symbolische Bedeutung haben, das musste er einräumen. Aber es gab Fälle, da war es richtig, die sofortige Flucht anzutreten, und dies hier war einer dieser Fälle. Dann fragte er sich, ob der tödliche Fehler vielleicht von ihm selbst gemacht worden war.
    »Du bist auch ein Spion«, flüsterte das Kind, fast als ob er damit hätte rechnen müssen. Caspar registrierte ohne viel nachzudenken, dass der Junge wesentlich aufgeweckter war, als es den Anschein hatte. Dann korrigierte er sich: als er zeigen wollte . Er selbst hatte offenbar eine ganze Menge nicht beachtet.
    Er nickte, als das PDA die

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