Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Titel: Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
Der Reinigungstrupp trifft ein, während wir wegfahren, er kommt auf unserer Fluchtroute.« Er wies auf seinen Bruder. »Die werden reinhören, für den Fall, dass wir Unterstützung brauchen. Ja, sie sind in Gefahr. Das ist eine Widerstandsorganisation. Im Extremfall sind wir ersetzbarer, als die DAG das war. Wir verlieren ungern Leute, wir können uns das nicht leisten, aber Verluste schaden weniger, als entdeckt zu werden.« Diesen Leuten machte es gar nichts aus, bei einem Profieinsatz in Gefahr zu kommen. Sie hatten das immer wieder gemacht und würden es auch weiterhin tun. Aber sie waren auch Profis genug, keine unnötigen Risiken einzugehen.
     
    »Tramp« Michaels, der seinen Spitznamen einem Vorfall in einem burmesischen Bordell verdankte, an den er sich nicht so gern erinnerte, war von ihrem Teamführer nicht gerade begeistert. Ein zusammengewürfeltes Team aus Typen, die bisher nie zusammengearbeitet hatten, nicht einmal in derselben Organisation, keine Ausbildung und das in einem Live-Einsatz – das war das sichere Rezept für eine kleine Katastrophe. Ja, es war schlimm genug, aber selbst für einen Runderneuerten sah dieser Typ wie ein Halbwüchsiger aus. Als wäre er kaum vierzehn. Und jetzt trug er einen billigen Zivilanzug, wie ein Missionar, und schleppte das Buch Mormon mit sich rum. Wenigstens bedeutete das, etwas zu tun zu haben, aber dafür war er nicht ausgebildet. Das machte es nicht gerade leichter, die gewaltige Wut zu unterdrücken, die er empfand. Mit toten Zivilisten konnte er umgehen.
Tote Angehörige von Teamkollegen – es juckte ihn förmlich, die Burschen zu erledigen, die das getan hatten, und das war schlecht. Die Zielidentifizierung konnte einen langsamer machen, und dies konnte dazu führen, dass man selbst oder die Teamkollegen ins Gras bissen. Und was war mit dem Kind, das sie da rausholen sollten? Das würde ein ganz ernstes Problem bedeuten. Es juckte ihn wirklich , diese Schweine zu erledigen.
    Er hatte natürlich den Umgebungsplan auswendig gelernt. Ebenso wie Kerry, der hinter ihm war. »Alles okay, Mann?«, fragte er.
    »Allzeit bereit«, bestätigte sein Kumpel. Seine linke Hand war so zur Faust geballt, dass die Knöchel weiß hervortraten und der Daumen den Zeigefinger herunterdrückte. Seiner Stimme war die aufgestaute Wut anzumerken.
    »Du auch, hä? Auf geht’s, Kumpel, auf geht’s.« Michaels fiel es immer leichter, anderen zuzureden.
    »Roger.«
    Und jetzt würde das Feuer, das in ihnen brannte, zu Eis werden, zu einem Eis, das für einen sauberen Einsatz sorgte und dafür, dass er gut erledigt wurde. Diese Vertrautheit erzeugte ein gutes Gefühl. Zuerst das Kind rausholen. Und dann den Safe-House-Typen, der wahrscheinlich Mist gebaut und zugelassen hatte, dass alles dies passierte. Und dann diese anderen Scheißkerle finden und ihre Atmungsprobleme korrigieren.
    Doch all diese Gedanken hielten ihn nicht davon ab, jedes Detail ihrer Umgebung zu registrieren, während sie sich ihrem Ziel näherten. Wie immer bei einem Einsatz waren diese Details übernatürlich klar und deutlich, und die Zeit lief ganz langsam ab, während seine Gedanken in diesen Augenblicken Meilen zurücklegten. Er war zur Maschine geworden, und da war das Haus.
    »Mormonen«, sagte Kerry.
    »Wir brauchen nicht so zu reden wie die, Mann, bloß so aussehen und so gehen.« Tramp hielt am Randstein an und parkte.
    Unter anderen Umständen wäre es interessant gewesen, nahe ans Haus heranzukommen, da das ja zu den Notwendigkeiten ihres Einsatzes gehörte. Und ein interessantes Problem wäre es auch gewesen. Aber im Augenblick kam es nur auf das Jetzt an. Unter dem Vorwand, ein paar Worte miteinander zu wechseln – so wie es aussah, irgendwelchen Missionarskram -, sahen er und Ketch sich nach allen Seiten um, als sie ausgestiegen waren. Er konnte Schmidt ganz am Ende der Straße auf seinem Roller erkennen. Zeit weiterzumachen.
    Als die beiden Männer dann auf die Tür zugingen, taten sie dies trotz der Rolle, die sie spielten, mit der geschmeidigen Koordination von Wölfen aus demselben Rudel, Wölfen auf der Jagd.
    Tramp stellte erfreut fest, dass es einen Türklopfer gab. Er tat so, als würde er den Klingelknopf drücken, und stand dann mit seinem Kumpel da, und zwar in der, wie er hoffte, engelhaften Haltung von Männern Gottes im Einsatz. Was sie ja auch waren, nicht nur in dem Sinne, den sie vortäuschten. Schließlich hatte Gott doch auch etwas mit Wut und Rache an Kotzbrocken zu tun, oder

Weitere Kostenlose Bücher