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Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan

Titel: Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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hinweg mit bestimmten Gruppierungen in bestimmten Organisationen Beziehungen aufrechterhielten – etwa in einer Untergruppe im Jesuitenorden. Im Gegensatz zu den meisten langjährigen Verschwörungstheorien waren die Generationen von Bane-Sidhe-Schläfern nur selten Freimaurer gewesen.
     
    Der Raum, in dem sie sich befanden, eignete sich nicht gerade ideal dafür, ein Kind zu verhören, überlegte Schmidt. Es war einer der üblichen langweiligen, fensterlosen Galplast-Räume mit grünen Wänden, vier zerbeulten kaugummifarbenen Klappstühlen und sonst nicht viel. Einer für ihn, einer für Saunders, einer für Pinky Maise und einer für die Psychologin, die dafür sorgen sollte, dass sich ein Kind, das gerade seine Mutter und seinen Bruder verloren hatte, »wohl« fühlte. George räumte zwar ein, dass das hübsche junge Ding – genauer gesagt das hübsche verjüngte Ding – jederzeit dafür sorgen könnte, dass er sich wohler fühlte, bezweifelte aber, dass Anne Veldtman viel für das Kind ausrichten würde.
    Dieser Eindruck bestätigte sich, als der Junge sie ansah und höflich sagte: »Ma’am, Sie waren wirklich sehr nett und alles das, aber wäre es Ihnen recht, wenn ich selbst mit diesen Männern rede?« Der Fünfjährige wirkte ausgesprochen altklug, und das wäre unter anderen Umständen vielleicht sogar nett gewesen.
    George erinnerte sich an das Gespräch mit Caspar Andreotti, der angedeutet hatte, dass dieser Junge alles andere als
nett war und es nicht nur übel nehmen würde, wenn man ihn wie den kleinen Jungen behandelte, der er schließlich war, sondern vermutlich sogar seine Intelligenz hinter einer kindlichen Fassade versteckte, falls man ihn so behandelte. Und das würde zur Folge haben, dass sie einige wichtige Dinge nicht erfuhren.
    Veldtman setzte dazu an zu widersprechen, ging aber stumm hinaus, als Saunders mit einer ruckartigen Kopfbewegung auf die Tür deutete. Das war das Gute an einer disziplinierten Organisation. Man hatte es da nur ganz selten mit Leuten zu tun, deren Gefühle sie davon abhielten, Befehle zu befolgen. Schwierig ja, aber nie von Gefühlen gesteuert. Saunders hatte hier das Sagen. George war nur als eine Art Aufpasser dabei, um sicherzustellen, dass nichts übersehen wurde, was von operativem Wert war.
    Nachdem die Frau gegangen war, wandte sich Pinkys intensiver Blick George zu. »Sie sind einer von den Leuten, die uns rausgeholt haben? Danke«, sagte er. »Sie sehen wie ein Teenager aus, sind aber keiner.«
    Was er damit in Wirklichkeit sagte, war so subtil wie ein Vorschlaghammer. Der Maise-Junge machte auf diese Weise klar, dass er auch nicht das Kind war, als das er zunächst erschien. George wusste das zwar nicht, sah aber zu Saunders hinüber und zuckte leicht mit den Achseln. Auch die beschränkte Erfahrung, die er mit Kindern hatte, sagte ihm, dass sie besser auf Erwachsene reagierten, die sie nicht herablassend behandelten.
    »Sehr gern«, sagte er.
    »Okay, Maise.« Saunders verstand sich recht gut darauf, jemanden zu befragen und eröffnete das Gespräch, indem er das Kind wie einen Erwachsenen in der militärischen Hierarchie ansprach. »Andreotti hat gesagt, dass viel mehr hinter dir steckt, als man auf den ersten Blick sieht, also werde ich dich so wie jeden anderen von uns behandeln. Ist dir das recht?«
    »Yeah«, nickte Pinky.

    »Okay, dann erzähl mir, was heute passiert ist, angefangen damit, wie du aufgestanden bist, bis zu dem Zeitpunkt, als das Team gekommen ist und dich rausgeholt hat. Versuche nichts auszulassen, aber mach dir deswegen auch nicht zu viele Gedanken. Ich werde nachher noch eine Menge Fragen stellen, um alle Details aus dir rauszukriegen. Klar? Los.« Saunders wies auf das Kind – Maise, korrigierte sich George – und bedeutete ihm anzufangen.
    »Wenigstens fünf Angreifer«, sagte Pinky und blickte wie in weite Ferne. Seine Augen wanderten hin und her, als würde er den ganzen Vorgang noch einmal vor sich ablaufen lassen. »Keller vier. Drei Männer, eine Frau. Waffen: Neun Millimeter Halbautomatik. Schalldämpfer …«
    Es war alles schrecklich für ein Kind. Aber langsam wurde George bewusst, dass sie überhaupt nicht mit einem Kind zu tun hatten. Pinky war eher so etwas wie ein Vierzigjähriger, der im Körper eines Fünfjährigen steckte. Jemand mit einem verblüffenden Erinnerungsvermögen für Einzelheiten, was die Mörder betraf, und das ging so weit, dass Maise ihnen versicherte, er würde die Stimmen wiedererkennen,

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