Invasion - Die Ehre des Clans - Ringo, J: Invasion - Die Ehre des Clans - Honor of the Clan
und würde das immer bleiben: Iron Mike von der 555 th – Papa O’Neals Sohn, der immer noch kämpfte und unter den Darhel als Herren und Meister von Fleet Strike auf einer Welt nach der anderen Posleen tötete. Die größte Tragödie, die der Krieg nach Sundays Meinung mit sich gebracht hatte, war die eiskalte militärische Notwendigkeit, dass Mike dies nicht erfahren durfte: seine Tochter, sein Vater, seine Enkelkinder und die Legion von Geschwistern, Nichten und Neffen und noch mehr hatten überlebt und kämpften jetzt alle zusammen ehrenvoll in der Schlacht um die Zukunft der Menschheit.
Sein psychiatrischer Betreuer nannte das »Transferenz«. Da Iron Mike für ihn in höherem Maße die Vaterrolle spielte, als sein eigener Vater das getan hatte, war jetzt nichts mehr dagegen einzuwenden, wenn man einfach dasaß und sich ein Footballspiel ansah.
Ohio State gegen Wisconsin würde ein verdammt interessantes Spiel sein. Football war zwar nicht gerade sein Lieblingssport, bei Weitem nicht, aber der schwache Trostpreis dafür, dass die Erde wieder von Fernsehsatelliten umkreist wurde, bestand darin, dass man sich Weihnachten wenigstens Spiele ansehen konnte. Die Auswahl war immer noch ziemlich beschränkt, und es gab auch nicht schrecklich viele Teams, dafür war jetzt alles in Holo. Aber davon abgesehen war Football immer noch Football, und auch die Super Bowl hatte ihren Reiz nicht verloren. Und Sitcoms waren bedauerlicherweise immer noch Sitcoms.
Im Übrigen hatte Milwaukee die völlige Vernichtung der Konkurrenz genutzt und braute immer noch das beste Bier auf der ganzen Welt. Die Nachfrage nach Spitzenprodukten hatte die Qualität allerdings verbessert. Es gab heute Biersorten, die wesentlich besser waren als das, was früher angeboten wurde – die Einwanderung talentierter deutscher Braumeisterinnen, die zu Anfang des Posleen-Krieges ihre Rezepte, Hefepräparate und alles das mitgebracht hatten, hatte für Milwaukee Wunder gewirkt.
Mueller lachte über irgendetwas in seiner Sitcom und sah ihn und Mosovich gleich darauf leicht verschämt an.
»Was? Es war eben komisch«, sagte er. »Die einzig witzige Formulierung in dem verdammten Ding, aber es war komisch.«
»Yeah, schon gut.« Ein leichtes Lächeln spielte um Mosovich’ Mundwinkel. »Der Trottel brauchte sie ja bloß zu fragen, ob sie ihn betrüge. Die meisten Frauen können ja nicht lügen, auch wenn das immer behauptet wird.« Er schmunzelte. »Nicht wenn man sie richtig fragt.«
»Du würdest wohl bei deiner Freundin Verhörtechniken einsetzen?« Tommy griff sich mit der Hand ans Herz. »Jetzt bin ich ernsthaft schockiert!« Er öffnete seine Bierdose und drückte den Kühlknopf an der nächsten, ehe er überlegte.
»Bei Cally solltest du das aber lieber nicht versuchen«, warnte er. »Die macht dich fertig.«
»Ja, wir sind eben seit Jahrzehnten alle im Spiel, hab schon kapiert«, sagte Jake. »Wir sind die Borg. Widerstand ist zwecklos. Du bist assimiliert.«
Als die Werbung einsetzte, eilte Tommy in die Küche, um Salzgebäck zu holen und Popcorn in die Mikrowelle zu stellen. Papier wurde heutzutage fast nur noch dazu verwendet, um in Indiana Popcorn für den Schwarzmarkt zu verpacken. Das war billiger als das legale Zeug, aber immer noch so teuer, dass die meisten Leute ihres auf die alte Methode zubereiteten. Wendys Hobby hatte dazu geführt, dass Popcorn eine der wenigen Extravaganzen war, die sie sich leisten konnten, ohne andere Leute mit der Nase darauf zu stoßen, wie gut es ihnen ging. Darauf achteten sie beide mit großem Nachdruck, allein schon, weil das »zusätzliche« Geld dazu führte, dass sie öfter aus den Familien um Hilfe angegangen wurden. Mit einer ganzen Insel voll Familie? Nein, danke.
Sie hatte auch die Zutaten für Truthahn- und Schinkensandwiches bereitgestellt, aber dafür war es zu früh.
Die Sitcom nach dem Commercial und vor dem Spiel war traditionell die Zeit für das gemütliche Beisammensein. Das war der Hauptgrund, dass insbesondere diese beiden Typen heute gekommen waren. Eigentlich sollte er ja vielleicht auf den Abstand zwischen Offizieren und gewöhnlichen Soldaten achten, aber im Augenblick kam es eher darauf an, in seinem neuen Kommando ein Gefühl für Zusammengehörigkeit zu entwickeln. Außerdem achtete er darauf, dass die Handvoll Schiffe, seine »Marine« und seine Logistik, der »Tross«, von der DAG getrennt blieben. Eine saubere Kommandokette und klare Trennungslinien zwischen den
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