Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter
schmolzen. Der Schmerz der Blendung dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde. Das abgereicherte Uran begann zu brennen und erhöhte die Innentemperatur des Abteils bis zu einem Punkt, wo das Fleisch des Posleennormalen ebenso wie seine Knochen in Asche verwandelt wurde. Und das ging so schnell, dass es zwischen der Blendung und der Einäscherung nicht einmal Zeit zum Schreien hatte.
So zäh die Außenwand war, so dünn war die der inneren Abteilungen, diente sie doch nur dazu, bei einem Riss in der Außenhaut die Luft zurückzuhalten. Deshalb bahnte sich das Projektil, das jetzt weniger stabil war und dessen beide Stäbe wie wild brannten, seinen Weg durch die inneren Sektionen, als wären sie überhaupt nicht vorhanden. Weitere Posleen
fielen ihm zum Opfer, einige der Hitze, andere dem dicken Rauch und dem Uranstaub, der nicht nur heiß genug war, um Lungen zu verbrennen, sondern zugleich auch toxisch. Wieder andere wurden zu Brei zerdrückt. Auch Maschinen und Gerät wurden zerquetscht und zerbrochen, wenn sie sich auf dem Weg des Wuchtgeschosses befanden. Und die in den Abteilen hin und her fliegenden Trümmerteile, sowohl der Maschinen wie auch der Wände, steigerten das Blutbad im Inneren des Schiffs, indem sie jeden Posleen zerfetzten, der das Pech hatte, ihnen im Wege zu sein.
Damit war aber das Werk der Wuchtgeschosse noch nicht getan. Nachdem sie sich ihren Weg quer durch das Schiffsinnere gebrannt hatten, trafen sie die gegenüberliegende Schiffshülle. An dem Punkt fehlte ihnen sowohl die Orientierung wie auch Masse und Energie, um sich durchzubohren. Stattdessen prallten sie immer noch brennend ab und traten den Weg zurück an und wiederholten das bereits beim ersten Mal angerichtete Massaker.
Niemand wusste oder würde je wissen, wie oft die Wuchtgeschosse durch das Schiff hin und her prallten. Als der K-Dek an der Spitze des Posleen-Geschwaders schließlich abkippte und ins Meer zu stürzen begann, musste eines der Geschosse die Antimateriesicherung durchbrochen haben, worauf der K-Dek in einem gewaltigen Blitz verschwand, den man sogar noch im entfernten Panama City sehen konnte.
Viele der auf Tenar reitenden Posleen verloren in der Schockwelle jener Explosionen die Kontrolle über ihre Schlitten. Einige wurden mit tödlicher Geschwindigkeit ins Meer geschleudert, andere wurden von ihren Schlitten gerissen und flogen in die düstere Tiefe. Um sich schlagend und tretend im Versuch, im Zeitraum eines Augenblicks zu lernen, was ihnen weder Millionen Jahre der Evolution noch sorgfältige genetische Manipulation beigebracht hatten – nämlich schwimmen -, sackten die Posleen ab wie Steine. Wieder andere, die sich näher bei dem explodierenden Lander befunden hatten, waren durch die Hitze getötet worden. Für weiter
entfernte Posleen reichte die Explosion immer noch aus, um sie zu blenden, sei es temporär oder dauernd.
Daisy fegte gnadenlos das Feuer ihrer Tripeltürme über die Tenarreiter, die die Zerstörung des ersten K-Dek überlebt hatten. Die Schrapnellgranaten explodierten gewöhnlich innerhalb weniger Mikrosekunden voneinander und weniger als einen Kilometer von einem Lander entfernt. Die drei Granaten einer typischen Salve zerplatzten in zornigen schwarzen Rauchwolken und setzten dabei jeweils annähernd zweieinhalbtausend etwa fünfzig Gramm schwere Eisenkugeln frei. Diese siebeneinhalbtausend Kugeln flogen alle mit der ursprünglichen Geschwindigkeit der Granate und etwas zusätzlicher Energie von ihrer Sprengladung weiter. Es gab kaum einen Posleen, der in einer solch dichten Wolke dahinpfeifender tödlicher Ladung nicht mitsamt seinem Tenar in Stücke gerissen wurde.
Während die Dreiertürme feuerten und schwenkten, feuerten und schwenkten und die ungepanzerten Tenar vom Himmel fegten, richtete Daisy ihre Lander-Abwehrgeschütze paarweise auf die dahinter folgenden K- und G-Deks. Keiner davon explodierte auf nur annähernd so spektakuläre Weise wie der erste. Trotzdem feuerte sie mit einer Schussgeschwindigkeit von achtundvierzig Granaten pro Minute weiter, bis jedes einzelne so aufs Korn genommene Schiff entweder abdrehte und die Flucht ergriff oder ins Meer stürzte.
Die andere Gruppe, die, die ausgeschwärmt war, um die nur undeutlich markierte CA-139 zu suchen, ergriff ebenfalls die Flucht und schlug den Kurs nach Hause ein.
USS Texas
Graybeal, das Gesicht kreidebleich, dachte besorgt: Diese Flottille war so aufgestellt, dass sie als Team kämpfen konnte. Wer hat damit
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