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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Und so bereiteten er und Guanamarioch sich dort an dem bemoosten Flussufer eine recht ordentliche Mahlzeit aus rohem Fisch, Zuckerrohr und ein paar Mangos.
    Guanamarioch war überzeugt, dass Ziramoth ein gutes Stück intelligenter als er war. Die Narben, das fehlende Auge
und der fehlende Arm deuteten an, dass der Kenstain vielleicht auch tapferer war – nicht, dass Guanamarioch sich selbst für sonderlich tapfer hielt.
    Die meisten Gottkönige hätten es für unter ihrer Würde gehalten, die Frage auch nur zu stellen. Die meisten waren in der Tat einfach außer Stande, die Existenz jener zur Kenntnis zu nehmen, die sich vom Pfad abgewandt hatten. Sie hätten höchstens vor ihnen ausgespuckt.
    Aber Guanamarioch musste es einfach wissen: »Was hat dich dazu veranlasst, dich vom Pfad abzuwenden, Zira?«
    Der Kenstain, der gerade dabei war, einen Fisch zu filettieren, hielt mitten in der Bewegung inne und lag einen Augenblick lang stocksteif da und überlegte, wie er seine Antwort formulieren sollte.
    »Das ist lange her … sechs … nein, sieben Orna’adars hat es seitdem gegeben«, antwortete Ziramoth langsam und fragte dann selbst: »Du weißt doch, dass wir einstmals ein größerer Clan waren, als wir das heute sind?«
    Guanamarioch nickte. »Ja, das habe ich auf dem Weg hierher in den Schriftrollen gelesen.«
    »Die Schriftrollen berichten nicht die ganze Geschichte, junger Lordling. Ich habe sie auch gelesen. Sie sagen nicht, wie es dazu kam, dass wir in eine so schlimme Lage gerieten .«
    »Ist das … verbotenes Wissen, Zira?«
    Der Kenstain lachte laut, ein Posleenlachen, bei dem seine Zunge heraushing und die Fänge freigelegt wurden. »Um es zu verbieten, müssten sie es zuerst irgendwo zugeben. Und bis jetzt hat es noch keiner zugegeben.«
    »Sag es mir, Zira.«
    Ein paar Herzschläge lang schienen die Augen des Kenstain in weite Ferne zu blicken, so als gäbe er sich alle Mühe, sich an etwas lange Vergessenes zu erinnern. Dann musterte er den Gottkönig scharf, als wolle er sich darüber klar werden, ob das Wissen, das er vermitteln musste, dem Jungen schaden würde. Er musste wohl zu dem Entschluss gelangt
sein, dass Wissen nicht schaden kann oder, wenn doch, dann jedenfalls nicht mehr als Unwissenheit.
    Und so begann Ziramoth: »Wir waren einstmals groß, gehörten zu den größten Clans des Volkes. Unsere Tenar füllten den Himmel. Das Schlagen der Füße unserer Normalen auf der Erde war wie Donner. Die Heerschar füllte das Auge wie die endlose See.
    Doch dann machten wir einen Fehler …«

18
    »Es gibt keine schlechten Regimenter, nur schlechte Offiziere.«
    Feldmarschall Viscount William Slim

Remedios, Chiriqui, Republik Panama
    Suarez war nicht verwirrt, er war wütend. Zugegeben, die Befehle, die vom Hauptquartier Cortez’ kamen, waren verwirrend. »Gehen Sie hierhin … nein, warten Sie … nein, gehen Sie dorthin … nein, kommen Sie zurück … nein, rücken Sie vor … setzen Sie ein Bataillon zur Sicherung von X ein … nein, nein, konzentrieren Sie sich darauf, Y anzugreifen.« Aber Suarez verwirrte das nicht etwa, er verstand völlig.
    Dieser Schwachkopf hat einfach solchen Schiss, dass er keinen klaren Gedanken mehr fassen kann.
    Im Augenblick war Suarez’ Regiment etwa zur Hälfte über den Nordteil der Provinz Herrera und den Westteil von Veraguas verstreut. Mit dem Großteil seiner Einheiten hatte er Funkkontakt, die meiste Zeit wenigstens, aber die Verbindung war bestenfalls alles andere als verlässlich. Manchmal waren ganze Bataillone minuten-, ja stundenlang nicht zu erreichen. Selbst in einem Gelände, das den Funkverkehr auf ganz natürliche Weise behinderte, hielt Suarez das für einigermaßen verdächtig.
    Als Führungsregiment der Division lag die operative Kontrolle über die Kompanie der beigeordneten Yankee-GKAs bei Suarez, oder sollte wenigstens bei ihm liegen. Bedauerlicherweise
behinderte Cortez die Gringos noch mehr, als er das bei Suarez’ eigenen Einheiten tat, oder versuchte das zumindest. Zum Glück hatten die Gringos, so wie Suarez selbst auch, sehr schnell gelernt, den größten Teil dessen, was der Divisionskommandeur zu sagen hatte, schlicht und einfach zu ignorieren.
    Und was noch erfreulicher war: Der Kommandeur der GKA, der Gringocaptain namens Connors, verstand sich sehr gut mit Suarez. Es war ein Einvernehmen zweier Soldaten von höchst unterschiedlichen Rangstufen, die sich beide ihrem Beruf verpflichtet fühlten und deren weitere Gemeinsamkeit

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