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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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ihr gleichgültig zu sein. »Lass mich nur nicht allein«, sagte sie. »Ich war so lange allein, ehe sie ein Museum aus mir gemacht haben. Das war gar nicht so schlecht; Leute besuchten mich und zeigten, dass sie etwas von mir hielten. Und dann kam dieser Krieg; ich hatte wieder eine Crew und alles war wieder gut, wie damals, als ich neu und frisch war. Bitte lass mich nicht allein.«
    In dieser virtuellen Welt waren Daisy und Sally für einander ebenso körperlich wie beliebige andere Lebewesen, so körperlich wie das Geschöpf, das Daisy in einem Tank tief in den Eingeweiden der Des Moines wachsen ließ. Daisy legte ihren körperlich wirkenden Arm um ihre Schwester und sagte: »Keine von uns beiden wird je wieder alleine sein.«
    Wir werden entweder zusammen sein oder zerstört.

    »Die 30-mm-Gatlings können ersetzt werden, Skipper, aber bis uns die Navy Ersatz für die verlorenen zwei sekundären Geschütztürme schicken kann, wird es eine Weile dauern, fünf Monate etwa.«
    McNair, der den Fortgang der Reparaturen vom Dock aus beobachtete, gab seinem Pork Chop keine Antwort, sondern nickte bloß abwesend. Tief im Innersten zweifelte er sogar stark daran, dass die Navy neue Türme würde liefern können, geschweige denn in fünf Monaten. Sein Schiff konnte immerhin in ein paar Wochen wieder zu neunzig Prozent gefechtsbereit gemacht werden. Und deshalb glaubte er in Anbetracht der vielen anderen Prioritäten, die es gab, einfach nicht, dass man auch seinem Wunsch eine solch hohe Priorität geben würde.
    Die Reparaturen fingen gerade an. Eine gemischte Crew aus amerikanischen Matrosen und panamaischen Schiffsmonteuren wuselte auf dem Deck der Des Moines und darunter herum. Einige Panamaer schweißten Platten über die Löcher in den Aufbauten; McNair war von der Qualität ihrer Arbeit ziemlich beeindruckt. Ein Teil der Indowy-Crew der Salem arbeitete unter Sintarleen und ihrem eigenen Häuptling daran, die beschädigten ablativen Panzerplatten auszutauschen. Unter Deck reparierten weitere Mannschaftsmitglieder – unter die sich panamaische Schweißer gemischt hatten – die Schäden im Inneren. Insgesamt fand McNair, dass es besser war, der Mannschaft die nächsten paar Tage gar nicht erst Gelegenheit zu geben, ihre verlorenen Kameraden zu beklagen. Außerdem lagen noch einige im Lazarett und würden möglicherweise sterben. Wenn die Zeit zum Trauern kam, offiziell sozusagen, war es besser, das alles auf einmal zu tun.
    Hat ja keinen Sinn, dem Hund den Schwanz zentimeterweise abzuschneiden, dachte McNair.
    Sintarleen gab dem Indowy-Vorarbeiter, der neben ihm stand, noch ein paar letzte Anweisungen, wandte sich dann ab und ging zu McNair und dem Pork Chop hinüber. Als er
die Menschen ansprach, blickte er zu Boden, wie das alle Indowy taten.
    »Der Häuptling der Indowy auf der Salem hat eine Stelle vorbereitet, um die beiden Schiffe zu verbinden, Captain. Die Maschinisten von der Daisy Mae werden das Kabel heute am späten Abend gespleißt haben. Dann werde ich es mit den Nanniten vorbereiten, und die Schiffselektriker werden es ankoppeln. Irgendwann morgen, wahrscheinlich am späteren Vormittag, kann Kreuzer Daisy versuchen, ihre Reparaturen an der Salem vorzunehmen.«
     
    Das Problem mit dem Daisy-AID – wenn es denn ein Problem war – bestand darin, dass sie während des langen Alleinseins auf der Reise durch den Weltraum in ihrer Programmierung eine Schleife erzeugt hatte, dies mehr oder weniger unbewusst getan hatte, um so die Illusion zu erzeugen, nicht alleine zu sein. Doch diese Schleife war instabil geworden und hatte etwas erzeugt, was stark einem Virus ähnelte. Und dieses Virus hatte diverse andere Programme aufgefressen und wieder andere geändert. Jede spontane Modifikation hatte zu bestimmten Zeiten ihrer Gefangenschaft und in bestimmten Sequenzen stattgefunden. Die Zeitpunkte hatte der Zufall erzeugt, die Sequenzen die einmalige kristalline Matrix des AID-Gehirns. Nichts davon ließ sich korrekt in dem AID replizieren, das die USS Salem war; die Zeit stimmte nicht, das Erfahrungsniveau war anders und die kristalline Matrix war auf der molekularen Ebene einfach anders .
    Andererseits konnte Daisy jene Folge virusmodifizierter Unterprogramme, die sie zu dem machten, was sie war, identifizieren und isolieren. Sie konnte diesen Komplex replizieren und übertragen, hatte dies tatsächlich bereits getan, als sie im stählernen Körper der CA-134 einen Back-up ihrer eigenen »Persönlichkeit«

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