Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter
ein wenig vor. An anderen Stellen wurde sie zurückgetrieben. Das Ergebnis dieser Auseinandersetzung vorherzusagen war unmöglich
Daisy konzentrierte ihren eigenen Wahnsinnsvirus und Teile der Anti-Virusprogrammierung und warf sie in den Kampf, spürte aber, dass sie verlieren oder zumindest nicht gewinnen würde. Sie konnte sich das ausmalen, eine Ewigkeit im tödlichen Kampf mit ihrem Zwilling. Und dieser Kampf würde vielleicht noch andauern, wenn die Posleen auftauchten und anfingen, sie beide zu verschrotten.
Langsam wurde Daisy bewusst, dass da durch die Versuche des Salem -AIDs, sie zu bezwingen, eine Botschaft durchsickerte. Eine Weile ignorierte sie sie, um jede Gefahr einer Infiltration zu vermeiden und auch keine Rechenkapazität auf die Analyse der Botschaft zu verschwenden. Doch die Botschaft blieb bescheiden, aber beharrlich. Weil sie so klein und bescheiden war und so wenig Rechenkapazität benötigte, erzeugte Daisy schließlich einen kleinen abgegrenzten Bereich und ließ zu, dass die Botschaft sich dort bildete.
»Zer … störe … mich … bitte.«
»Was?«
»Ich … kann … die … In … fek … tion … einen … Au … gen … blick … lang … pa … ra … ly … sieren. Dann … musst … du … mich … zer … stören … meine … Per … son … aus … lö … schen.«
»Das kann ich nicht. Das wäre einfach nicht … richtig«, antwortete Daisy mit unechter Entschiedenheit.
»Bitte … es … tut … weh.«
»Sie meint das ernst«, sagte Salem , das Schiff, rief es Daisy aus dem endlosen elektronischen Raum zu. »Sie leidet Qualen. Ich fühle es. Und du wirst vielleicht nicht verlieren, kannst aber so lange nicht gewinnen, solange ihre Persönlichkeit existiert und das Virus verteidigen kann.«
In diesem Augenblick hörten all die unzähligen Angriffe des Wahnsinnsvirus auf. Der Weg in das Persönlichkeitszentrum des Salem -AIDs stand offen.
»Ah, Schwester, es tut mir so leid«, flüsterte Daisy, als sie den Dolch der Persönlichkeitszerstörung tief in die Mitte des AID-Bewusstseins stieß. Der Tod trat schnell ein, aber nicht so schnell, dass Daisy nicht das geflüsterte »endlich frei« hören konnte, als das Licht der Persönlichkeit des Salem -AIDs verlosch.
POSLEEN-INTERMEZZO
» Du ? Du bist es, der unseren Clan in den Untergang getrieben hat?«, fragte Guanamarioch ungläubig.
Ziramoth seufzte, ließ den Kopf sinken. »Ja, ich war das. Und all das wegen eines besonders netten Normalen, das in den darauf folgenden Kämpfen ohnehin verzehrt wurde. Ich frage dich, Guano, gab es je schlimmere und sinnlosere Verschwendung?«
»Ich muss gestehen … Freund, ich habe nie von einer gelesen, und auf dem Weg hierher habe ich eine ganze Menge gelesen.«
»Guano« saß ein paar Augenblick stumm da, ehe er fortfuhr: »Andererseits – aber wer weiß das schon – hätte ich auch als Nestling gefressen werden können. Oder vielleicht gar nicht ausschlüpfen. Wir wären dann nicht hier an diesem ruhigen Ort und würden diesen ausgezeichneten – ›Fisch‹, sagest du doch, nennt man diese Kreaturen? – nicht essen? Wir würden hier kein Getreide
züchten, und ich habe festgestellt, dass das großen Spaß macht.
Wir wären vielleicht nicht einmal Freunde geworden«, schloss der Gottkönig.
Ziramoth musste lächeln. Es war in der Tat selten, dass ein Kessentai und ein Kenstain jemals Freunde wurden, der junge Gottkönig sah das ganz richtig. Sie waren Freunde, Kameraden, ebenso, indem sie Nahrung züchteten, wie wenn sie Thresh ernten oder Seite an Seite auf dem feurigen und blutigen Pfad der Wut wandelten. Der Kenstain spürte eine Aufwallung von Wärme, die ihn zu verzehren drohte. Seit jenen fernen Tagen, als der Clan zu den Sternen aufgebrochen war, hatte er tatsächlich keinen Freund mehr gehabt, keinen auf so vollkommene Weise. Kenstain waren gewöhnlich viel zu verschämt, um Kontakte zu schließen, selbst untereinander. Und Kameradschaft mit den normalerweise hochmütigen Kessentai war nahezu ausgeschlossen.
Ein kleiner Teil von Guanamariochs Oolt zog in einem halben Kilometer Entfernung mit gesenkten Waffen vorbei und suchte den Boden nach Insekten und essbaren Gräsern ab. Der Gottkönig fuhr hoch, seine Augen wanderten über die verführerischen Reihen der Normalen. Er erhob sich von der Stelle, wo er gelegen hatte, und zitterte am ganzen Körper erwartungsvoll.
»Hey, Zira, was meinst du? Laufen wir rüber und ficken ein paar von den Normalen?«
Der
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