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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Bockmist!«, schimpfte Davis. »Total beschissener Bockmist. Man darf nicht auf einen Feind schießen, wenn er zu dem Zeitpunkt, wo man selbst schießt, nicht
aktiv versucht, einen zu töten? Wer hat sich denn diese beschissene, idiotische Regel ausgedacht?«
    »Diese ganz spezielle Passage des Zusatzprotokolls eins wurde in den siebziger Jahren von den Sowjets erzwungen«, antwortete der JAG. »Interessanterweise haben weder sie noch ihre Nachfolgestaaten noch die Europäer, die sich dann angeschlossen haben, je sonderlich darauf geachtet. Die Euros, weil sie keine Guerilla- oder Antiguerilla-Kriege mehr führen. Die Russen hatten nie die Absicht, sich daran zu halten, aber aus ihrem Blickwinkel war das eine nützliche Keule, um damit auf die Vereinigten Staaten einzuschlagen.«
    Davis fragte: »Miss Daisy, sind Sie absolut sicher, dass Sie dort in … La Joya, nicht wahr, so hieß es doch, sind?«
    »Nicht absolut, Chief, nein. Aber höchstwahrscheinlich dürften sie dort sein.«
    »Wir müssen uns vergewissern, Chief«, sagte der XO. »Denken Sie, Sie könnten nach La Joya gehen und das klären?«
    »Das wäre die falsche Wahl, XO«, meldete Dwyer sich zu Wort. Soweit man das feststellen konnte, war er völlig nüchtern. »Ich werde gehen.«
    »Sie sind ja nun nicht gerade der Typ, sich dort unauffällig einzuschleichen, Kaplan«, gab der XO nicht ganz unvernünftig zu bedenken.
    »Wer hat denn was von einschleichen oder unauffällig gesagt, mein Sohn?«, brauste Dwyer auf. »Ich werde als Priester der Heiligen Kirche gehen. Im vollen Ornat und so … trotz der schrecklichen Hitze. Wie Sie wissen, spreche ich ganz gut Spanisch. Und ich nehme an, dass ich vom Päpstlichen Nuntius einen Wagen ausborgen kann. Das ist ein alter Kumpel von mir.«

La Joya-Gefängnis, Republik Panama
    Die Wächter kannten die beiden Flaggen an der langen, schwarzen Limousine nicht. Sie waren quadratisch, halb weiß und halb goldfarben, mit den gekreuzten goldenen und silbernen Schlüsseln des Heiligen Petrus unter der päpstlichen Mitra – auf der weißen Seite.
    Aber es bestand keine Notwendigkeit, die Flaggen zu erkennen, auch nicht die diplomatischen Nummernschilder und nicht einmal den Status, auf den die Limousine schließen ließ. Die Augen der Torwächter, der Wachen auf den Türmen und selbst der Reiterpatrouille zwischen den Drahtzäunen konzentrierten sich ganz auf den sehr großen, äußerst imposanten und etwas rotgesichtigen Mann in einigermaßen prunkvollem klerikalem Ornat, der jetzt vom Rücksitz der Limousine ins Freie trat.
    Ein Helfer hielt ihm mit gesenktem Haupt die Tür offen. Father Dan Dwyer, SJ, spendete ostentativ dem Helfer den Segen, ehe er sich den Wachen zuwandte. Man hätte meinen können, diese Welt gehörte ihm – und was vielleicht noch wichtiger war, auch die nächste -, als er gefolgt von dem Helfer geradewegs auf das Tor zuschritt.
    Die armen Wachen wussten nicht, ob sie die Waffen präsentieren, sich verbeugen oder niederknien sollten, um den Segen zu empfangen. Dwyer ließ ihnen auch keine Zeit, lange nachzudenken.
    »Ich bin hier, um die Gefangenen zu besuchen.«
    »Si, Padre«, antwortete die ranghöhere der beiden Wachen und machte sich nicht einmal die Mühe, das Recht des Priesters anzuzweifeln. Im nächsten Augenblick war das Tor offen, und der ranghöhere Wachposten hatte das Hauptquartier der Wachen angerufen und eine Eskorte angefordert.
     
    Alle, mit Ausnahme der beiden gefangenen Gringos und der immer noch von ihren Misshandlungen und dem Fieber im Delirium liegenden Frau rannten vor, um den Priester zu
sehen. Einer der Gringos, McNair, sah den Priester mit einer hochgeschobenen Augenbraue an. Dwyer erwiderte den Blick mit der stummen Aufforderung: Sie haben nicht die leiseste Ahnung, wer ich bin!
    McNair begriff und legte Goldblum die Hand auf den Arm, um ihn zurückzuhalten.
    An der Tür wies Dwyer die anderen Gefangenen an, seinem Helfer ihre Namen zu nennen. Während der damit beschäftigt war, sie in einem kleinen Notizbuch festzuhalten, fragte Dwyer: »Wer ist diese Frau?«
    »Lieutenant Colonel Digna Miranda«, antwortete Boyd.
    »Die Heldin von Chiriqui?«, fragte der Priester ungläubig.
    »Ja, das ist sie.«
    »Was ist mit ihr?«
    »Geschlagen, gefoltert, vergewaltigt. Sie hat Fieber. Ich weiß nicht, worauf es zurückzuführen ist.«
    Dwyer beugte sich über die Frau und legte ihr die Hand auf die Stirn. Vielleicht neununddreißig Grad. Vielleicht vierzig. Nicht

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