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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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lebensbedrohend, aber auch kein gutes Zeichen.
    Als der Gefängniskommandant den Raum betrat, richtete der Priester sich auf.
    »Was machen Sie hier?«, herrschte er den Priester an. »Das hier ist eine sichere Anlage. Sie haben nicht das Recht …«
    »Sind Sie katholisch, mein Sohn?«, fiel ihm der Priester ruhig und durch nichts aus der Ruhe zu bringen ins Wort.
    »Ja. Also wa…«
    »Dann sollten Sie jetzt um Ihrer unsterblichen Seele willen einen Arzt für diese Frau kommen lassen.«
    »Meiner unsterblichen was ?«
    Dwyer hob die rechte Hand und begann Lateinisch zu sprechen, eine Sprache, von der der Kommandant vielleicht eines von fünf Wörtern verstand, obwohl neun von zehn nahe mit seiner spanischen Muttersprache verwandt waren. Einen Satz verstand er ohne Mühe, besonders, wenn man dabei
die Wut im Gesicht des Priesters sah. Er lautete: excommunicatio in sacris . Der Priester drohte nur, exkommunizierte ihn nicht wirklich. Aber in lateinischer Sprache, so sagt man, klingt selbst die Aufforderung, den Müll hinauszutragen, wie ein kaiserliches Edikt.
    »Wa-wa-warten Sie!«, rief der Kommandant und streckte abwehrend beide Hände aus. »Ich werde dafür sorgen, dass die Frau ärztlich versorgt wird, Padre . Ich hatte ja keine Ahnung, dass etwas mit ihr nicht in Ordnung ist. Ich hatte nicht einmal eine Ahnung, dass sie hier ist. Frauen sollten ins Carcel Feminino gebracht werden, nicht hierher. Meinen Männern und mir hat man den Zutritt verboten, und bis Sie hier erschienen sind, habe ich einfach nicht gewagt, hier einzutreten. Meine Familie ist bedroht worden.«
    Der Priester hörte auf, Lateinisch zu sprechen, und senkte die Hand.
    »Sie werden für die ärztliche Versorgung dieser Frau sorgen.« Das war keine Bitte.
    »Das werde ich, Padre , Sie können sich darauf verlassen.« Der Kommandant wandte sich einem Adjutanten zu und befahl: »Holen Sie den Lagerarzt. Sofort.«
    Dwyer erwog sorgfältig, wie groß wohl die Erfolgschancen waren, wenn er jetzt versuchte, den Kommandanten so unter Druck zu setzen, dass er einige der Gefangenen oder gar alle sofort seiner Obhut überantwortete. Am Ende entschied er sich dagegen, in erster Linie, weil es vermutlich einen Punkt gab, wo man den Kommandanten nicht mehr unter Druck setzen konnte. Wenn man Latinos die Wahl ließ, ihre Seele oder ihre Familie zu retten, die Erfahrung hatte der Jesuit gemacht … nun, hasta la vista, mi alma . Leb wohl, Seele.
    Und außerdem sah es nicht so aus, als ob der Kommandant überhaupt die Kontrolle über die Gebäudewachen hatte. Zum einen trugen sie dafür die falschen Uniformen.
    »Sehr wohl, mein Sohn. Kümmere dich um die Frau. Alles wird gut.«

USS Des Moines
    »Sie haben sie gesehen, Father?«, fragte Daisys Avatar außer Atem. Sallys Avatar stand nicht weit hinter ihr in Dwyers Büro. Dwyer hatte in der päpstlichen Nuntiatur den feierlichen Ornat zurückgegeben und trug jetzt wieder die Uniform eines Navykaplans.
    »Beiden geht es gut. Im Augenblick zumindest. Aber der Gefängniskommandant hat mir gesagt, dass sie in den nächsten paar Tagen nach Europa ausgeliefert werden sollen. Er hatte geglaubt, dass das früher geschehen würde, aber für Flugzeuge ist es schwierig und auch gefährlich, auf dem Tocumen Airport zu landen. Und Howard ist ebenso gefährlich.«
    »Wie wollen die sie dann verlegen?«, fragte Sally.
    »Das wusste der Kommandant nicht«, antwortete Dwyer, dessen irischer Akzent dabei nicht zu überhören war. »Aber da Flugzeuge nicht infrage kommen, meine Lieben, vermute ich entweder per Schiff oder U-Boot oder vielleicht sogar mit einem Raumschiff?«
    Daisys Stimme klang fest. »Nicht per Schiff. Die Navy würde jeden Versuch stoppen, unsere Leute auf dem Seeweg hinauszuschaffen. Und da die Euros uns hier nicht die Bohne geholfen haben, würde es Argwohn erregen, wenn plötzlich eines ihrer Schiffe hier auftaucht. Und ebenso ein Handelsschiff voll Soldaten. Außerdem haben Handelsschiffe zwar nur eine sehr schwache Signatur, aber vermutlich könnten wir es doch erkennen, wenn sie unsere Leute an Bord hätten. Vielleicht probieren sie es per U-Boot.«
    Sallys Augen blinzelten kurze Zeit ganz schnell. »Ich habe gerade der Jimmy Carter und der Benjamin Franklin durchgegeben, dass sie nach U-Booten Ausschau halten sollen. Das wären doch Franzosen, nicht wahr, Father?«
    Dwyer überlegte kurz und meinte dann: »Die Froschfresser sind die Einzigen, die die Reichweite und die Chuzpe haben, denke ich, Sally.

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