Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter
wagte … nun … was wagte Suarez eigentlich? Mercedes wusste das nicht, nahm aber an, dass es nicht schaden konnte, sich wütend zu geben.
Mit geballten Fäusten und geblähten Nüstern, das Gesicht zu einer Maske der Wut verzerrt, ging der Präsident auf den Colonel zu.
Suarez vergeudete keine Zeit mit Erklärungen. In dem Augenblick, in dem Mercedes den Mund zum Sprechen aufklappte, schoss ihm der Colonel in den Bauch. Der Präsident ging entsetzt in die Hocke, hielt sich mit beiden Händen die Einschusswunde und starrte Suarez mit weit aufgerissenem Mund und Augen an. Das Blut quoll ihm über die Hände und rann über sein Jackett auf seine Hose. Seine Frauen und Kinder schrien.
Der Colonel schickte sich an, erneut zu schießen, erkannte dann aber, dass Mercedes rhythmisch hin und her wippte. Das war suboptimal. Suarez trat vor, holte mit dem rechten Fuß aus und trat dem Präsidenten ins Gesicht, dass er zu Boden ging. Dann zielte er sorgfältig und schoss ihm zwischen die Augen. Das Geschrei von Mercedes’ Frauen wurde lauter.
Suarez drehte sich zu dem Captain um, der die Kompanie befehligte. »Trennen Sie sie. Politiker und die ganz Reichen in eine Gruppe. Die Frauen und Kinder in eine andere. Befreite Gefangene in eine dritte. Wachen in die vierte. Den Alien von all den anderen separat halten. Nein, lassen Sie, ich kümmere mich selbst um ihn.«
Während der Captain wegging, um seine Befehle auszuführen, richtete Suarez seine Pistole auf den Rinn Fain und winkte den Alien mit der linken Hand zu sich her.
Der Anblick des Alien gefiel Suarez überhaupt nicht. Er hatte Bilder von Darhel gesehen, aber noch nie einem von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden. Die Bilder hatten in keiner Weise den glücklichen, verträumten Ausdruck erkennen lassen, den das Gesicht des Aliens jetzt zeigte. Als der Darhel noch etwa zehn Meter von ihm entfernt war, verwandelte sich dieser Ausdruck in einen von hasserfüllter Wut. Der Alien sprang Suarez an, die nadelscharfen Zähne freigelegt und die Klauen ausgestreckt.
Ein Mensch hätte einen solchen Sprung nie geschafft – es war also offenkundig, dass der Darhel über Kräfte verfügte, die weit über die von Menschen hinausgingen. Nicht dass Suarez in diesem Augenblick so etwas hätte denken können. Ehe er neu zielen und abdrücken konnte, klammerte der Alien sich an ihm fest und versuchte mit seinen Haifischzähnen Suarez an die Gurgel zu gehen.
Suarez hatte alle Mühe, den Alien davon abzuhalten, ihm die Kehle herauszureißen, und schrie: »Verdammt! Ziehtihnweg, ziehtihnweg, ziehtihnweg!«
Ein Soldat, der in der Nähe stand, nahm sich einen winzigen Augenblick lang Zeit, sein Bajonett aufzupflanzen, und rannte dann auf den Colonel zu. Das Bajonett pflanzte er auf, weil er nicht riskieren wollte, dass eine Kugel durch den Alien hindurchging und den Colonel traf. Er trieb dem Darhel das Bajonett in den Nacken, worauf blaues Blut herausspritzte. Als würde ihm das nicht das Geringste ausmachen, schoben sich die Zähne des Rinn Fain näher an Suarez’ Hals heran, und der Alien drückte dabei die Arme des Colonels beiseite, als wäre der ein schwaches Kind.
Als der Soldat sah, dass sein Bajonettstoß keine Wirkung zeitigte, drehte er den Karabiner in der Wunde herum und weitete sie auf die Weise aus, zog ihn dann mit einem Ruck heraus und stieß dem Alien das Bajonett erneut in den Rücken. Diesmal musste er buchstäblich einen Nerv getroffen haben, denn der Darhel stieß einen schrillen Schrei aus und warf den Kopf zurück, ehe er erneut Suarez’ Schlagader suchte.
Der konnte den Kopf des Darhel ablenken, sodass er seine Schulter traf, an der der Rinn Fain jetzt zu reißen begann, Blutgefäße und Muskelpartien auffetzte und den Colonel erneut aufschreien ließ, diesmal vor schierem Schmerz.
Für den jungen Soldaten war das fast zu viel. Beinahe hätte er sich übergeben, als er mit ansehen musste, wie der Alien die Schulter seines Colonels zurichtete. Er zog erneut sein Bajonett aus dem Rücken des Aliens, hob den Karabiner hoch über den Kopf und nahm sich einen Augenblick Zeit, um diesmal auf den Kopf des Aliens zu zielen. Vielleicht befanden sich dort lebenswichtige Organe, die er mit dem Bajonett erreichen konnte.
Wieder stieß der Soldat zu. Und diesmal riss die Spitze des Bajonetts die Schädelhaut des Rinn Fain auf und bohrte sich durch den Schädelknochen ins Gehirn.
»Verdammte Scheiße!«, rief der Soldat aus. Selbst jetzt noch, wo das
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