Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter
Gruppe mit einer handverlesenen Wache zu Suarez. »Sind Sie auch ganz sicher, Sir?«, fragte der Captain. »Das ist ein ernster Schritt.«
Suarez antwortete nicht gleich. Sein Blick wanderte über die zornig blickende Gruppe, während er im Geiste zählte. Neunzehn, stellte er schließlich fest. Neunzehn Verräter. Neunzehn Feinde der Republik, in denen ich keine Menschen, keine Männer und Frauen sehen darf.
Er überlegte weiter. Der Kongress umfasst einundsiebzig. Zweiundvierzig davon sind Abschaum. Nach Abzug dieser neunzehn sind es noch zweiundfünfzig, genug für ein Quorum. Jede Abstimmung würde neunundzwanzig zu dreiundzwanzig ausgehen. Für das, was ich vorhabe, sollte das ausreichen.
Dann wandte er sich wieder dem Captain zu. »Tun Sie’s. Erschießen Sie sie.«
Als Suarez wieder bei der zerfetzten Leiche des Darhel ankam, begannen die Gewehre zu knattern. Man hatte die Leiche inzwischen entkleidet und durchsucht. Auf einem kleinen Haufen zerfetzter, blau besudelter, irisierender Kleidung lagen die persönlichen Habseligkeiten des Alien. Suarez bückte sich, was höllisch wehtat, und sah sie sich an. Zum größten Teil hatte er nicht die leiseste Ahnung, was die einzelnen Gegenstände zu bedeuten hatten. Aber einer erweckte sein Interesse. So etwas hatte er schon einmal gesehen, am gepanzerten Kampfanzug von Captain Connors, dem Kompaniechef der Gringo-GKA-Kompanie. Er streckte die Hand aus, um das AID des Darhel aufzuheben.
» Rühren Sie mich nicht an!«, kreischte eine körperlose Stimme. Suarez erschrak zuerst, ignorierte das Gekreische aber.
Er drehte das kleine schwarze Kästchen in den Händen und hatte keine Ahnung, was er mit dem Ding anfangen sollte.
» Rühren Sie mich nicht an!«, schrie das Ding erneut. »Das ist verboten.«
»Schnauze, Maschine.«
Das Scharren von Schuhen in Kies ließ ihn zusammenzucken. Er blickte auf und sah einen Gringo-Offizier in ziemlich übel mitgenommener Uniform, Marine, dachte er.
»Darf ich das haben?«, fragte McNair. »Mein Schiff hat ein AID, ein recht ungewöhnliches übrigens. Vielleicht kann sie aus dem hier etwas Nützliches rausholen.«
Suarez zuckte die Achseln und warf dem Gringo das AID hin. »Wahrscheinlich mehr, als ich vermutlich rausholen könnte«, antwortete er.
In der Ferne hatte das Feuer aus Maschinenpistolen aufgehört, nur noch einzelne Schüsse ertönten: Dann verstummten die Schreie allmählich.
Feldlazarett, 1 st Mechanized Division
In einem Lazarettzelt saß Paloma stumm auf einem Stuhl neben der Pritsche, auf der Julio Diaz lag. Die Maschinen, an die er angeschlossen war, gaben gurgelnde und summende Geräusche von sich. Das Mädchen hatte keine Ahnung, was sie zu bedeuten hatten.
Es hatte ihrer ganzen Überredungskunst und auch einiger Geldscheine bedurft, um die vielen Straßensperren passieren zu dürfen, die ihr den Weg zur 1 st Division versperrten. Und was ebenso schlimm war: Die langen Kolonnen von Kampffahrzeugen, die nach Osten zogen, hatten sie mehrmals dazu genötigt, an den Rand zu fahren, um sie vorbeizulassen. Und dann, eine Enttäuschung nach der anderen, war sie schließlich eingetroffen, um festzustellen, dass der Mann, den sie suchte, Colonel Suarez, mit ebenden Fahrzeugkolonnen, die sie auf der Straße gesehen hatte, nach Westen gezogen war.
Als sie das erfuhr, hätte sich das Mädchen am liebsten auf die Straße gesetzt und geweint.
Aber die Männer im Gefechtsstand waren sehr höflich gewesen. Vielleicht lag es daran, dass sie die Tochter des Präsidenten war. Vielleicht auch daran, dass sie sehr jung und wie sie wusste sehr hübsch war. Und der Schweiß, der ihre Kleidung halb durchsichtig machte, hatte sie noch attraktiver erscheinen lassen. Aber andererseits hatten die Männer sie nicht wirklich angestarrt , also war es zumindest möglich, dass Suarez’ Soldaten einfach nur Gentlemen gewesen waren.
Was auch immer der Grund gewesen war, die Männer dort hatten ihr einen Platz gezeigt, wo sie sich im Schatten hinsetzen konnte. Und sie hatten ihr auch Wasser und etwas zu essen gegeben. Und ansonsten hatten sie sie völlig ignoriert.
Erst als sie gehört hatte, wie ein paar von ihnen über einen jungen Piloten redeten, den Sohn eines Generals, man höre und staune, der einen gefährlichen Flug gemacht hatte und bei der Landung schwer verletzt worden war, hatte sie zwei und zwei zusammengezählt und war, nachdem sie sich nach der Richtung erkundigt hatte, praktisch in das Feldlazarett
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