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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Liebkosung klang. Dann legte er den Daumen der rechten Hand auf den schiefen Zahn und flüsterte halblaut ein Gebet für Belinda und all die anderen.
    »Wer auch immer das getan hat, meine allerliebste Frau, ich verspreche dir, sie werden dafür bezahlen.«
     
    Ruiz konnte es sich nicht leisten, Zeit mit Reinigungszeremonien zu verbringen. Er vermutete zwar, dass die Horde von Aliens (und nachdem er die gefundenen Knochen untersucht hatte, stand für ihn fest, dass diese Dämonen zumindest
von einer anderen Welt stammten) leicht aufzuspüren sein würden, wollte aber doch eine ganz bestimmte Gruppe, nämlich die, die sein Heim verwüstet hatte. Im Darién konnten Spuren jeden Augenblick verloren gehen. Im Übrigen hatte er auch nur ganz wenige Hinweise. Trotzdem und auch trotz der Zeit, die er in dem panamaischen Gefängnis verbracht hatte, stellte er fest, dass seine Dschungelinstinkte zurückgekehrt waren. Er würde sie finden.
    Die Aliens hatten im Dorf nur ganz wenig Lebensmittel zurückgelassen. Selbst den Reis hatten sie größtenteils mitgenommen. Es gab natürlich versteckte Dinge, darunter auch einige Kartons der widerwärtigen Rationen, die die Gringos aßen und die sie zurückgelassen hatten, als ein Team von ihnen ein paar Tage im Dorf verbracht hatte, um Ruiz und den jungen Männern beizubringen, wie man Dinge sprengte. Von diesen Rationen nahm er ein paar Kartons.
    Außerdem barg er eine Anzahl Pfeile, mit denen sein Clan versucht hatte, sich zu verteidigen. Einige steckten in Bäumen oder im Boden, aber viel mehr waren in ihren Köchern geblieben, weil ihre Besitzer keine Zeit mehr gehabt hatten, sie zu benutzen. Einen speziell fand er in einem Baum steckend, so weit entfernt, wie kaum ein Mann schießen konnte. Er schnüffelte an den Federn des Pfeiles. Da war etwas an den Federn, ein ganz schwacher Geruch. Er unterschied sich ein wenig von den Gerüchen, die er an den Gebeinen wahrgenommen hatte, die er so liebevoll begraben hatte. Da war eine Spur von dem Geruch, wie ihn die Luft hatte, nachdem ein Pilz die Erde getroffen hatte oder einen der mächtigen Bäume im Dschungel. Und außerdem war er sicher, dass er den Führer der Aliens riechen konnte, der Geruch erinnerte an den, den er an den Gebeinen wahrgenommen hatte, war aber schärfer, kräftiger. Er schloss die Augen und schnüffelte noch ein paar Mal an der Fiederung des Pfeils und prägte seinem vom Dschungel geschärften Gedächtnis den Geruch ein.
    Außer dem Proviant hatten die Gringos auch ein paar
hundert Pfund Sprengkapseln und fünf Kisten von den Dingern vergraben, die sie »Claymore-Minen« nannten, sechs Minen pro Kiste. Er lud den Proviant, alle sechs Kisten mit Minen und weitere hundert Pfund C-4 und sonstiges Gerät in sein Kanu. Dann legte Ruiz sich schlafen. Am nächsten Morgen legte er ab und ruderte stromaufwärts, wo er hoffte, auf die Aliens zu stoßen, die seine Familie geschlachtet hatten.
     
    Nach der nächtlichen Ruhe und einer Tagesreise stellte Ruiz fest, dass die normalen Geräusche des Dschungels aufgehört hatten. Alles war gespenstisch still, weil die Tiere – das vermutete er – alle weggerannt waren, vor den Dämonen geflohen. Selbst Insektengeräusche waren kaum mehr zu hören.
    Lautlos wie eine Schlange, die an einem Ast entlang gleitet, lenkte Ruiz sein Kanu ans Ufer, band es dort, immer noch ganz leise, an einen Baum und tarnte es mit Blattwerk. Dann schloss er die Augen und bewegte den Kopf wieder von links nach rechts und zurück, gab sich alle Mühe, die wenigen Laute, die er hörte, zu analysieren.
    Dort, dachte er, als er die Richtung gefunden hatte, wo die Stille am tiefsten war. Dort werde ich die Dämonen finden.
    Ruiz legte neue Körperfarbe auf, um besser mit dem Dschungel eins zu werden, nahm dann seinen geliebten Bogen und einen Köcher voll Pfeile und machte sich zu Fuß auf, seinen Feind zu finden.
     
    Der Dschungel konnte gefährlich sein, das wusste Ruiz besser als die meisten. Aber für ihn und seine Leute konnte er nie so gefährlich sein wie das zivilisierte Leben der Stadtbewohner. Der Dschungel konnte einen bestenfalls umbringen. Die Stadt hingegen fraß Seelen.
    Eine der potenziell tödlicheren Eigenschaften des Dschungels, nicht sehr verbreitet, aber doch etwas, worauf man achten musste, war Treibsand. Er war selten sehr tief, und wenn man ruhig und gelassen blieb, konnte man sich auch wieder
herausarbeiten, falls einen nicht der Regen oder eine plötzliche Überschwemmung

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