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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Posleennormale bemerkte die Ankunft der Ameise und ihrer vielen, vielen Schwestern. Zuerst dachte es, das sei auch wieder nur der Regen, der, wie es schien, immer nur aufhörte, um den nächsten Regen aufzubauen. Seltsam kam ihm nur vor, dass diese Regentropfen nicht von seinem Rücken glitten. Auf irgendwie distanzierte Art fand das Normale das etwas beunruhigend.
    Und dann kam der Schmerz. O ja, ein gewaltiger, qualvoller Schmerz, der einen aufschreien ließ und von einem Dutzend Stellen ausging. Das Normale bäumte sich entsetzt und überrascht auf. Bedauerlicherweise warf es dabei ein anderes Normales um, das ebenfalls eine von Ameisen induzierte Schmerzerscheinung erlebte … und darüber ebenso wenig erbaut war wie das erste Normale.
    Ein wenig verärgert und mehr als nur ein wenig blöd zog das zweite Normale einen Bomasäbel und ging auf die Gefahr los, die es sehen konnte – und ignorierte dabei die Gefahr, die es nicht sah. Das war schlimm genug. Aber einige der Normalen, genau genommen sogar viele von ihnen, waren besser als nur mit Bomasäbeln bewaffnet. Sie hatten Railguns. Und ebenso auch andere Oolt’os, die sich spontan in das Kampfgetümmel stürzten.
    Whiiee, dachten die Ameisen. Knack.

    Als Guanamarioch und Ziramoth an der Spitze von Guanos Rudel am Schauplatz des Geschehens eintrafen, waren da nur die blutigen Überreste des Gemetzels zu sehen. O ja, ein paar Normale lebten noch, aber in ziemlichem Schockzustand. Und der Rest? Guano pfiff eines seiner Cosslain heran und bedeutete ihm, dass es anfangen sollte, Thresh zu sammeln.
    »Vielleicht ist es ganz gut so, Zira. Ich fühle mich in letzter Zeit bei all dem, was die kleinen fliegenden Dämonen aus meinem Körper saugen, schrecklich schwach.«
    Ziramoth seufzte. »So geht es uns allen, mein junger Freund. So geht es uns allen.«

30
    »Es gibt Niederlagen, die ein größerer
Triumph sind als so mancher Sieg.«
    Michel de Montaigne

Natafront, Republik Panama
    Diktator Boyd wartete am südlicheren der beiden Hauptübergangspunkte, wo lange Kolonnen müder, zerlumpter und besiegt wirkender Männer den Übergang in die Sicherheit fanden, freilich mit Millionen Posleen hinter ihnen. Die Panzerfahrzeuge wirkten eher noch besiegter als die Männer. Manchen rann an den Seiten das Blut der auf ihnen aufgetürmten Leichen herunter.
    Dennoch wusste Boyd, dass es einigermaßen gut gelaufen war. Ja, bei dem langen Rückzug waren hier und dort ein paar Kompanien abgeschnitten und vernichtet worden. Und, was noch schlimmer war, ein ganzes Bataillon Panzergrenadiere war in den Ruinen von Santiago aufgerieben worden, es hatte keinen einzigen Überlebenden gegeben. Dennoch, mehr als fünfundachtzig Prozent der zwei schweren Divisionen hatten sich retten können, und mit ihnen eine halbe Million Zivilisten, darunter eine große Zahl junger Männer, die einmal Soldaten werden würden, und junger Frauen, die künftige Soldaten gebären konnten. Es gab auch Gerät, um die Verluste auszugleichen, einiges davon schon in Bereitschaft, noch mehr unterwegs. Die Verluste an Menschen freilich ließen sich nicht so leicht ausgleichen.

    Boyd trug Battle Dress; er hatte den Helm abgenommen und ihn sich unter den Arm geklemmt, damit die vorüberziehenden Soldaten ihn erkennen konnten. Möglicherweise würde es ihnen nichts bedeuten; möglicherweise würde ihn keiner erkennen. Persönlich wäre es ihm sogar lieber gewesen, wenn ihn keiner erkannt hätte. Panama hatte eine lange, unglückliche Geschichte der Herrschaft von Diktatoren. Seine innige Hoffnung war, dass er der letzte Diktator sein würde, den das Land je würde erdulden müssen.
    Aus dieser Sicht erkannten ihn bedauerlicherweise viele und sagten das den anderen weiter. Er nahm an, dass es auch über Funk weitergesagt wurde, weil er beim Blick durch seinen Feldstecher erkennen konnte, dass Männer schon in einiger Ferne anfingen, ihm zuzuwinken, lange, ehe sie nahe genug waren, um ihn erkennen zu können.
    Ein Kettenfahrzeug löste sich aus der Kolonne und polterte auf den Punkt zu, wo Boyd, umgeben von seinen vierundzwanzig Adjutanten, stand. Offiziell hießen sie »Liktoren«. Die Adjutanten machten schnell Platz, um nicht niedergewalzt zu werden. Das Kettenfahrzeug – ein in Russland gebauter BMP – kam ruckartig zum Stillstand. Boyd hörte das Quietschen einer Metalltür, die aufgestoßen wurde. Ein junger Sergeant mit schmutzigem Gesicht stieg heraus. Boyd musterte das Gesicht sorgfältig. Das war nicht

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