Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter
voran.
Die B-Kompanie, die die Nachhut übernommen hatte, musste immer noch alle zehn Minuten Halt machen, um ein Kettenfahrzeug aus dem Schlamm zu befreien. Die Panzergrenadiere waren dafür dankbar, zumindest so dankbar, wie Männer das sein können, wenn man ihnen dabei behilflich ist, ihr bevorstehendes Ableben etwas zu beschleunigen, aber diese Dankbarkeit verhalf den GKA auch nicht dazu, schneller ihre Blockadestellung zu erreichen.
Connors hörte gelangweilt dem Geschwätz im Kompanienetz zu, während er einer Gruppe des Waffenplatoons dabei half, einen M-113-Schützenpanzer aus dem Loch zu befreien, in dem er feststeckte und in dem er mit seinen Ketten den Schlamm zu Schaum aufwühlte.
Wir müssen einfach schneller vorwärts kommen, dachte er, aber wir können die Panzergrenadiere ja schließlich nicht hinten lassen.
Dennoch empfand Connors trotz der frustrierenden Verzögerungen ein seltsames Glücksgefühl; er fühlte sich jedenfalls wohler als je zuvor, seit man ihn auf Barwhon von der Front geholt und ihm Gelegenheit verschafft hatte, seine
Post zu lesen. Die Mail, in der ihn die Frau, von der er geglaubt hatte, sie liebe ihn, hatte wissen lassen, dass er ihr nicht mehr bedeutete als ein Haufen Hundekacke, in den sie versehentlich getreten war.
Und da wurde es ihm plötzlich bewusst, ziemlich genau zwischen dem Augenblick, in dem er den Schützenpanzer hochhob, und dem Verlust seines Gleichgewichts, was ihn mit dem Gesichtsschild voraus in den Schlamm plumpsen ließ: Mein Gott, ich fühle mich tatsächlich wohl . Wow! Großartig fühle ich mich! Gott möge dich segnen, Marielena, dich und deine langen Beine und deinen einfach sensationellen Hintern! Connors wälzte sich auf den Rücken und fing an lauthals zu lachen.
»Ähem … Ähem.« Das war der First Sergeant auf dem Kanal, den er mit Connors und dem XO gemeinsam hatte. »Ähem … Sir. Diese ganze Kompanie ist ohne Zweifel äußerst glücklich, über die Hinterpartie Ihrer Freundin informiert zu werden. Aber ich denke, Sie werden nicht wollen, dass sie alle Einzelheiten über Marielenas ›lange Beine und sensationellen Hintern‹ hören … Sir.«
»Scheiße! Habe ich das laut gesagt, Top?«, fragte Connors, nachdem er den allgemeinen Befehlsfunk abgeschaltet hatte.
»Sehr laut, Sir. Sehr.«
»Ach, was soll’s. Scheiß drauf, Top. Es ist mir egal.«
Das AID dämpfte die »Lautsprecher« in Connors Helm. Das musste es. Wenn es das nicht getan hätte, hätte die volle Lautstärke den Captain taub gemacht oder ihn zumindest k.o. geschlagen, als einer der beiden Kreuzer auf Gefechtsstation im Süden eine volle Salve absetzte.
Der Lärm der Splitter der 20-cm-Granaten war ohnehin so gewaltig, dass man sich darüber Sorgen machen musste, selbst wenn die silbrige Pampe, die fast alle Zwischenräume zwischen Mann und Panzerung füllte, das Geräusch etwas dämpfte.
Etwa wie Regen auf ein Blechdach. Ich frage mich, wie die Jungs von den Panzergrenadieren damit klarkommen.
Die Lautstärkeregelung war auch etwas Seltsames. Sie dämpfte zwar den größten Teil des Explosionslärms, ließ aber die schwächeren Geräusche in perfekter Qualität durch. Als daher ein fünf oder sechs Kilo schwerer Splitter auf Connors gepanzerte Brust prallte, hörte er den Aufprall und auch das Klatschen, als der Stahlbrocken in ein nahe gelegenes Schlammloch plumpste. Er hörte es sogar zischen, als der Splitter den Schlamm verdampfte.
Connors sah auf seine Karte. Sein Zielgebiet lag nur ein paar Kilometer vor ihm.
»Kopf hoch, Bravo-Kompanie. Wir machen dort sauber, als ob das Gebiet besetzt wäre.«
Das soll eine Stellung sein? Connors hatte nie etwas auch nur annährend Vergleichbares gesehen, nicht auf Barwhon, nicht in Chile und auch nicht bei den früheren Kämpfen in Panama.
Die Stellung war von ovaler Form und überblickte eine der größeren Furten über den Fluss im Osten. Obwohl da ursprünglich ordentliche Gräben gewesen waren, war ein Großteil der Grabenwände unter dem Artilleriebeschuss vor ein paar Tagen, ehe die panamaischen Panzergrenadiere sich nach Nata zurückgezogen hatten, eingedrückt worden. Das war Dignas Gruppe von Raketenwerfern zuzuschreiben, die das ganze Gelände bestrichen hatten, ebenso auch dem Feuer der beiden Kreuzer auf hoher See … und, das musste auch gesagt werden, Posleen-HVMs und Plasmakanonen, die bei Beginn ihrer Offensive darauf geschossen hatten.
Wie der Mond … bloß viel trostloser.
Die Jungs der
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