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Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter

Titel: Invasion - Die Verräter - Ringo, J: Invasion - Die Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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einigermaßen aussichtsreich … wenn man ihnen nur das Schießen hätte beibringen können.
    Antonio Ruiz, Clanhäuptling und Sergeant First Class der Armada de Panama , Chocoes Hilfstruppe, konnte nicht schießen. Die Männer, die den Versuch gemacht hatten, ihm das beizubringen, waren mit ihrem Latein am Ende. Alles hatten sie versucht, Karabiner, Maschinenpistolen, Revolver, Granatwerfer. Nichts hatte funktioniert; der Häuptling/Sergeant konnte einfach nicht schießen, und die meisten seiner Leute konnten das auch nicht.
    Um ehrlich zu sein, machten ihm die Schusswaffen einfach panische Angst. In Ruiz’ Welt war das lauteste Geräusch natürlicher Donner oder das seltene Krachen, wenn einmal
ein Ast zersplitterte, ehe er zu Boden fiel. Ruiz hatte in seinem ganzen Leben nie ein lauteres Geräusch gehört. Und das Gleiche galt für nahezu alle Angehörigen seines Stammes. Der Lärm, den eine Feuerwaffe beim Abschuss machte, versetzte ihn und die meisten anderen einfach in eine Art Schockzustand und das jedes Mal wieder. Alles Üben half da einfach nichts.
    Man hatte es mit Schalldämpfern versucht, aber für irreguläre Truppen wie die Chocoes kam das bei all dem Schlamm und Dreck im Dschungel einfach nicht in Frage.
    Schließlich hatte der Gringocaptain in seiner Verzweiflung bei seinen Vorgesetzten im Hauptquartier angerufen. Ruiz wusste nicht, was da im Einzelnen geredet worden war. Er wusste nur, dass zwei Wochen später auf einer der Flugmaschinen der Gringos eine Ladung Pfeil und Bogen eingetroffen war.
    Nach Rasse und Kultur waren Ruiz’ Leute den Yanamano aus dem Amazonasbecken in Brasilien ziemlich ähnlich, wenn auch eigentlich nicht mit ihnen verwandt, und sie waren beinahe ebenso wild wie die »grimmigen Leute«. Sie hatten ganz unverhohlen Köpfe gejagt, und das nicht nur vor undenklichen Zeiten, sondern auch noch in jüngerer Vergangenheit, vor nicht einmal fünfzig Jahren. Offen gestanden hatte nur das Verbot des Handels mit Schrumpfköpfen das Ausmaß der Kopfjagd etwas reduzieren können. Was aber Ruiz und seine Leute nicht daran hinderte, gelegentlich noch nach alter Manier Köpfe abzuschneiden und zu schrumpfen.
    Gewöhnlich nahmen sie die Köpfe von Menschen, die sie mit Pfeil und Bogen getötet hatten.
    Allerdings war das im Vergleich mit den wundersamen Geräten, die die Gringos ihnen gebracht hatten und die ganz aus glänzendem Holz und lautlos funktionierenden Flaschenzügen bestanden, ein Spielzeug für Kinder. Ehrlich gesagt unterschieden sich die Bogen der Chocoes kaum von denen der ersten Version, die einmal Og, der Höhlenbewohner, benutzt hatte.

    Ruiz verliebte sich auf den ersten Blick in seinen neuen Bogen. Das war etwas, womit er umgehen konnte, wenn die Caiman-Pferdeteufel kamen, so wie die Gringos hartnäckig behaupteten, dass sie kommen würden.
    Ruiz fröstelte trotz des warmen Regens, umfasste seinen Bogen fester und gelobte erneut, dass das mit seinem Volk nur über seine Leiche passieren würde.

Cristobal, Panama
    »Also, die sind besser als Pfeil und Bogen«, murmelte Bill Boyd, während er zusah, wie eine Anzahl alte und umgebaute amerikanische M-113-Schützenpanzer aus einem Rollon-Roll-off-Frachter rollten. Andere Fahrzeuge aus verschiedenen Nationen einschließlich der Vereinigten Staaten standen bewacht, aber unbemannt in der Nähe der Docks herum.
    Boyd wandte sein gebräuntes Gesicht dem Himmel zu, als wolle er Gott darum bitten, ihm zu erklären, weshalb man diese Museumsstücke schickte, um eine der wichtigsten strategischen Regionen auf dem ganzen Planeten gegen die größte Bedrohung zu verteidigen, die die Menschheit je gekannt hatte. Na schön, dachte er, alles ist ja nicht schrottreif.
    Über Boyd flog in westlicher Richtung ein Last-Helikopter quer über die Lemon Bay. Er war zweifellos unterwegs zu dem im Bau befindlichen Planetarischen Verteidigungszentrum, oder PVZ, in der alten Stellung der Küstenartillerie der Gringos, bei Battery Pratt in Fort Sherman. Unter dem Helikopter hing in einem Netz eine undefinierbare, aber offenbar schwere Last; in der Bucht waren schwere und mittelschwere Landungsfahrzeuge unterwegs und brachten Material für den Bau des Stützpunkts aus dem modernen Hafen von Cristobal nach Fort Sherman. Andere Stützpunkte, vier an der Zahl, waren quer über den Isthmus verteilt im Bau. Drei davon, der eine bei Battery Pratt, die anderen bei Battery Murray
in Fort Kobbe und Fort Grant vor Fort Amador an der Pazifikseite, nutzten die

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